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460 Förderanlagen

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461 Aufzuganlagen

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Rechtsnorm: Aufzugrichtlinie (95/16/EG), Maschinenrichtlinie (95/16/EG), Betriebssicherheit (BetrSichV), Prüfung (TÜV)

Regelwerk: Konstruktion und Einbau (DIN EN 81), Instandhaltung (DIN EN 13015), Betriebssicherheit (TRBS 1201-4), Schallschutz (DIN 8989), Betriebssicherheit (TRBS 3121)

Einfache Aufzüge im Hochbau befördern alle möglichen Lasten. Für die erwartete, hohe Nutzungsdauer ist eine gründliche Wartung ausschlaggebend. Man unterscheidet zwischen Personenaufzügen, verpflichtend bei mehr als 4 Vollgeschossen, und Güteraufzügen. Jene für Personen müssen auch für Krankentragen ausgerichtet sein. Bei weniger Geschossen reichen Fahrkörbe, die lediglich Platz für einen Rollstuhlfahrer bieten müssen.

Bauarten: Aufzug

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  • Personenaufzug
    • Allgemein
    • Feuerwehraufzug mit Sonderausstattung / Benutzung im Brandfall
  • Güteraufzug (keine Personenbeförderung)
    • Einfacher Güteraufzug
    • Unterfluraufzug
    • Kleingüterauzug z. B. Speisentransport
  • Lastenaufzug

Komponenten: Aufzug

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Aufzugschacht

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Der Aufzugschacht wird aus Stahlbeton entweder vor Ort oder aus Fertigteilen hergerichtet. Wände aus VSG-Verglasung und gestützt von einem Stahlgerüst sind eher in modernerem Ambiente oder als Sicherheitsvorkehrung anzutreffen. Außerdem gilt es mindestens die F90 einzuhalten. Auch aufgrund des Lärms werden sie daher oft ins Treppenauge eingeplant, da diese ohnehin brandzonen-technisch von den Nutzeinheiten abgetrennt sind. Geleiches gilt entsprechend für die auf Rollen gleitenden Schachttüren (Falt, Dreh, Schiebe). Manche sind mit Schauglas ausgestattet, damit die Fahrgäste erkennen, ob sie auch wirklich an einer Etage halten. Falls nicht, dann verhindert die Verriegelung der Türmaschine, dass diese manuell geöffnet werden können. Um diese im Störfall doch zu öffnen, befindet sich auf jeder Etage an der oberen Türlaibung oder seitlich im Rahmen eine Dreikantschraube zur Entriegelung.

Im Boden ist eine Grube, die mit entsprechenden Anstrich als Wanne für Öl dient. Ein Techniker sollte über eine Leiter aus der untersten Etage dort hineinsteigen, um Aufsetzpuffer oder Umlenkrolle zu inspizieren. Der Puffer dient im Notfall zur Abfederung des Korbes, wobei man zwischen energiespeichernden und energieverzehrenden unterscheidet. Erstere, die Zellvulkolanpuffer aus Polyurethan, werden mit der Zeit porös. Letztere sind Ölpuffer, die auch höhere Geschwindigkeiten (>1m/s) aufnehmen.

Ebenfalls für die Wartung von enormer Wichtigkeit ist die Beleuchtung. Nicht zuletzt zur Sicherung der Arbeitsstätte des Technikers werden meistens sparsame LED verwendet, welche im Schacht selbst oder zentral von außerhalb bedient werden. In Neubauten findet man eher Leuchten im Stecksystem, die einfacher zu montieren sind.

Führungsschienen über die gesamte Länge/Höhe des Schachtes verhindern das Auslenken des Korbes, sie sind mit Befestigungswinkeln an den einbetonierten C-Profilschienen (auch Halfenschienen) der Wand montiert. Entlang einer Innenwand werden die Kabel für die Stromversorgung, Rufanlage und Steuerung, genannt Hängekabel, befestigt.

