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Benutzer:Rho/ Geschichte der Medizin

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Dieses Buch steht im Regal Medizin sowie im Regal Geschichte.

Ur- und Frühgeschichte

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Unsere Vorfahren in der Alt- und der Jungsteinzeit scheinen nicht an der selben Art von Krankheiten gelitten zu haben, die den Menschen im zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhundert zu schaffen machen. In einer Gesellschaft von Jägern und Sammlern waren Infektionen und Krankheiten die vom Tier auf den Menschen übertragen wurden (sog. Zoonosen, zum Beispiel Tollwut oder Toxoplasmose) vermutlich verbreiteter. Es gibt bisher keine Beweise, dass sie an Krankheiten litten, die uns bisher unbekannt waren, aber einige Krankheiten die heute als ungefährlich betrachtet werden, können damals verheerende Ausmaße gehabt haben.

In den Jägerkulturen lag die Lebenserwartung bei etwa 35 Jahren für Männer und 30 Jahren für Frauen. Die Hauptursachen hierfür sind weitgehend ungeklärt. Als größere Menschengruppen ca. 11.000 v. Chr. sesshaft wurden, stieg die Lebenserwartung, besonders die der Frauen, zuerst sprunghaft an. Aber Überbevölkerung, die Nähe zu den Haustieren, schlechte bis gar keine Abfallentsorgung führten zur Verbreitung von Krankheiten und Epidemien.

Heilung war in der damaligen Zeit mit dem Glauben an Magie verknüpft. Schamanen und Medizinmänner vertrieben die bösen Geister, die die Krankheit verursachten. Es gibt Skelettfunde, bei denen gebrochene Knochen wieder verheilt sind. Man wertet dies als Hinweis auf eine, zeitweise Versorgung der Leute durch andere Stammesangehörige. Die Art, wie diese Brüche verheilt sind, legt eine Schienung nahe. Aus der mittleren Steinzeit stammt ein Skelett, eines ca. 60-jähriger Mann mit schwersten arthritischen Veränderungen. Dieser Mann muss von anderen Leuten versorgt worden sein.

Ötzi, allseits bekannt, ist eine Leiche aus der Zeit um 3.000 v. Chr., die besonders genau untersucht wurde. Er wies einige chronische Erkrankungen auf. In seiner Haut sind Tätowierungen zu finden, die zum großen Teil den heute für diese Erkrankungen verwendeten Akupunkturpunkten entsprechen.

Die überlieferten Befunde sind aber insgesamt denkbar rar. Dinge aus Holz, Leder etc. vergehen, nur Knochen, Stein und Keramik bleiben erhalten. Wenn aber schon Schimpansenstämme gezielt bestimmte Pflanzen verwenden, um etwa Bauchweh zu behandeln, muss man bei den Menschen dieser Zeit von einer recht ausgeklügelten Naturheilkunde ausgehen. Sie hatten sehr viel Zeit, zu beobachten und zu experimentieren. Die fehlende Überlieferung beweist nicht, dass es in dieser Zeit keine Heilkunde gegeben hat. Betrachtet man heute noch auf Steinzeitniveau lebende Menschen genauer, so haben sie ein grosses Wissen um Kräuter und Drogen.

Medizin des Altertums

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Die Geschichte der Medizin im Altertum kann unterteilt werden in Ägyptische Medizin, Medizin des Zweistromlandes, die Medizin des jüdischen Volkes, und die Medizin im Antiken Griechenland und im Römischen Reich. Die Medizin des Antiken Griechenlandes kann als Wiege der europäischen Medizin angesehen werden.

Ägyptische Medizin

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Das Papyrus Ebers aus dem Jahre 1550 v. Chr. kann als erste systematische Auflistung medizinischer Erkenntnisse betrachtet werden.

Trotz des Umstandes, dass die alten Ägypter die Mumifizierung meisterhaft beherrschten, befassten sie sich nicht mit funktioneller Anatomie. Sie wussten über die Wichtigkeit des Herzens, hatten aber kein Wissen vom Kreislauf. Außerdem glaubten sie, das Herz wäre der Sitz der Intelligenz.

Nichtsdestotrotz hatte die Mumifizierung einen großen Einfluß auf die spätere Entwicklung der Medizin, da während des Vorgangs der Mumifizierung der Körper geöffnet wurde und somit erste Erkenntnisse über Anatomie lieferte.

Vermutlich der wichtigste Arzt der Ägypter war Imhotep, ein Gelehrter am Hof des Pharaos Djoser. Imhotep war nicht nur Architekt, der die erste Pyramide erbaute, sondern auch Arzt. Er entwickelte die Technik der Mumifizierung weiter, in dem er die inneren Organe der Toten entnehmen ließ, um sie in speziellen Gefäßen, den Kanopen, aufzubewahren. In der ägyptischen Spätzeit, im "Neuen Reich", wurde er unter anderem auch als Gott des Heilwesens verehrt, und die Griechen erkannten in ihm ihren Heilgott Asklepios und nannten ihn Imuthes.

Medizin im Zweistromland

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Medizinische Aufzeichnungen aus der Mitte des siebten Jahrhunderts vor Christus wurden auf Tontafeln aus Assurbanipal gefunden. Insgesamt 660 Tontafeln geben Aufschluß über ein medizinisches Wissen, das bereits zur Zeit seiner Aufzeichnung tausend Jahre alt war. Die Tafeln enthalten Symptome, Prognosen und mögliche Behandlungen verschiedener Krankheiten.

