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Geschichte Europas/ Die Zeit der Erforschungen und Entdeckungen

Aus Wikibooks

Einleitung

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The Das portugiesische Weltreich.
The Das spanische Weltreich.

Während des 15. und 16. Jahrhunderts wuchs das Interesse einiger europäischer Staaten an den Gebieten außerhalb Europas. Vor allem Spanien und Portugal, aber auch England und die Niederlande, entsandten damals zahlreiche Erkundungs- und Forschungsmissionen über die Ozeane, um neue Territorien zu entdecken und später eventuell zu erobern.

Die meisten neuen Entdeckungen wurden in Afrika südlich der Sahara und in Amerika gemacht. In der Regel gewannen die Staaten dort nicht nur neue Kenntnisse, sondern auch neues Land, das sie eroberten und missionierten. So verbreiteten die Europäer ihren Einfluss und Glauben über den gesamten Globus.

Ursachen für die Zeit der Erforschungen und Entdeckungen

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Die Entdecker des 15. und 16. Jahrhunderts hatten verschiedene Motivationen und Missionen, meist jedoch sahen die Herrscher in den neuen Entdeckungen großes Potential für Handel und Wohlstand. Die frühesten Entdeckungstouren entlang der Küste Westafrikas hatten zum Beispiel das Ziel, eine Alternativroute für den Goldhandel zu finden, der bisher nur über die Sahara möglich war. Neue technische Errungenschaften machten es den Europäern auch möglich, bis nach Indien oder später dann nach Amerika zu reisen.

Um so weite Reisen überhaupt möglich zu machten waren völlig neue Schiffstypen notwendig. Vor dem 15. Jahrhundert basierte die spanische und portugiesische Schifffahrt vor allem auf Galeeren, die zwar schnell und wendig, aber für die seichteren Gewässer des Mittelmeeres ausgelegt waren. Auf hoher See erwiesen sie sich als unsicher und ineffizient. Man brauchte also andere Vorbilder, die man an der Nord- und Ostsee fand: Als Basis für die neuen Hochseeschiffe diente die Kogge, die mit Segelformen aus dem islamischen Raum modifiziert wurde. Der so entstandene neue Schiffstyp namens „Karavelle“ hatte einen recht tiefen Kiel, der für Stabilität sorgte, und sogenannte „Lateinersegel“, die auch die stärken Stürme auf hoher See überstehen konnten.

Das Astrolabium war ein neues Navigationsinstrument in Europa, das von der islamischen Welt übernommen wurde, die es in Wüstendurchquerungen verwendete. Mit Hilfe von Himmelskoordinaten repräsentierte eine Umdrehung der Platte des Astrolabiums, genannt Tympan, den Durchgang eines Tages und erlaubte es den Seefahrern, die Zeit, die Richtung, in der sie segelten, und die Anzahl der vergangenen Tage zu schätzen. Das Astrolabium wurde im 18. Jahrhundert durch den Sextanten als Hauptnavigationsinstrument abgelöst. Der Sextant maß Himmelsobjekte in Relation zum tatsächlichen Horizont, im Gegensatz zur Messung in Relation zum Instrument. Dadurch konnten die Entdecker nun die Sonne zur Mittagszeit anvisieren und ihren Breitengrad bestimmen, was dieses Instrument genauer machte als das Astrolabium.

Die Rolle der Portugiesen in den frühen Entdeckungen

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Der Vertrag von Tordesillas teilte den gesamten Globus in zwei Hälften. Das Ergebnis, abgebildet, sollte zu einem unglaublichen Reichtumsgewinn Spaniens führen, das den goldreichen Kontinent Südamerika und das rohstoffreiche Amazonasbecken kontrollierte.

1415 erhoben die Portugiesen Anspruch auf einige Städte (Ceuta, Tanger) im heutigen Königreich Marokko und begannen 1433 mit der systematischen Erkundung der westafrikanischen Küste. Im August 1492 stach Christoph Kolumbus, dessen Nationalität bis heute umstritten ist, im Auftrag von Ferdinand II. von Aragón und Isabella I. von Kastilien, die durch ihre Heirat ihre Kronen zum heutigen Königreich Spanien vereinigt hatten, in See und erreichte schließlich am 12. Oktober desselben Jahres die Bahamas in der Annahme, es handele sich um Ostindien. In seiner Vorstellung hatte er das östliche Ende der reichen Länder Indien und China erreicht, die im dreizehnten Jahrhundert vom venezianischen Entdecker Marco Polo beschrieben worden waren.