Das Gegengewicht wird unabhängig von den Führungen des Korbes an seinen eigenen Schienen über Führungsrollen oder -schuhe ausgerichtet, wobei die Schuhe von einem Schienenöler beschmiert werden. Das Gewicht selbst besteht aus Gewichten und dem tragenden Rahmen und wird anhand der zu erwarteten Nutzlast ausgelegt. Stangengewichte entsprechen nicht mehr dem Stand der Technik.

Zwischen dem Lastträger und dem Gegengewicht befindet sich die Aufhängung, Tragmittel genannt.

Wenn kein Maschinenraum vorgesehen ist, dann liegt auch der Antrieb entweder in der Grube oder im Kopf.

Die Schachtkopierung ist eine Messeinrichtung, die die Position des Korbes an die Aufzugsteuerung weitergibt. Neben den mechanischen gibt es auch Systeme, die über Ultraschall oder elektromagnetisch funktionieren. Andere haben zusätzlich eine Sicherung für den Fall, dass die Mechanik versagt, wodurch sich der Betrieb einstellt.

Maschinenraum

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Entweder ganz oben oder unten am Schacht ist dieser F90-Raum vorzusehen, um die ausschließlich technischen Einrichtungen wie Rollen und Motor oder abgekoppelte Klimatisierung der Kabine zu beherbergen. Er sollte ausreichend beleuchtet sein, damit die Wartung im großzügig ausgelegten Arbeitsraum von statten geht.

Manchmal auch dem Fahrkorb anmontiert oder im Schachtkopf ist der Geschwindigkeitsbegrenzer - eine weitere Sicherheitsmaßnahme, die über ein Reglerseil erkennt, ob Seile zu lang werden oder gar reißen und unterbrechen über ein parallelgeschalteten Sicherheitskreis die Fahrt.

Dafür zuständig sind die Antriebsbremsen, die selbst im Falle einer Stromunterbrechung automatisch betätigen. Eine Variante nutzt Doppelbremsbacken, eine andere Scheibenbremsen, nachrüstbar sind sogenannte Notbremssysteme, die die ungewollte Aufwärtsfahrt verhindert. In moderneren Anlagen sind Bremsen nur noch zur Sicherheit da, denn die Geschwindigkeitsregelung geschieht voll und ganz über die Steuerung.

Alternativ sitzt der Antrieb im Schachtkopf, wodurch man sich den Maschinenraum spart.

Aufzugsantrieb

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Der Motor, der das Stahlseil zieht, muss einen Wirkungsgrad erfüllen. Nachgeschaltete Getriebe passen die Geschwindigkeit an. Man darf hierbei nicht vergessen, dass diese geölt und daher zugänglich sein müssen. Die verschiedenen Antriebstypen unterscheiden sich in der Anwendung. Hinzu kommt die Steuerung über einen Frequenzrichter, wodurch die stufenlose Geschwindigkeit hoch bis zur Nenngeschwindigkeit des Fahrkorbes regeln lässt, allerdings geht dabei überschüssige Energie verloren, die durch den Lastwiderstand aufgefangen und durch eine Rückspeisung an weitere Verbraucher übergeben werden kann.

Unterschiedlich verhält sich der hydraulische Antrieb; das maßgebend beteiligte Hydraulikaggregat dient zur Wärmeabgabe, enthält aber auch den Motor und einige Sicherheitskomponenten. Der Motor sorgt für den Druck, der das Öl in den Heber einlässt, wobei die Menge durch Druckbegrenzungsventile geregelt ist. Dadurch kommt der Korb in Bewegung. Beim Ablassen des Öls, also dem Öffnen der Ventile, fährt der Korb wieder herab. Die heutzutage eingebauten Druckbegrenzer sind elektronisch und lassen sich daher per Fernüberwachung bedienen. Der Maschinenraum, als auch die Grube sind öldicht auszuführen. Besondere Belastung der Heberleitungen machen ein Ölkühlgerät unabdingbar, dass an den Motor angeschlossen wird. Das Aggregat erhält aufgrund des wassgefährdenden Stoffes einen Ölpassaufkleber, der im Schadensfall schnelles Handeln der Feuerwehr ermöglicht.