In Babylon wurde die Tätigkeit der Heiler von Gesetzen reguliert. Sie enthielten Richtlinien für die Entlohnung nach Operationen, aber auch Sanktionen gegen Ärzte, die während der Operation den Tod eines Adeligen verursachten.

Medizin des jüdischen Volkes

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Das Alte Testament enthält Gesundheitsvorschriften, die zwischen dem achten und dem dritten Jahrhundert vor Christus niedergeschrieben wurden. Krankheit wurde als Strafe Gottes betrachtet. Kleriker waren mehr mit der Kontrolle der Einhaltung der Gesundheitsvorschriften als mit tatsächlicher Heilung beschäftigt. Regelungen, die Reinlichkeit, Sanitäranlagen und Abfallentsorgung betrafen, entsprachen in ihren Intentionen heutigen Standards. Um Epidemien aufzuhalten, wurde eine 40-Tage-Quarantäne eingeführt, die noch Jahrhunderte später in Europa angewendet wurde.

Die Gesundheitsvorschriften waren niedergeschrieben im 3. Buch Mose, dem Leviticus. Orthodoxe Juden befolgen diese Vorschriften bis heute.

Medizin im Antiken Griechenland

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Hippokrates von Kós.

Besonders hervorzuheben an der griechischen Medizin ist der Umstand, dass sie sich von der Vorstellung, Krankheit sei eine göttliche Strafe, entfernt hatten und Medizin als Wissenschaft betrachteten. Die griechische Philosophie lieferte eine wichtige Basis für die damalige Medizin. Man glaubte an eine allmächtige Naturmacht. Außerdem wurde großer Wert auf Harmonie gelegt, was Ähnlichkeiten zur orientalischen Medizin aufweist.

Die alten Griechen legten großen Wert auf die Harmonie der vier Temperamente. Diese wurden den vier Elementen gleichgesetzt. Außerdem ordneten sie die Temperamente verschiedenen Körperteilen und -säften zu. Die vier Säfte waren Blut, Schleim, gelbe Galle und schwarze Galle. Gesundheit wird dann erreicht, wenn die vier Säfte im richtigen Mischungsverhältnis sind. (siehe auch Humoralpathologie)

Heiler waren weitgereiste hochangesehene Männer, die großen Wert auf Reinlichkeit legten. Sie wussten bereits, dass psychologische Faktoren großen Enfluss auf Verlauf und Heilung von Krankheiten haben können. Dem Asklepios geweihte Tempel, sog. Asklepieon, dienten als Sanatorien, die eine wichtige Rolle in der Heilung vor allem psychosomatischer Krankheiten spielten. In ihnen konnten die Patienten die Nacht verbringen und in ihren Träumen die Heilung durch Asklepios erwarten. Der Stab des Asklepios, der so genannte Äskulapstab, um den sich eine Schlange wickelt, ist bis zum heutigen Tage Symbol der Medizin. Die Fähigkeit der Schlange sich zu häuten, symbolisiert Erneuerung, Wiedergeburt und Heilung.

Die wohl wichtigste Figur der griechischen Medizin ist Hippokrates. Er stammte aus der medizinischen Schule auf der Insel Kós. Seine eigene Arbeit und die seiner Schüler wurde in den 70 Bänden des Corpus Hippocraticum zusammengefasst. Viele der hierin beschriebenen Krankheiten sind heute immer noch verbreitet, zum Beispiel Malaria oder Gonorrhö. Das Werk enthielt außerdem Verhaltensregeln, wie zum Beispiel Kleiderordnung oder Vorschriften, die das Leben der Heiler regelten.

Der Hippokratische Eid, eine der Säulen der medizinischen Ethik, wird auch mit Hippokrates verbunden, obwohl er vermutlich nicht auf ihn zurück geht. Die, die den Eid leisten, versprechen ein heiliges, reines Leben zu führen und den Bedürfnissen der Patienten ihr ganzes Leben zu dienen.

Das bekannteste Zentrum der hellenistischen Ära war Alexandria. Herophilos und Erasistratos waren die bekanntesten Vertreter dieses geistigen Zentrums, das auch nach dem Brand der großen Bibliothek weiter bestand. Herophilos maß als erster den Puls, und unterschied zwischen einer Lähmung von motorischen und sensorischen Nerven. Damit legte er den Grundstein für die Neurophysiologie. Erasistratos führte die Arbeit seines Vorgängers weiter und erkannte das Herz als wichtigsten Bestandteil des Blutkreislaufs.

Die griechische Medizin beeinflusste die Geschichte der europäischen Medizin für Jahrhunderte.

Römisches Reich

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Um 293 v. Chr. litt Rom unter einem Ausbruch der Pest und musste griechische Ärzte um Hilfe bitten, die sich daraufhin in Rom niederließen. Daraufhin befand sich die Medizin des Römischen Reichs für Jahrhunderte fest in griechischer Hand.

Die griechischen Schulen in Rom richteten sich nach den Prinzipien, die von Hippokrates im Corpus Hippocraticum niedergelegt worden waren. Die Ärzte Roms formten auf Grund ihrer Arbeit drei Schichten: Jene, die freie unabhängige private Praxen hatten, die zweite Gruppe als Familienärzte im Dienst reicher Familien oder des Kaisers, und von der Stadt angestellte Ärzte als dritte Gruppe. Unter den römischen Ärzten fanden sich auch Frauen, hauptsächlich in der Geburtshilfe und der Gynäkologie.