Infolgedessen entstand ein Wettlauf um mehr Land, vor allem im sogenannten "Ostindien". Durch ein päpstliches Dekret wurde jedoch 1481 alles Land südlich der Kanarischen Inseln Portugal zugesprochen, und die von Kolumbus erforschten Gebiete waren somit portugiesische Territorien. 1493 erklärte der spanischstämmige Papst Alexander VI., dass alle Gebiete westlich des Längengrades der Kapverdischen Inseln zu Spanien gehören sollten, während neu entdeckte Gebiete östlich dieser Linie zu Portugal gehören würden. Diese Ereignisse führten zu zunehmenden Spannungen zwischen den beiden Mächten, da der portugiesische König die Rolle von Papst Alexander VI Borgia als parteiisch gegenüber Spanien ansah. Seine Rolle in dieser Angelegenheit ist noch heute Gegenstand starker Kontroversen zwischen europäischen Historikern jener Zeit.

Die Auflösung erfolgte 1494 im Vertrag von Tordesillas, der nach langen und angespannten diplomatischen Verhandlungen zwischen den Königreichen Spanien und Portugal eine Teilungslinie 370 Seemeilen westlich der Kapverdischen Inseln festlegte. Portugal erhielt die westafrikanische Küste und die Route im Indischen Ozean nach Indien sowie einen Teil der Wasserstraßen im Pazifischen Ozean, während Spanien den westlichen Atlantik und die weiter westlich gelegenen Ländereien gewann. "Unwissentlich" erhielt Portugal dadurch das spätere Brasilien. Der portugiesische König Johann II. scheint jedoch von der Lage dieses brasilianischen Territoriums gewusst zu haben, denn in den schwierigen Verhandlungen des Vertrages von Tordesillas gelang es ihm, die Trennlinie weiter nach Westen zu verschieben, so dass die offizielle Entdeckung Brasiliens und die Rückeroberung des Landes erst im Jahr 1500 gefeiert werden konnte, also bereits unter den Vorzeichen des Vertrages.

Wichtige portugiesische Entdecker

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Heinrich der Seefahrer (1394–1460)

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Heinrich der Seefahrer unterstützte verschiedene Reisen finanziell. Er gründete eine Schule zur Förderung der Navigation und legte damit den Grundstein dafür, dass Portugal eine führende Rolle im Zeitalter der Entdeckungen einnehmen konnte.

Bartolomeu Dias (1450-1500)

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Bartolomeu Dias, der erste Europäer, der das Kap der Guten Hoffnung umsegelte, stellte ebenfalls fest, dass Indien durch Umsegeln der Küste des afrikanischen Kontinents erreichbar war. Dadurch wurde der Handel mit Asien und Indien erheblich erleichtert, da die Reisenden nicht mehr durch den Nahen Osten fahren mussten. So kam es zu einem Anstieg der atlantischen Handelsländer und einem Rückgang der Länder des Nahen Ostens und des Mittelmeers.

Vasco da Gama (1460–1524)

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Vasco da Gama war der erste, der 1498 erfolgreich direkt von Europa nach Indien segelte. Dies war ein wichtiger Schritt für Europa, denn damit wurde ein Seeweg von Europa aus geschaffen, der den Handel mit dem Fernen Osten ermöglichte, anstatt die Seidenstraßen zu nutzen.

Pedro Álvares Cabral (1467–1520)

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Am 21. April 1500 entdeckte Pedro Álvares Cabral zufällig Brasilien, als er eine westliche Route nach Indien suchte. Er landete zunächst im heutigen Bahia.

Ferdinand Magellan (1480–1521)

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Ferdinand Magellan war ein portugiesischer Entdecker, der mit einer spanischen Expedition segelte und als erster Mensch den Pazifischen Ozean und Südamerika umsegelte. Er versuchte, die Welt zu umsegeln, starb aber auf den Philippinen, obwohl seine Mannschaft die Reise erfolgreich beendete. Eines seiner Schiffe unter der Führung von Juan Sebastian Elcano, der nach Magellans Tod das Kommando übernahm, umrundete den gesamten Globus!