Beim Kettenantrieb wird der Korb mit Ketten bewegt, die wiederum an Zahnrädern in Kopf und Grube hängt. Diese Art kommt oft für Rollstuhlfahrer an Treppen zum Einsatz. Ähnlich verhält es sich beim Zahnstangenantrieb (Beispiel), wo der Korb an den Stangen "fährt", diese eignen sich aber auch für etwas größere Lasten.

Fahrkorb bzw. Lastträger

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Die Korbwände werden als Schotten bezeichnet und sind ausschlaggebend für die Festigkeit. Im Dach ist in der Regel die Beleuchtung eingelassen, hier mit Kabinendesinfektion. Der Fahrkorbrahmen führt den Korb an den Führungsschienen und bringt auch die Fangvorrichtung mit, die durch den Geschwindigkeitsbegrenzer ausgelöst wird. Je nach abzubrensender Geschwindigkeit kommen andere Bremsen zum Einsatz.

Fahrkorbabschlusstüren (auch Fahrkorbtüren) sind mit einer Lichleiste ausgestattet, welche deren Öffnen wieder aktivieren, wenn unterbrochen. Noch besser allerdings ist eine zusätzliche Vorraumüberwachung, wodurch Unfälle durch frühzeitiges Schließen verhindert werden.

Über Fahrkorbtableaus wird die Zielwahl getroffen. Hier gibt es auch einen Notrufschalter mit der Zwei-Wege-Kommunikation, optional Ventilatorsteuerung und Codiergerät (Kartenleser oder Nummernkombination) zur Zugangsberechtigung. Eine Anzeige informiert über die momentane Position.

Im Dach des Korbes befindet sich der Inspektionskasten mit der Inspektionssteuerung. Dazu gehört auch ein Schalter, um den Korb mit reduzierter Geschwindigkeit fahren zu lassen.

Auf der Unterseite, noch unter dem Boden gibt es die Festhaltevorrichtung (Beispiel) die ein Absinken des Korbes verhindert, sobald dieser zum Stehen kommt. Oftmals gibt es noch eine Hydraulik, da es trotzdem oft zu einem Absinken kommt, zum Ausgleichen des Höhenunterschieds. Die Festhaltevorrichtung aus dem Beispiel verfügt außerdem über eine Lasterkennung, die bei einer zu hohen Last, die Fahrt verhindert. Alternativ kann diese am Seil durchgeführt werden.

Weitere Steuerelemente

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Ein Hauptstromkreis verantwortlich für das Seil bzw. das Hydraulikaggregat befindet sich ebenso der Steuerstromkreis im Maschinenraum oder im und am Schacht. Letzterer Kreis bedient alle weiteren elektrischen Komponenten. Die Programmierung bei neuen oder Neuverknüpfung der Drähte bei älteren Aufzügen findet auch hier statt. In jedem Fall ist die Zugänglichkeit zu gewährleisten. Desweiteren werden hier die Signale der Außen- und Fahrkorbtableaus empfangen und verarbeitet; im Notfall kann daher direkt der Betrieb eingestellt und die Türen geschaltet werden.