Das pharmazeutische Wissen der Zeit befand sich in den fünf Bänden des De Materia Medicina von Dioscorides. Diese Kräuterkunde wurde bis zur Renaissance verwendet.

Das chirurgische Wissen der alten Römer war sehr fortgeschritten, sie verwendeten 200 verschiedene Instrumente. Ihr ungenaues Wissen über Anatomie erschwerte aber den erfolgreichen Einsatz.

Die griechische Wertschätzung der Reinheit war auch in Rom sichtbar. Eine gute allgemeine Gesundheit und eine hohe Hygiene waren Haupterfolge der römischen Medizin.

Wichtigste Vertreter

Marcus Terentius Varro, zwar kein Arzt, sondern Universalgelehrter, sprach in seinem Werk "Über die Landwirtschaft" von kleinen unsichtbaren Geschöpfen, die in den Menschen durch die Atemwege und den Verdauungstrakt eindrangen und dort Krankheiten verursachten, geriet leider in Vergessenheit, bis die Mikrobiologie diese Vermutung bestätigte.

Aulus Cornelius Celsus verfasste ein medizinisches Textbuch mit dem Titel De medicina bestehend aus acht Bänden. Unter anderem beschrieb er komplexe chirurgische Operationen, aber seine Beschreibung akuter Entzündung (lat. rubor, tumor, cum calore et dolore, dt. rot, schmerzhaft, warme Schwellung), die heute noch verwendet wird, brachte ihm die meiste Anerkennung.

Galenus (129 - 199 n. Chr.) war der bekannteste römische Arzt und Autor einer Zusammenfassung, die den besten Überblick über das medizinische Wissen der Antike gibt. Eine seiner wichtigsten Entdeckungen war die Rolle des Blutes bei der Ernährung von Gewebe, und die Funktionsweise der Nerven. Unglücklicherweise wurden seine modernen Lehren missachtet, und er selbst betrachtete die griechische Lehre von den vier Temperamenten als so wichtig, dass seine überarbeitete Theorie über die vier Flüssigkeiten dogmatisch für die gesamte mittelalterliche Medizin wurde. Der Glaube an die Heilwirkung von Aderlassen und vergleichbare Praktiken kostete zahlreiche Leben in späteren Jahrhunderten.

Der unkritische Glaube an die Lehren Galens verzögerte den Fortschritt der Medizin um nahezu tausend Jahre.

Mittelalter

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Nach dem Zusammenbruch des römischen Reiches und durch die Unsicherheiten der sich neu bildenden christlichen Kultur in Europa kam es zu Umbrüchen in der Zivilisation und damit auch in der Medizin, die auf der Medizin des Altertums aufbaute.

Im Christentum des Mittelalters wurde Medizin nur teilweise als Wissenschaft betrachtet. Sie galt als Handwerk und als angewandte Theologie. Krankheiten waren von Gott gesandt, und auch die zerstörerischen Epidemien, wie zum Beispiel die Pest, erfüllten das Volk mit einem Gefühl der Abhängigkeit zur Kirche.

Leiden war ein elementarer Bestandteil des christlichen Lebens, und den Menschen war eine fromme und "gesunde" Seele wichtiger als ein gesunder Körper. Jesus Christus war der "ultimative" Heiler, der einzige Erlöser. Das Medikament wurde von Theologen als gottgegeben betrachtet, die Verweigerung eines Medikamentes war eine Sünde.

Das erste Krankenhaus wurde von Fabiola im vierten Jahrhundert gegründet. Bis zum dreizehnten Jahrhundert waren es 19000 in ganz Europa.

527 gründete Benedikt von Nursia das erste Kloster, dessen erklärtes Ziel es von Anfang an war, Kranken und Verwundeten zu helfen. Die von den Benedektinern betreute Schule von Salerno war eine der ersten medizinischen Hochschulen Europas und integrierte Fachwissen aus dem arabischen, dem griechischen, dem jüdischen und dem westlich-lateinischen Kulturkreis. Damit übernahmen die Klöster zu Beginn ihres Auftretens eine soziale Aufgabe für die Allgemeinheit. Weitere Klöster und Ordensgemeinschaften folgten dem Beispiel mit ähnlichem Konzept. Die Orden des Heiligen Lazarus, des Orden des Johannes und andere gründeten zahlreiche Spitäler wo Kranke ebenso wie Arme und Alte Zuflucht fanden.

Zur Zeit Karls des Großen wurde Medizin noch nicht an Universitäten gelehrt. Die Klostermedizin fand ihren Höhepunkt im Werk Hildegards von Bingen im zwölften Jahrhundert, die fest an Gott als endgültige Heilung aller Krankheit glaubte.

Von den Klöstern Spaniens, wo das breite Wissen der arabischen Medizin auf die christliche Kultur traf, ging langsam eine Akademisierung der Medizin aus. In Bologna wurde 1111 eine der ersten medizinischen Universitäten gegründet, 1187 folgte Montpellier, dann Paris. Die Universitäten lösten die Klostermedizin langsam ab, die vom Konzil von Clermont im Jahre 1130 verboten wurde.

Medizin während der Renaissance

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Paracelsus

Mit dem Aufstieg des Humanismus begann die Theologie-basierte Medizin an Bedeutung zu verlieren. Mit der Erfindung der Druckpresse konnte wiedergefundenes antikes Wissen einer breiten Masse zugeführt werden.