Franz Xaver (1506 –1552)

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Franz Xaver war ein spanischer Missionar, geboren in der Burg von Xavier, einem Dorf in der Nähe der Stadt Pamplona, woher er seinen Namen hat. Er stammte aus dem Adel und freundete sich während seiner Studienzeit in Paris mit Ignacio de Loyola an, mit dem er den Jesuitenorden gründen sollte

Er reiste ausgiebig durch Afrika, Indien, den Südpazifik und sogar bis nach Japan und China.

Frühe spanische Entdecker

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Es gab noch eine Reihe anderer wichtiger Entdecker, die am Zeitalter der Entdeckungen beteiligt waren.

Francisco Pizarro

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Pizarro war ein spanischer Entdecker, der das Volk und die Kultur der Inka militärisch bekämpfte und eroberte und den größten Teil Südamerikas für Spanien beanspruchte. Die Niederlage des Inka-Reiches brachte Spanien unermessliche Reichtümer und Gold ein.

Christopher Columbus (1451-1506)

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Kolumbus, ein vermutlich aus Genua (Italien) stammender Entdecker, der nach vielen erfolglosen Versuchen, eine Schirmherrschaft zu erlangen, für die spanische Krone die Möglichkeit einer westlichen Passage nach Ostindien erkundete. Da Kolumbus den Erdumfang falsch eingeschätzt hatte und die Möglichkeit einer weiteren Reihe von Kontinenten zwischen Europa und Asien nicht in Betracht zog, entdeckte er 1492 die Karibik. Er führte den spanischen Handel mit Amerika ein, der einen Austausch von Kulturen, Krankheiten und Handelsgütern ermöglichte, der als Kolumbianischer Austausch bekannt wurde und dessen gute und schlechte Folgen noch heute zu spüren sind.

Ferdinand Magellan

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Magellan war ein portugiesischer Entdecker, der im Dienste des spanischen Königs stand und als Erster den Pazifischen Ozean und Südamerika umsegelte. Er versuchte, als erster die Welt zu umsegeln, kam aber auf den Philippinen ums Leben. Seiner Mannschaft gelang es, die Reise unter der Leitung des Spaniers Juan Sebastian del Cano erfolgreich abzuschließen.

Vasco Nuñez de Balboa (1475-1519)

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Balboa war ein spanischer Konquistador, der die Kolonie Darién in Panama gründete. Er war der erste, der von Amerika aus den Pazifischen Ozean sah, und besiedelte einen Großteil der Insel Hispaniola.

Hernando Cortés

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Cortés was a Spanish conquistador who assembled an army from the Spanish Colonies consisting of 600 men, 15 horsemen and 15 cannons. Using the assistance of a translator, Doña Marina, he assembled alliances with discontented subdued tribes in the Aztec empire. Through decisive use of superior weapons and native assistance, also the help of European disease which had already wrecked native populations, successfully conquered the Aztecs capturing Montezuma II, the current emperor, the city of Tenochtitlan and looting large amounts of Aztec gold.

Bartolomé de las Casas (1484-1566)

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Las Casas was a Spanish priest who advocated civil rights for Native Americans and strongly protested the way they were enslaved and badly treated. He wrote A Short Account of the Destruction of the Indies and De thesauris in Peru.

Juan Ponce de León

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Juan Ponce de León war ein spanischer Konquistador aus Valladolid, Spanien. Er hatte als Gouverneur von Puerto Rico gedient, als er 1513 seine eigene Expedition startete. Er entdeckte Florida am 27. März desselben Jahres und erreichte die Ostküste am 2. April. Er nannte das Land Florida (spanisch für blumig), entweder wegen der Vegetation, die er dort sah, oder weil zu dieser Zeit Ostern (spanisch: Pascua Florida) war. De Leon organisierte daraufhin weitere Reisen nach Florida; die letzte fand 1521 statt, als er starb.

Englische Entdecker

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Sir Francis Drake (1540-1596)

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Sir Francis Drake war ein Kaperbriefschreiber, also ein Freibeuter, für Großbritannien während der Zeit von Königin Elisabeth I. Obwohl er vor allem als Kommandant der englischen Flotte gegen die Spanische Armada bekannt ist, verbrachte er auch viele Jahre in der Karibik und umsegelte zwischen 1577 und 1580 erfolgreich die Welt.