Außentableaus mit einem Knopf (Ein-Knopf-Steuerung) lassen den Korb zuerst alle gewünschten Etagen in einer Richtung der Reihenfolge nach abarbeiten. Bei der Zwei-Knopf-Steuerung wird am Außentableau die Wunschrichtung angegeben, d. h. die Personen fahren keine Umwege in die falsche Richtung, wenn richtig bedient und eingestiegen wird. Weitere Möglichkeiten ergeben sich beim Zusammenschalten mehrerer Aufzüge mit je einer eigenen Steuerung, damit sie noch selbstständig agieren, während andere abgeschaltet sind. Sie werden so programmiert, dass sie nahestehende Ziele zuerst abarbeiten, und / oder morgens am Eingang bereitstehen, wenn ohnehin alle Personen hochfahren. Für hohe Gebäude eignet sich allerdings eine andere besser, da sie die rein subjektive Wartezeit verkürzt: bei der Zielwahlsteuerung wird einer Person ein Aufzug zugewiesen, allerdings dient der Weg vom Wahltableau bis zum Aufzug bereits als Fahrzeit für den Korb, wodurch sich die gefühlte Wartezeit reduziert.

Zusätzliche Regelungen können durch Kartenleser eingebracht sein, wo man eine entsprechende Berechtigung braucht, um wohin zu kommen. Im Brand- oder Stromausfall gibt es eigene Sicherheitssysteme, damit die Personen automatisch auf dem richtigen Stockwerk aussteigen z. B. dem Erdgeschoss aussteigen, um über Beleuchtungshinweise zur Sammelstelle zu gelangen. Dies kann mit Batterien oder Notstromaggregaten unterstützt werden.

Aufzugsteuerung und Leittechnik

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Der Zustand des Korbes wird über einen Wertgeber, der zentralen, meist im Maschinenraum befindlichen Steuerung, mitgeteilt. Eine asynchrone Steuerung basiert auf Impulsen; die synchrone auf Magnetismus.

Notfallplan

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Hilfe: Checkliste für Betreiber (TÜV)

Mit dem Notfallplan sind die Vorkehrungen festgelegt, falls der Aufzug betriebsunfähig wird und Menschen eingesperrt sein sollten. Da alle Aufzüge mittlerweile über eine Zwei-Wege-Kommunikation verfügen, erübrigen sich andere Notrufe z. B. über Mobilfunk. Bei Aktivierung des Notrufknopfes am Innentableau wird eine Verbindung durch ein Notrufgerät über das Telefonnetz zu einer ständig besetzten Stelle aufgebaut. Der Notruf verbindet sich nicht zwangsläufig mit dem Deutschen Notruf (112), sondern kann auch von entfernt positioniertem Personal angenommen werden. Dieses Personal soll Erfahrung im Umgang mit Menschen in beengten Verhältnissen haben, um die Gäste zu beruhigen, bis ein Techniker vor Ort kommt. Die Feuerwehr soll nur im Notfall eingreifen, da sie weniger geschult im Umgang mit Aufzügen ist. Im Plan ist somit für alle einsehbar:

  • wo sich die Anlage befindet
  • wer Betreiber ist
  • wer bei der Befreiung unterstützen kann
  • geschätzte Wartezeit bis zum Eintreffen der Hilfskräfte
  • wie die Befreiung abläuft

Inbetriebnahme: Aufzug

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Testfahrten werden festgehalten. Der Notfallplan wird auf Plausibilität und der Notruf auf Kenntnis des Notfallplaninhaltes geprüft. Eine Gefährdungsbeurteilung (GBU) einer für die Prüfung zugelassenen Stelle ausgestellt, liegt vor. Untersuchungsbuch für den Betreiber, aber auch die Betriebsanleitung können von ihm nachgewiesen werden.

Wartung: Aufzug

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Regelwerk: Wartung (DIN EN 13015), TRBS1201-4

Hilfsmittel:

462 Fahrtreppen und Fahrsteige

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Regelwerk: Sicherheit (DIN EN 115), Sicherheit in Betrieb und Montage (BGI 5069-1, -2), Sicherer Betrieb (DGUV)

Hilfe: Prüfungsgrundsätze (TÜV MB FOER 1504)

Komponenten : Fahrtreppe

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Tragkonstruktion

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463 Befahranlagen

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464 Transportanlagen

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465 Krananlagen

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469 Förderanlagen, sonstiges

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