Man begann wieder Sektionen durchzuführen. Mondino de Luzzi, ein Professor in Bologna, war der erste der Sektionen durchführte, und sein Buch Anathomia war die erste moderne Arbeit zu diesem Thema. Leonardo da Vinci erschuf 750 anatomische Zeichnungen, die auf selbst durchgeführte Sektionen basierten, und von sehr großer Detailtreue waren. Diese Zeichnungen gingen aber unglücklicherweise verloren und wurden erst 300 Jahre später wiederentdeckt, so dass andere diese Entdeckungen erneut machen mussten.

Das Werk De Humanis Corpori Fabrica des Autoren Vesalius, entstanden 1543 war ein Meilenstein im Fortschritt der Medizin, da es korrekt die Lage der Organe im Bauch, die Struktur des Gehirns, die Innervation der Muskeln und die Blutgefäße die die verschiedenen Knochen versorgen beschrieb. Gabriel Fallopo beschrieb das Innenohr, die Aufgaben der Knochen und Muskeln und die Sexualorgane. Bartolomeo Eustachi untersuchte den Kopf und die Nieren, beschrieb die Anatomie der Zähne und erkannte die Verbindung zwischen Pharynx und Mittelohr.

Servetus beschrieb den Lungenkreislauf in einem Theologiebuch. Andrea Cesalpino, bekannt für seine botanischen Werke, beschrieb beide Kreisläufe des Herz-Kreislauf-Systems. Unglücklicherweise ging auch diese Arbeit verloren.

Während Kriegen gemachte Erfahrungen bereicherte das Wissen der Chirurgen. Die meisten Verwundeten starben an Infektionen. Um die Wunden vor Entzündungen zu schützen, wurde heißes Öl verwendet. Der Chirurg und Barbier Ambroise Paré (1510-1590) war der erste der Blutgefäße abband, um Amputationen weniger schwerwiegend zu machen.

Die Ärzte des fünfzehnten Jahrhunderts verwarfen zahlreiche Ideen der Antike, unter anderem auch Ansichten des Hippokrates.

Eine der kontroversesten Figuren der mittelalterlichen Medizin an der Schwelle zur Neuzeit ist Paracelsus. Von den einen wird er als Schwindler und Scharlatan angesehen, aber andere sehen in ihm den Begründer der modernen Medizin, Vater der Chirurgie, der Erforschung von Kreislaufkrankheiten und industrieller Medizin. Auf Grund seiner Rastlosigkeit bereiste er ganz Europa, sammelte Erfahrungen und sah die Unbegründetheit antiker Medizin. Auf der anderen Seite räumte er der Astrologie große Bedeutung in der Medizin ein. Er sah Gesundheit als Reflexion der Balance der Planeten und die Aufgabe der Ärzte in der Wiederherstellung dieser Balance.

Paracelsus war ein ausgezeichneter Chemiker. Er befasste sich mit Metamorphose von Materie und mit Pharmakologie. Er forschte über die Heilkraft verschiedener Pflanzen und Kräuter und legte den Grundstein für die Homöopathie.

Trotz einiger seiner heute überholten Thesen hatte seine Forschung und seine Lehren Einfluss auf die Medizin bis ins zwanzigste Jahrhundert.

Heroische Medizin – Mitte 19. Jahrhunderts

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Die Heroische Medizin ist ein Begriff für aggressive und oft auch gefährliche medizinische Behandlungsmethoden, welche später durch wissenschaftliche Fortschritte obsolet wurden. Während der Zeit der sogenannten "Heroischen Medizin" - welche von 1780 bis 1850 dauerte - benutzten Ärzte verschiedene Drastika wie Aderlass, "Reinigung" des Magen-Darm-Traktes mittels Quecksilberchlorid und Erbrechen, welches durch Weinstein hervorgerufen wird und viele andere Mittel. Viele Menschen starben damals nicht an ihrer Erkrankung, sondern an der Therapie. Der Tod des amerikanischen Präsidenten George Washington am 1799 kann teilweise auf einen durch Aderlass hervorgerufenen Schock zurückgeführt werden. Die Homöopathie Samuel Hahnemanns löste diesen Trend ab und ersetzte die Anwendung der Drastika durch Methoden, die wenigsten keinen zusätzlichen Schaden anrichteten.

Arabische Medizin

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Die arabische Medizin beruhte zum großen Teil auf Galens Lehre der vier Temperamente. Die klassische Medizin kam von Alexandria nach Bagdad, wo Galens Lehren ins Arabische übersetzt wurden. Johannitus erwähnt ein Werk namens Summaria Alexandrinorum, das die Werke Galens und Hippokrates enthielt, und in den medizinischen Zentren der Zeit verwendet wurde.

Arabische Ärzte durften ihren Beruf erst nach Ablegen des Hippokratischen Eids ausüben.

Doch die Ärzte Arabiens kopierten nicht nur das Wissen der Griechen, sondern bereicherten die Medizin auch, zum Beispiel im Bereich der Augenheilkunde. Rhazes und Avicenna beschrieben zahlreiche Krankeitsbilder wie z. B. über Masern und Pocken, ihre Werke galten auch im gesamten westlichen Mittelalter neben denen von Galenus, Celsus und Hippokrates als Standardwerke der Medizin.

Außerdem verfügten sie über ein großes pharmazeutisches Wissen. Ihre Medikamente wurden aus Kräutern, Mineralien und Tieren hergestellt. Das Dispensorium enthielt Rezepte für die Herstellung von Medikamenten und wurde in der gesamten arabischen Welt verwendet.

