Definition
Eine (zweistellige) innere Verknüpfung ist eine Abbildung, bei der je zwei Elementen einer Menge M ein Element aus derselben Menge M zugeordnet wird. Geschrieben wird eine solche Verknüpfung als

Eine (zweistellige) äußere Verknüpfung (erster Art) ist eine Abbildung, bei der einem Element aus einer Menge A und einem Element aus einer zweiten Menge B wieder ein Element aus der zweiten Menge B zugeordnet wird.

Bei Verknüpfungen, die als Addition oder Multiplikation bezeichnet werden, wird häufig die sogenannten Infix-Notation verwendet. Hierbei wird das Symbol der Verknüpfung zwischen die beiden zu verknüpfenden Elemente geschrieben anstatt davor, wie z.B.
statt
.
- Die rationalen Zahlen
mit der bekannten Addition und Multiplikation.
- Die reellen Zahlen
mit der bekannten Addition und Multiplikation.
- Die Menge
mit den Verküpfungen

- und

- Die komplexen Zahlen
(i bezeichnet die sogenannte imaginäre Einheit) mit den Verknüpfungen

- und

- Die ganzen Zahlen
bilden keinen Körper, denn hier fehlt das inverse Element der Multiplikation.
- Jeder Körper ist über sich selbst ein Vektorraum.
- Zu jedem
ist die Menge der n-Tupel mit Einträgen aus
, also
mit folgenden Verknüpfungen ein Vektorraum über
:

- und

- Die Menge der Polynome über
, also

- mit der bekannten Addition von Polynomen und der Multiplikation eines Polynoms mit einer reellen Zahl ist ein Vektorraum über
.
- Zu jedem Vektorraum V sind V selbst und
Untervektorräume.
- Ist V ein Vektorraum über K und sind
, dann ist die Menge

- ein Unetrvektorraum von V. Mann nennt diesen Untervektorraum den Spann der Vektoren
oder auch den von
aufgespannten oder erzeugten Untervektorraum.
- Zum Vektorraum
ist
mit k<n ein Untervektorraum.
- Die Menge
ist kein Untervektorraum des
.
- Die Menge

- ist ein Untervektorraum des
; die Menge

- jedoch nicht.
- Die Menge der Polynome vom Grad
, also
ist ein Untervektorraum des Vektorraumes aller Polynome.
Definition
Ist V ein Vektorraum und sind
. Dann heißt das endliche Vektorsystem
- linear unabhängig, wenn die Gleichung
nur die triviale Lösung
besitzt,
- linear abhängig, wenn die Gleichung
neben der trivialen Lösung
eine weiter Lösung besitzt, bei der nicht alle
gleich Null sind.
Eine unendliche Menge von Vektoren heißt linear unabhängig, wenn jede endliche Teilmenge derselben linear unabhängig ist.
Definition
Ist V ein Vektorraum über K und
, dann nennt man E ein Erzeugendensystem von V, wenn für jeden Vektor
Vektoren
und Skalare
existieren, so dass
. (
lässt sich als Linearkombination von endlich vielen Vektoren aus E darstellen.)
Ein Erzeugendensystem aus linear unabhängigen Vektoren nennt man eine Basis.
Die Dimension eines Vektorraumes, kurz
, ist die Anzahl der Vektoren in jeder Basis des Vektorraumes.
Beachte: Sowohl ein Erzeugendensystem, als auch eine Basis können unendlich viele Vektoren enthalten. In letzterem Fall schreibt man
.
Ist V ein n-dimensionaler Vektorraum über K und
eine Basis von V, dann lässt sich jeder Vektor aus V als Linearkombination der Basisvektoren darstellen.

Ist die Basis auf irgendeine Weise geordnet, z.B. nach den Indizes der Basisvektoren, dann bezeichnet man das entsprechende n-Tupel aus den Koeffizienten
oder auch
als Koordinaten von
(bezüglich B).
- Die kanonische Einheitsbasis des
ist
. Also ist
.
- Die Vektoren
bilden eine weitere Basis des
. Hat der Vektor
bezüglich der kanonischen Einheitsbasis die Koordinaten
, dann hat
bezüglich der obigen Basis die Koordinaten
, denn 
- Die Vektoren
sind ein Erzeugendensystem des Untervektorraumes
aus dem entsprechenden Besipiel für Untervektorräume. Sie müssen aber keine Basis sein, da sie nicht zwangsläufig linear unabhängig sind.
- Der Vektorraum der Polynome besitzt die Basis
. Damit ist
.
Der Vektorraum der Polynome vom Grad
besitzt die Basis
. Damit gilt für ihn
.
Definition
Eine nicht leere Menge
(genannt Menge der Punkte) zusammen mit einem Vektorraum V (genannt Richtungsvektorraum) und einer Abbildung
(genannt Translation oder Verschiebung) heißt affiner Raum, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind:
- Für alle
gilt: 
- Für alle
und alle
gilt: 
- Für alle
existiert ein eindeutig bestimmter Vektor
, so dass gilt: 
Statt
schreibt man auch
. Der durch
eindeutig bestimmte Vektor
mit
wird häufig als
bezeichnet.
Ist aus dem Zusammenhang die Unterscheidung zwischen der Multiplikation mit Skalaren
und dem Skalarprodukt
klar, so kann man auch das Symbol
statt des Symbols
für das Skalarprodukt verwenden.