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Einführung in das Christentum/ Jesus von Nazareth

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Das Leben Jesu

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Das Christentum gründet sich auf Leben und Lehre des Jesus von Nazareth (ca. 7 v.u.Z. bis 30. n.u.Z), der vermutlich zwischen 28 und 30 in Palästina wirkte. Er wurde auch auf Betreiben zahlreicher Schriftgelehrter und Priester von der römischen Besatzungsmacht zum Tode verurteilt und am Kreuz hingerichtet. Der christlichen Überlieferung nach wurde er von den Toten wieder auferweckt und stieg zum Himmel auf.

Jesus selbst hat nichts Schriftliches hinterlassen, jedoch zeugen die vier so genannten Evangelien (griech. für „gute Nachricht“) von seiner Persönlichkeit. Auch verschiedene ausserbiblische Quellen wie der jüdische Geschichtsschreiber Flavius Josephus und der römische Historiograph Tacitus erwähnen Jesus, so dass davon ausgegangen werden kann, dass es sich um eine historische Persönlichkeit handelt.

Die Lehre Jesu

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Die Lehre Jesu ist vor allen Dingen in den vier Evangelien von Matthäus, Markus, Lukas und Johannes dargestellt. Diese Schriften erheben nicht den Anspruch, Tatsachenberichte zu sein, sondern sind eher Glaubensverkündung. Da die Evangelien erst zwischen ca. 70 und 100 niedergeschrieben worden sind, können wir aus den Evangelien nicht sicher sagen, was frühgemeindliche Tradition ist und was der historischen Wahrheit entspricht. Zusätzlich gibt es noch weitere Überlieferungen, v.a. die in den Kanon des Neuen Testamentes aufgenommenen Briefe von Paulus an verschiedene frühchristliche Gemeinden. Die Briefe sind z.T. wesentlich älter als die Evangelien, ca. 54/55 entstanden.

Nach den Aussagen der Evangelien schließt sich die Lehre Jesu eng an die jüdische Tradition an. Moderne Forschungen gehen davon aus, dass Jesus im Wesentlichen der Lehre der Pharisäer ähnlich war. Er kritisierte die Pharisäer wegen ihres starren Regelwerkes das sie aus den 10 Geboten ableiteten dahingehend, dass der Blick auf den Menschen an sich über die Regeln verloren geht.

Kern der Lehre Jesu ist der Anbruch vom „Reich Gottes“. Sie knüpft ebenfalls an die jüdisch-apokalyptische Tradition an, also die Lehre vom Ende der Welt und dem Anbruch der Gottesherrschaft. Dabei stellt Jesus die Aussagen vom Zorn Gottes zurück und predigt vor allen Gottes Zuwendung zu den Armen und den Menschen, die von der Gesellschaft ausgestoßen werden und als „Sünder“ gebrandmarkt sind. Jesus betont die Güte Gottes. Gott ist für ihn wie ein gütiger Vater, ein guter Hirte. Sich selbst vergleicht er mit einem Arzt. Gott begegnet dem Menschen nicht in einer moralisierenden, sondern in einer therapeutischen Haltung, was er durch sein Wirken zum Ausdruck bringt. Entscheidend ist aber, dass das Reich Gottes mit ihm (Jesus) begonnen hat, und nicht, wie in den Lehren verschiedener Prediger zur Zeit Jesu, erst in der nahen Zukunft nach dem Ende de Welt anfangen wird.

Als Zeichen des Gottesreiches gelten in der Überlieferung die zahlreichen Wunder Jesu, die die frühe Gemeinde als Zeichen dafür ansah, dass Jesus wirklich der Gesalbte Gottes (griech. „Christos") und der von den Juden erwartete Messias ("sotér") ist. Neben der Heilung von Kranken erzählen die Evangelien auch von der Auferweckung von Toten durch Jesus, die als Zeichen dafür galten, dass das Reich Gottes nahe war. Die Erzählung von Jesu Auferstehung von den Toten und seine Himmelfahrt gilt der frühen Gemeinde als definitive Bestätigung dafür, dass die Herrschaft Gottes schon angebrochen ist.

Die Gemeinden standen damals in der Zeit der Naherwartung, d.h. sie erwarten die baldige Wiederkunft Jesu, der endgültig Gerechtigkeit herstellen wird. Dann wird die durch den Ungehorsam von Adam und Eva gefallene Schöpfung endgültig erlöst, Kategorien von Zeit und Raum werden aufgehoben und Gottes Gegenwart unter den Menschen wird unwiderrufliche Realität.

Kernpunkte der Ethik Jesu ist die bereits in der Tora festgeschriebene Gottes- und Nächstenliebe. Jesus führte beide getrennten Gebote zu einem Doppelgebot zusammen, d.h. man Gottes- und Nächstenliebe nicht voneinander trennen. Weiterhin führte er das Gebot der Nächstenliebe in Liebe zu sich selbst, dem Nächsten (in der eigenen Umgebung) und bis hin zum Nächsten als dem selbst Fernsten (d.h. Fremde oder auch Feinde). Er hat die in den ersten fünf Büchern Mose niedergeschriebenen Gesetze nie relativiert oder ihnen widersprochen, setzte sich aber dafür ein, dass sie im ursprünglichen Sinne so ausgelegt werden, dass Menschen in Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität miteinander leben können. Dabei stehen die Schwachen und Ausgegrenzten im Mittelpunkt der Lehre Jesu, aber auch der Respekt vor der weltlichen Macht.