In Gondisapur nahe Bagdad befand sich die erste Schule, in der Theorie und Praxis gleichzeitig gelehrt wurden. Dies kann als erste Universität betrachtet werden. Im Gegensatz zu Christen war es Juden und Moslems nicht verboten, Sektionen durchzuführen.

Über Nordafrika erreichte der Islam das heutige Spanien. Dort, in Córdoba, befand sich ein kulturelles Zentrum, in dem die angesehensten Universitäten des zehnten Jahrhunderts bestanden, außerdem 70 öffentliche Bibliotheken und 50 Krankenhäuser. Hier fand der erste friedliche Zusammenschluss islamischer, jüdischer und christlicher Tradition zum Nutzen der Medizin statt.

Medizin im Nationalsozialismus

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Während der Zeit des Nationalsozialismus kam es zu einem deutlichen Paradigmenwechsel in der Medizin, der eine Abkehr von der Individualmedizin bedeutete. Ab dem Jahr 1933 versuchten die Nationalsozialisten ein medizinisches System zu etablieren, das ihre politischen Ziele unterstützen sollte.

Die Neue Deutsche Heilkunde

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Schon seit etwa den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts gab es in Deutschland Stimmen, die der Schulmedizin einen zu engen Blickwinkel vorwarfen und den naturwissenschaftlichen Charakter der Medizin als Einengung medizinischer Behandlungsmethoden charakterisierten.

Diese offen geführte und sogar als „Krise der Medizin“ bezeichnete Debatte griffen die Nationalsozialisten auf. Der „Reichsärzteführer“ Gerhard Wagner veröffentlichte 1933 im Deutschen Ärzteblatt einen Artikel „An alle Ärzte Deutschlands, die sich mit biologischen Heilverfahren befassen“, in dem er deutlich zum Ausdruck brachte, dass Behandlungserfolge auch mit nicht schulmedizinischen Behandlungsmethoden zu erzielen seien. Die naturheilkundlich orientierten Ärzte aller Richtungen sollten sich zusammengefasst organisieren. Naturheilkundliche Methoden, die sich als wirksam erwiesen hätten, sollten mit der Schulmedizin verschmelzen.

Zu diesem Zweck wurde im Jahr 1935 die „Arbeitsgemeinschaft für eine Neue Deutsche Heilkunde“ gegründet. Es folgte eine Welle von Publikationen zum Thema naturheilkundliche Heilverfahren und eine ebensolche Welle schulmedizinischer Gegenpublikationen. Die geplante Verschmelzung naturheilkundlicher und schulmedizinischer Ansätze fand nicht statt, 1937 wurde die Arbeitsgemeinschaft wieder aufgelöst.

Zentraler Paradigmenwechsel in der Medizin

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Das Ziel der Unterstützung naturheilkundlich tätiger Ärzte war für die Nationalsozialisten aber nicht nur eine Debatte über therapeutische Methoden, auch wenn naturheilkundliche Verfahren sicher der Mode und Rassetheorie des alten Germanischen besser entsprochen haben als die moderne Medizin. Im nationalsozialistischen Sinn war der Gedanke der Naturheilkunde, die einen eher ganzheitlichen Zugang zur Medizin propagierte nahezu ideal, um sich im nationalsozialistischen Sinne weiterentwickeln zu lassen.

Oberstes Ziel medizinischer Bemühungen sollte nicht mehr die Behandlung einzelner Patienten sein. Die nationalsozialistische Medizin war zur Gesunderhaltung des „deutschen Volkskörpers“ bestimmt. Über den Umweg der Neuen Deutschen Heilkunde legten die Nationalsozialisten den Grundstein für die Verankerung der Ideen zur nationalsozialistischen „Rassenhygiene“ in der Medizin.

Konzept der Gesundheitsführung

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Das nationalsozialistische Konzept zur „Gesundheitsführung“ wurde vom stellvertretenden Reichsärzteführer Friedrich Bartels im Jahr 1936 ausformuliert. Es enthält für jeden Einzelnen gewissermaßen eine Verpflichtung zur Gesundheit um die „aufgrund seines Erb- und Rassegutes überhaupt erreichbaren Leistungsfähigkeit und Gesundheit“ des „deutschen Volkes“ zu sichern. Vor dem Hintergrund der Kriegsvorbereitungen und der dazu benötigten Arbeitskräfte war es für Bartels nicht hinnehmbar, dass Arbeiter bereits vor Erreichen des Rentenalters deutlich in ihrer Leistungsfähigkeit nachließen.

Für die Medizin bedeutete dies eine deutliche Hinwendung zum Präventionsgedanken und eine erhebliche Stärkung der Arbeitsmedizin. Beide Aspekte gelten bis heute. Für die Nationalsozialisten bedeutete das Konzept jedoch eine weitere Abkehr vom Prinzip der Individualmedizin und einen weiteren Verlust der Bedeutung des einzelnen Individuums. Entscheidendes Kriterium für die erfolgreiche Behandlung war lediglich die Bedeutung der Arbeitskraft, die es zu erhalten galt - auch zum längerfristigen gesundheitlichen Nachteil des Einzelnen.

Im Bereich der gewünschten „Wehrertüchtigung“ kamen auch dem Sport oder der Bewegungstherapie und Krankengymnastik gewichtige Rollen zu. Die von dem Sportmediziner Wolfgang Kohlrausch entwickelten Grundlagen beeinflussen die Physiotherapie bis heute.

Der Ärzteschaft erfüllte eine zentrale Aufgabe im Konzept der Gesundheitsführung. Die Neue Deutsche Heilkunde sollte den Vertrauensverlust innerhalb der Bevölkerung wettmachen, den die Schulmedizin im Zuge der Debatte um die „Krise der Medizin“ hinnehmen musste.