John Cabot (1450-1499)

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John Cabot, ursprünglich Giovanni Caboto, wurde in Genua, Italien, geboren.

Französische Entdecker

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Rene-Robert de La Salle (1643 - 1687)

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LaSalle wurde in Rouen, Frankreich, geboren. Ursprünglich wollte er Jesuit werden, verließ die Schule aber, um das Abenteuer zu suchen. Er segelte zu einer französischen Kolonie in Kanada und wurde Pelzhändler. Indianer erzählten ihm von zwei großen Flüssen (dem Mississippi und dem Ohio). Er unternahm mehrere Erkundungsfahrten zu diesen Flüssen. Er starb, als seine Männer um das Jahr 1687 aufbrachen.

Father Jacques Marquette

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Louis Jolliet

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Jacques Cartier (1491-1551)

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Jacques Cartier war ein Entdecker, der Kanada für Frankreich beanspruchte. Er wurde 1491 in Saint Malo, Frankreich, geboren. Er war auch der erste Europäer und nicht nur der erste Franzose, der den Sankt-Lorenz-Strom und den Sankt-Lorenz-Golf beschrieb und kartierte. Er unternahm drei wichtige Reisen und starb 1551 im Alter von 65 Jahren in Saint Malo.

Samuel de Champlain (1574 - 1635)

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Samuel de Champlain war der "Vater von Neufrankreich". Er gründete Quebec City; heute ist der Champlainsee nach ihm benannt.

Niederländische Entdecker

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Im späten 16. Jahrhundert begannen holländische Entdecker, sich auf den Weg in die ganze Welt zu machen.

Willem Barentsz (ca. 1550 - 1597)

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Am 5. Juni 1594 verließ Barentsz die Insel Texel an Bord des kleinen Schiffes Mercury als Teil einer Gruppe von drei Schiffen, die in verschiedene Richtungen aufbrachen, um in die Karasee zu gelangen, in der Hoffnung, die Nordostpassage über Sibirien zu finden. Auf dieser Reise entdeckte er die heutige Bjørnøya, die auch als Bäreninsel bekannt ist.

Später erreichte Barentsz die Westküste von Novaya Zemlya und folgte ihr nach Norden, bevor er angesichts großer Eisberge zur Umkehr gezwungen wurde. Obwohl sie ihr endgültiges Ziel nicht erreichten, wurde die Reise als Erfolg gewertet.

Die Reise begann am 2. Juni 1595 und verlief zwischen der sibirischen Küste und der Insel Vaygach. Am 30. August stieß die Gruppe auf etwa 20 samojedische "Wilde", mit denen sie dank eines Besatzungsmitglieds, das ihre Sprache sprach, sprechen konnte. Am 4. September wurde eine kleine Mannschaft zur States-Insel geschickt, um nach einer Kristallart zu suchen, die zuvor entdeckt worden war. Die Gruppe wurde von einem Eisbären angegriffen, und zwei Seeleute wurden getötet.

Schließlich kehrte die Expedition um, als sie feststellte, dass die Karasee aufgrund des unerwarteten Wetters zugefroren war. Diese Expedition wurde weitgehend als Misserfolg gewertet.

Im Mai 1596 brach er erneut auf und kehrte zur Bäreninsel zurück. Barents erreichte Novaya Zemlya am 17. Juli. In dem Bestreben, sich nicht im umgebenden Eis zu verfangen, wollte er die Vaigatch-Straße ansteuern, blieb aber in den vielen Eisbergen und Schollen stecken. Gestrandet war die 16-köpfige Besatzung gezwungen, den Winter auf dem Eis zu verbringen, zusammen mit ihrem jungen Kajütenjungen.

Die Gruppe erwies sich als erfolgreich bei der Jagd und fing 26 Polarfüchse in primitiven Fallen und tötete eine Reihe von Eisbären. Als der Juni kam und das Eis das Schiff immer noch nicht losgelassen hatte, fuhren die von Skorbut geplagten Überlebenden am 13. Juni mit zwei kleinen Booten aufs Meer hinaus. Nur sieben Tage nach der Abfahrt starb Barentsz beim Studium von Seekarten, aber es dauerte weitere sieben Wochen, bis die Boote Kola erreichten, wo sie gerettet wurden.

