Java Micro: JAR und JAD
Während Applikationen unter anderen Java Editionen auch unmittelbar in Form einzelner übersetzter Klassen ausgeliefert werden können, schreibt J2ME hierfür die Verwendung von Java-Archive-Dateien (JAR) vor. Weiterhin ist eine JAD-Datei gefordert (JAD = Java Application Descriptor). Dabei handelt es sich im Prinzip um eine nach bestimmten Regeln formatierte Textdatei, die wichtige Eigenschaften der Applikation, der sie angehört, beinhaltet. Dazu zählen z. B. die Größe der JAR-Datei und die "Systemvoraussetzungen" (MIDP- bzw. CLDC-Version) der Applikation. Diese Informationen stehen nach dem Herunterladen des nur wenige Byte großen Deskriptors auf dem mobilen Endgerät zur Verfügung und bieten somit eine Basis für eine evtl. Entscheidung, ob die jeweilige Applikation tatsächlich installiert werden kann und soll.
Besonders bezüglich der Verwendung der Deskriptor-Dateien unterscheiden sich die real verfügbaren J2ME-Plattformen (i. d. R. Mobiltelefone) voneinander. Viele Geräte akzeptieren Applikationen heute auch ohne einen Deskriptor, einige setzen diesen jedoch voraus. Daher sollte eine J2ME-Applikation immer auch eine JAD-Datei beinhalten.