Wagners Nachfolger als Reichsärzteführer Leonardo Conti verbreiterte den Ansatz des Konzeptes zur Gesundheitsführung und versuchte, zum Beispiel mit Hilfe der Deutschen Lebensreform-Bewegung, "volksheilkundliche" Verfahren zu verbreiten und dadurch nicht nur der Medizin sondern jedem Einzelnen mehr Verantwortung für seine eigene Gesundheit zu übertragen.

Euthanasie und Eugenik

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Im Sinne der nationalsozialistischen Rassenideologie war die Vermischung der „arischen Rasse“ mit anderen „Rassen“ mit dem Ziel der „Volksgesundheit“ unvereinbar und sollte möglichst verhindert werden. Ebenfalls dem Gedanken der „Volksgesundheit“ abträglich war im nationalsozialistischen Sinn die Weitervererbung von Krankheiten, insbesondere von psychischen Erkrankungen und Epilepsie. Im Sinn der nationalsozialistischen Rassenhygiene wurden daher an Betroffenen Zwangssterilisationen durchgeführt, was gleichzeitig die Erhaltung ihrer „Arbeitskraft“ ermöglichen sollte.

Der Gedanke der Volksgesundheit findet seinen Ausgang in Hitlers Euthanasiebefehl aus dem Jahre 1939. Vor allem an Erb- oder Geisteskrankheiten leidende Erwachsene und körperlich missgebildete Kinder, die als unfähig angesehen wurden, ihre Arbeitskraft für die nationalsozialistischen Ideen zur Verfügung zu stellen, sollten als „lebensunwertes Leben“ getötet werden.

Aufgrund öffentlicher Ablehnung erfolgte diese unter dem Decknamen „Aktion T4“ geplante und durchgeführte Selektion und Tötung im Wesentlichen im Geheimen.

Medizingeschichte in Jahreszahlen

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Ca. 5 Jhd. v. Chr.

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Der Arzt und Zeitgenosse Platons Hippokrates von Kós begründet (* um 460 v. Chr. auf der griechischen Ägäisinsel Kos; † um 375 v. Chr. in Larissa, Thessalien) begründete etwa im 5 Jhd. v. Chr. ausgehend von der Elementenlehre des Empedokles (490-430 v. Chr.) das Krankheitskonzept der Humoralpathologie (Säftelehre), die die Gesundheit auf eine Balance (Eukrasie) und Krankheiten auf eine Imbalance (Dyskrasie) der Säfte (Humores) Sanguis (Blut), Phlegma (Schleim), Cholos (gelbe Galle) und Melancholos (schwarze Galle) zurückführt.

Der griechische Arzt und Anatom Galenos von Pergamon (dt. Galen, lat. Claudius Galenus; * um 129 in Pergamon, † um 199 in Rom) griff diese Idee wieder auf und goss sie in seine endgültige Form. Sie bestimmte über mindestens 1500 Jahre hinweg die Vorstellungen von der Entstehung und richtigen Behandlung der Krankheiten. Erst mit der Entdeckung des Blutkreislaufs durch Harvey 1628 und weiterer wissenschaftlicher Fortschritte konnte das überholte Lehrgebäude überwunden werden. Zum Teil leben die Ideen heute noch in modifizierter Form im Rahmen alternativmedizinischer Methoden weiter ("Ausleitende Verfahren"), die krankhaften Säfte werden dabei heute meist mit Abbauprodukten, Stoffwechselschlacken und endogenen oder exogenen Giftstoffen assoziiert.

Der belgische Anatom Andreas Vesalius (auch: Andreas Vesal, eigentl.: Andreas Witinck) (* 1. Januar 1514 in Brüssel; † 15. Oktober 1564 auf Zakynthos) und Begründer der neuzeitlichen Anatomie und morphologischen Medizin sowie Leibarzt von Karl dem V. und Philipp dem II. von Spanien veröffentlichte 1543 bei dem Basler Drucker Johannes Oporinus sein grandioses Werk De humani corporis fabrica (Über den Bau des menschlichen Körpers). Darin beschrieb er, wie der Körper des Menschen von Knochen bis Nerven aufgebaut war.

William Harvey

Der englischer Arzt und Anatom William Harvey (* 1. April 1578 in Folkestone (Grafschaft Kent; England), † 3. Juni 1657 in Hampstead (Camden; England)) veröffentlichte seine Entdeckung des Blutkreislaufs 1628 in seiner 72seitigen "Exercitatio Anatomica de Motu Cordis et Sanguinis in Animalibus" oder kurz "De Motu Cordis" (Anatomische Studien über die Bewegung des Herzens und des Blutes). Damit bereitete er den Weg für die moderne Physiologie.

Anton van Leeuwenhoek

Der niederländischer Naturforscher und Mikroskopbauer Antoni van Leeuwenhoek /ˈantoːnɛɪ̯ ˈvɑn ˈleːwənhuk/ (* 24. Oktober 1632 in Delft, Niederlande; † 27. August 1723 ebenda) entdeckte um 1665 mit Hilfe eines selbstgebauten Mikroskops in Gewässern und im menschlichen Speichel Bakterien und Protozoen, wie in Berichten an die Royal Society of London nachzulesen ist.

Giovanni Battista Morgagni (1681-1771) veröffentlicht mit "De sedibus et causis morborum" (1761) das erste Pathologiebuch.