Henry Hudson (ca. 1565-1611)

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1609 wurde Hudson von der Niederländischen Ostindien-Kompanie ausgewählt, um eine östliche Passage nach Asien zu finden. Er sollte um den Arktischen Ozean nördlich von Russland, in den Pazifik und in den Fernen Osten segeln. Hudson konnte seine Reise aufgrund des Eises, das seine vorherigen Reisen und viele andere vor ihm behindert hatte, nicht fortsetzen. Nachdem er über Jamestown und John Smith Gerüchte gehört hatte, beschlossen er und seine Mannschaft, eine Südwestpassage durch Nordamerika zu suchen.

Nachdem er den Atlantik überquert hatte, segelte sein Schiff, die Halve Maen (Halbmond), kurz in den Buchten von Chesapeake und Delaware herum, aber Hudson kam zu dem Schluss, dass diese Wasserwege nicht zum Pazifik führten.

Daraufhin segelte er bis zu dem Fluss, der heute seinen Namen trägt, dem Hudson River. Er schaffte es bis zum heutigen Albany, New York, wo sich der Fluss verengt, bevor er umkehren musste, da er erkannte, dass es sich nicht um die Südwestpassage handelte.

Unterwegs handelte Hudson mit zahlreichen Ureinwohnern und tauschte verschiedene Muscheln, Perlen und Pelze ein. Seine Reise begründete die niederländischen Ansprüche auf die Region und den Pelzhandel, der dort florierte. Neu Amsterdam, das spätere New York auf der Insel Manhattan wurde 1625 die Hauptstadt der Neu-Niederlande.

Willem Jansz (ca.1570-1630)

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Schon früh, zwischen 1601 und 1602, brach Jansz zu zwei Reisen zu den niederländischen Besitzungen in Ostindien auf. Am 18. November 1605 segelte er von Bantam zur Küste des westlichen Neuguineas. Anschließend überquerte er das östliche Ende der Arafura-See, ohne die Torres-Straße zu sehen, in den Golf von Carpentaria und landete am 26. Februar 1606 am Pennefather River am Westufer von Cape York in Queensland, in der Nähe der modernen Stadt Weipa. Dies ist der erste aufgezeichnete europäische Landung auf dem australischen Kontinent. Willem Jansz kartierte daraufhin etwa 320 km der Küstenlinie, die er für eine südliche Verlängerung von Neuguinea hielt.

Willem Jansz kehrte in dem Glauben in die Niederlande zurück, dass die Südküste Neuguineas mit dem Land verbunden sei, an dem er entlangfuhr, und niederländische Karten reproduzierten diesen Irrtum noch viele Jahre lang.

Jansz berichtete, dass er am 31. Juli 1618 auf einer Insel auf 22° Süd mit einer Länge von 22 Meilen und 240 Meilen SSE der Sundastraße gelandet sei. Dies wird allgemein als Beschreibung der Halbinsel von Point Cloate bis zum North West Cape an der westaustralischen Küste interpretiert, die Jansz als Insel vermutete, ohne sie vollständig umsegelt zu haben.

Abel Tasman (1603-1659)

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1634 wurde Tasman als zweiter Kommandant einer Erkundungsexpedition in den Nordpazifik geschickt. Zu seiner Flotte gehörten die Schiffe Heemskerck und Zeehaen. Nach vielen Entbehrungen wurde Formosa (das heutige Taiwan) im November erreicht, wobei 40 der 90 Mann starken Besatzung starben. Es folgten weitere Reisen, 1640 und 1641 nach Japan und 1642 nach Palembang im Süden Sumatras, wo er einen freundlichen Handelsvertrag mit dem Sultan abschloss. Im August 1642 wurde Tasman als Kommandant einer Expedition zur Entdeckung des "Unbekannten Südlands" entsandt, das man im Südpazifik vermutete, das aber von Europäern noch nicht gesehen worden war

Am 24. November 1642 sichtete Tasman die Westküste von Tasmanien in der Nähe von Macquarie Harbour. Er nannte seine Entdeckung "Van Diemen's Land" nach Anthony van Diemen, dem Generalgouverneur Niederländisch-Ostindiens. Auf seinem Weg nach Süden umschiffte er das südliche Ende Tasmaniens und wandte sich nach Nordosten, bis er vor Kap Frederick Hendrick auf der Forestier-Halbinsel gelangte. Ein Landungsversuch wurde unternommen, aber die See war zu rau; der Zimmermann schwamm jedoch durch die Brandung, und mit dem Aufstellen einer Flagge beanspruchte Tasman am 3. Dezember 1642 formell den Besitz des Landes.