Priestly gelingt die Synthese von Lachgas. Bis zur breiten Anwendung als Anästhesikum dauerte es allerdings noch Jahrzehnte.

Humphrey Davy entdeckt die schmerzlindernden Eigenschaften von Lachgas.

Der Apotheker Sertürner isoliert aus Opium das Morphin.

Horace Wells führt eine Lachgasnarkose zur Zahnextraktion durch.

Der ungarisch-österreichischer Arzt Ignaz Philipp Semmelweis (Ungarisch Ignác Fülöp Semmelweisz, * 1. Juli 1818 in Ofen bei Buda, heute Budapest; † 13. August 1865 in Döbling bei Wien) entdeckte als erstes den Zusammenhang zwischen dem Kindbettfieber und der Händehygiene. Durch die Einführung der Händedesinfektion mit Chlorkalk zuerst nach Leichensektionen, dann 1848 auch generell vor jeder Geburtshilfe konnte er die Müttersterblichkeit deutlich senken. Ab 1855 war Semmelweis Professor für Geburtshilfe an der Universität in Pest (heute die nach ihm benannte Semmelweis-Universität). Seine Ergebnisse und Erfahrungen publizierte er leider erst 1861 in dem Buch "Die Ätiologie, der Begriff und die Prophylaxe des Kindbettfiebers" zusammen. Es dauerte lange, bis seine Erkenntnisse von der Fachwelt anerkannt wurden.

Rudolf Virchow (1821-1902) begründet 1858 die Zellularpathologie.

Der schottische Chirurg Joseph Lister (1827-1912) konnte im Jahr 1867 durch Besprühen des Operationsfeldes mit desinfizierendem Karbol einen steilen Abfall der Mortalität im Operationssaal erreichen. Im Zuge dieses Fortschrittes setzte sich eine Ärztegeneration später auch die Hygiene im Kindbett durch und die Entdeckung von Ignaz Semmelweis wurde nachträglich gewürdigt.

Carl Koller wendet Kokain zur Analgesie am Auge an.

Der deutsche Chirurg August Bier und sein Assistent Hildebrandt erproben im Selbstversuch die Spinalanästhesie mit Kokain.

Mit Veronal wird das erste Barbiturat eingeführt.

1909/10

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Paul Ehrlich synthetisierte das erste Sulfonamid "Salvarsan" und legte damit den Grundstein der antibiotischen Therapie.

McClean entdeckt im Jahre 1916 das gerinnungshemmende Heparin.

1921 gelang es Frederick Banting und Charles Best erstmals Insulin aus Pankreasgewebe zu gewinnen. 1922 gelang ihnen die erste Rettung eines 13 Jahre alten an Diabetes leidenden Jungen, der seit eineinhalb Jahren an der Krankheit litt und bereits ins Koma gefallen war. 1923 erhielten Banting und John MacLeod, der Leiter des Instituts, den Nobelpreis für Medizin. Sie teilten den Preis freiwillig mit Best und James Collip, der einen verbesserten Extrakt erfunden hatte.

Alexander Fleming entdeckte im September 1928 die antibakterielle Wirkung von Schimmelpilzen. Damit war der Grundstein für die Entdeckung des Penicillins gelegt.

1944 wurde Fleming geadelt und ein Jahr später bekam er zusammen mit Florey und Chain den Nobelpreis "für die Entdeckung des Penicillins und seiner heilenden Wirkung bei verschiedenen Infektionskrankheiten".

Einführung von Curare als Muskelrelaxanz in die Anästhesie.

Synthese von Lidocain.

Der Amerikaner John Gibbon operierte die erste Patientin mit der von ihm entwickelten Herz-Lungen-Maschine, eine 18-jährige Frau mit Vorhofseptumdefekt. Im Experiment konnte er bereits 1937 die erste erfolgreiche extrakorporale Zirkulation herbeiführen. Aber erst nach langer Vorarbeit gelang am 6. Mai 1953 der Durchbruch, der Operationen am offenen Herzen möglich machte. Vorrausetzungen waren die Entdeckung des Heparins, die Entwicklung der Rollenpumpe und die 1954 eingeführte Hypothermie. Um 1955 gelang dann die Konstruktion eines Oxygenators, der Blut mit Hilfe von Gasblasen mit Sauerstoff anreicherte, ohne dass die befürchtete Gefahr von Luftembolien zum Tragen kam. 1956 kam erstmals der noch heute verwendete Typ eines Membranoxygenators zum Einsatz. Es dauerte aber noch weitere 13 Jahre bis zum Erreichen der Marktreife.

James Watson und Francis Crick klärten im Jahre 1953 die Struktur der DNA auf. Zusammen mit Maurice Wilkins erhielten sie dafür 1962 den Nobelpreis für Medizin. Rosalind Franklin, dessen Röntgenbeugungsdiagramme wesentlich zur Entschlüsselung der DNA-Struktur beigetragen hatten, war zum Zeitpunkt der Nobelpreisverleihung bereits verstorben.

Einführung des Inhalationsanästhetikums Halothan in die Klinik.

Christiaan Neethling Barnard (* 8. November 1922 in Beaufort West, Südafrika; † 2. September 2001 in Paphos, Zypern) leitete 1967 das 31-köpfige Transplantationsteam, dem erstmals eine Herz-Transplantation am Menschen gelang. Der Patient Louis Washkansky erhielt in einer fünfstündigen Operation im Groote-Schuur-Krankenhaus in Kapstadt das Herz des im Alter von 25 Jahren bei einem Autounfall tödlich verunglückten Denise Darvall implantiert. Nach 18 Tagen starb Washkansky jedoch an einer Lungenentzündung als Folge der Abstoßungsreaktionen.

Der zweite Patient Philip Bleiberg wurde am 2. Januar 1968 transplantiert und überlebte 19 Monate mit dem neuen Herzen.

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Allgemein

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  • Wolfgang U. Eckart: Geschichte der Medizin. 5. Aufl. 2005, 335 S. 35 Illus.; ISBN 3-540-21287-6. Springer, Berlin u. a. (Relativ knappe und gut lesbare wissensch. Darstellung des Gesamtthemas.)
  • Andreas Frewer, Volker Roelcke (Hrsg): Die Institutionalisierung der Medizinhistoriographie. Entwicklungslinien vom 19. ins 20. Jahrhundert, Stuttgart 2001
  • Werner E. Gerabek u.a., (Hrsg.), Enzyklopädie Medizingeschichte, Walter de Gruyter-Verlag, Berlin 2004, 1.544 Seiten, ISBN 3-11-015714-4
  • Johannes W. Grüntzig; Heinz Mehlhorn, Expeditionen ins Reich der Seuchen - Medizinische Himmelsfahrtskommandos der deutschen Kaiser- und Kolonialzeit, Spektrum Akademischer Verlag 2005, 379 S., 176 s/w Abb., 126 farb. Abb., ISBN 3-8274-1622-1
  • Bernt Karger-Decker, Die Geschichte der Medizin, ISBN 3-491-96029-0
  • Maren Lorenz, Kriminelle Körper - Gestörte Gemüter. Die Normierung des Individuums in Gerichtsmedizin und Psychiatrie der Aufklärung, Hamburg 1999.
  • Norbert Paul, Thomas Schlich, Medizingeschichte. Aufgaben, Probleme, Perspektiven, 1998
  • Stefan Winkler, Kulturgeschichte der Seuchen, Artemis & Winkler/Komet 1997, ISBN 3-933366-54-2
  • Wilhelm Haberling, Franz Hübotter u. Hermann Vierordt (Bearb.): Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage. Urban & Schwarzenberg, Berlin und Wien, 1929-1935.
  • Geschichte der Medizin und Biologie Vorarlberger Bildungsserver
  • Medical History on the Internet
  • History of the Health Sciences umfassende englischsprachige Linksammlung zur Medizingeschichte
  • Medizingeschichte -Beiträge zum Thema in der Ärztezeitung (insgesamt 419, Aug. 05)
  • Medizinhistorische Universitätssammlungen in Deutschland Hermann von Helmholtz-Zentrum für Kulturtechnik

Antike

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  • Karl Deichgräber, Hippokrates' De humoribus in der Geschichte der griechischen Medizin; Mainz, 1972, Franz Steiner Verlag Wiesbaden.
  • Gerhard Fichtner: Corpus Galenicum (Verzeichnis der galenischen und pseudogalenischen Schriften). Tübingen 1985?, 1990?
  • Karl-Heinz Leven (Hrsg.), Antike Medizin. Ein Lexikon. C.H. Beck, München 2005
  • Walter Müri, Der Arzt im Altertum. Griechische und lateinische Quellenstücke von Hippokrates bis Galen mit der Übertragung ins Deutsche; 5. Aufl., 1986, Artemis Verlag München und Zürich.
  • Henry E. Sigerist, Anfänge der Medizin. Von der primitiven und archaischen Medizin bis zum Goldenen Zeitalter in Griechenland, Europa-Verlag Zürich 1963
  • Stephanos Geroulanos und Rene Bridler, Trauma - Wund-Entstehung und Wund-Pflege im antiken Griechenland, Verlag Philipp von Zabern Mainz am Rhein 1994
  • http://qi-net.de/inf/AntikeMed.htm

Mittelalter

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  • Kay Peter Jankrift: Mit Gott und schwarzer Magie. Medizin im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft (u.a.), Darmstadt 2005, ISBN 3-534-16511-X
  • Kay Peter Jankrift: Krankheit und Heilkunde im Mittelalter. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-07659-1
  • Eckart, Wolfgang U.: "Geschichte der Medizin". Springer-Lehrbuch. 4., überarb. u. erg. Aufl. 2001. XII, 438 S. ISBN 3-540-67405-5 SPRINGER, BERLIN
  • Stefan Winkle: "Kulturgeschichte der Seuchen". ISBN 3-933366-54-2
  • Bernt Karger - Decker: "Die Geschichte der Medizin". ISBN 3-491-96029-0
  • Werner Bartens: "Lexikon der Medizin-Irrtümer. Vorurteile, Halbwahrheiten, fragwürdige Behandlungen." Eichborn Verlag, Frankfurt am Main 2004 ISBN 3-821-83922-8
  • Hermann Josef Roth: Missverstandene Klostermedizin. Spektrum der Wissenschaft, März 2006, S. 84 - 91 (2006), ISSN 0170-2971

Nationalsozialismus

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Projektbeschreibung

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  • Buchpatenschaft / Ansprechperson: Zur Zeit niemand. Buch darf übernommen werden.
  • Sind Co-Autoren gegenwärtig erwünscht? Ja, sehr gerne.
  • Zielgruppe: Jeder, der sich dafür interessiert
  • Themenbeschreibung: Geschichte der Medizin
  • Policies: keine Vorgaben
  • Nächster sinnvoller Schritt: Aufbau des Artikels überarbeiten (v.a. Inhaltsverzeichnis)