Tasman wollte eigentlich in nördlicher Richtung weiterfahren, aber da der Wind ungünstig war, steuerte er nach Osten. Am 13. Dezember sichtete er Land an der Nordwestküste der Südinsel Neuseelands. Nach einigen Erkundungen segelte er weiter nach Osten und war neun Tage später der erste bekannte Europäer, der Neuseeland sichtete, das er "Staten Landt" nannte, in der Annahme, dass es mit einer Insel (Staten Island, Argentinien) an der Südspitze Südamerikas verbunden war. Auf dem Weg nach Norden und dann nach Osten wurde eines seiner Boote von Māori in Waka angegriffen wobei vier seiner Männer getötet wurden.

Auf dem Rückweg nach Batavia stieß Tasman am 21. Januar 1643 auf den tonganischen Archipel. Bei der Vorbeifahrt an den Fidschi-Inseln erlitten Tasmans Schiffe beinahe Schiffbruch an den gefährlichen Riffen im nordöstlichen Teil der Fidschi-Gruppe. Er kartographierte die Ostspitze von Vanua Levu und Cikobia, bevor er sich wieder auf die offene See begab. Schließlich wandte er sich nach Nordwesten in Richtung Neuguinea und erreichte Batavia am 15. Juni 1643.

Mit drei Schiffen auf seiner zweiten Reise (Limmen, Zeemeeuw und Tender Braek) folgte er 1644 der Südküste Neuguineas ostwärts. Er verpasste die Torresstraße zwischen Neuguinea und Australien und setzte seine Reise entlang der australischen Küste fort. Er kartographierte die Nordküste Australiens und machte Beobachtungen über Land und Leute.

Aus Sicht der Niederländischen Ostindien-Kompanie waren Tasmans Erkundungen eine Enttäuschung: Er hatte weder ein vielversprechendes Gebiet für den Handel noch eine nützliche neue Schifffahrtsroute gefunden. Mehr als ein Jahrhundert lang, bis zur Ära von James Cook, wurden Tasmanien und Neuseeland nicht von Europäern besucht - das australische Festland wurde zwar besucht, aber meist nur zufällig

Folgen aus der Zeit der Entdeckungen

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Das Zeitalter der Entdeckungen führte direkt dazu, dass neue Kommunikations- und Handelsrouten entstanden und die ersten wirklich globalen Unternehmen gegründet wurden. Auch Tee, verschiedene exotische Früchte und neue Technologien wurden in Europa eingeführt.

Es führte auch zur Dezimierung und Ausrottung der Ureinwohner aufgrund von europäischen Krankheiten und schlechten Arbeitsbedingungen.Indirekt führte es auch zu einer Zunahme der Sklaverei (die bereits weltweit verbreitet war), da die Entdeckungen zu einem Anstieg des Angebots und damit der Nachfrage nach Baumwolle, Indigo und Tabak führten.

Als Folge des Zeitalters der Entdeckungen dominierte Spanien schließlich das Ende des sechzehnten Jahrhunderts. Das Zeitalter der Entdeckungen bildete die Grundlage für den europäischen politischen und ökonomischen Imperialismus des späten 19. Jahrhunderts. Von 1580 bis 1640 sollte Spanien die Herrschaft über Portugal übernehmen, dessen Interessen nun in den Händen des politischen und geografischen Nachbarn lagen. Die Macht Spaniens unter dem spanischen König Philip II. war größer als je zuvor und erneuerte und finanzierte die Macht des Papsttums im Kampf gegen die protestantische Reformation. Im 17- Jahrhundert, als die Zeit der Entdeckungen langsam zu Ende ging und die Staatsfinanzen knapper wurde, begannen andere Länder jedoch, die Vereinbarungen des Vertrags von Tordesillas und die Vormacht Spaniens offen in Frage zu stellen, was zum allmählichen Niedergang Spaniens führte.