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Kajak/ Seekajaking

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Allgemeines

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Seekajaking auch Küstenkanuwandern, Küstenpaddeln, Salzwasserpaddeln, Seekajakfahren, Seepaddeln, Ocean Paddling, Off-Shore-Kayaking, Open Water Paddling, Sea Canoeing, Sea Kayaking, Sea Paddling, und Shoreline Kayaking genannt, ist eine spezielle Form des Kajaking.

Seekajak

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Die meisten Seekajaks zeichnen sich durch ihre Länge, den Kielsprung und der Form von Bug und Heck aus, um besser für den Wellengang und den Wind geeignet zu sein. Da meist längere Strecken zurückgelegt werden, sind Seekajaks relativ zur Breite länger als gewöhnliche Kajaks. Zwar erhöht eine lange Wasserlinie die Reibung, aber bei höheren Geschwindigkeiten vermindert sich die Wellenbildung. Für Wanderungen können sie dennoch mit genügend Ladekapazität ausgestattet sein. Sind sie zu schmal, wird der geringe Laufwiderstand durch eine höhere Kippeligkeit erkauft.

Um eine ausreichende Spurstabilität zu erreichen, haben sie meist eine lange Kiellinie, und entweder ein Steuer, oder eine ausfahrbare Finne (Skeg). Hochgezogene Enden helfen, auf den Wellen zu reiten anstatt sie zu durchstoßen. Zusätzlich versucht man, die Windanfälligkeit durch die Gestaltung des Oberschiffes zu vermindern.

Seekajaks besitzen am besten zwei Abschottungen, und – um sich am Kajak nach einer Kenterung festzuhalten – sind Rundumleinen (oder auch Rettungshalteleinen) befestigt.

Anstatt von Tragegriffen werden Trageknebel (Toggel) verwendet. Diese verhindern bei einer Kenterung, wenn man sich schwimmend am Toggel festhält, dass ein durch das Meer bewegtes Kajak die Hand verdreht.

Zum Transportieren sollte man jedoch nicht das gesamte Gewicht auf die Toggel lasten, sondern entweder das Gewicht selbst tragen oder mit Tragegurten oder Bootswagen transportieren.

Häufig ist zumindest das Unterschiff in leicht erkennbaren Farben gestaltet. Weiße Farbe ist aufgrund der Verwechselung mit Schaumkronen der Wellen weniger geeignet als gelb und orange.

Beim Brandungssurfen jedoch kommen Kajaks zur Verwendung, die sich eher an Wildwasserkajaks orientieren. Teilweise lehnen sie sich von der funktionalen Formgebung an Surfbretter an.

Die für ein Seekajak verwendeten Doppelpaddel sind meist für die längere Strecke mit einer schmaleren und geringeren Paddelfläche ausgelegt. Die kleineren Blattflächen reduzieren auch die Angriffsfläche für Wind.

Techniken

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Besonderheiten des Seekajaking im Vergleich zum Paddeln auf kleineren Gewässern ist die Entfernung zum Ufer, als auch der Einfluss der Gezeiten und Strömungen. Daher bedarf es auch genauer zeitlicher Planung, um eine Tour entsprechend der Tide anzupassen, und bestimmter Rettungs- und Navigationstechniken.

Rettungstechniken

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So ist es notwendig, auf offenem Gewässer wieder ins Kanu gelangen zu können, das Boot zu lenzen, als auch die Möglichkeit, Rettung zu alarmieren.

Als Notsignal zur Alarmierung der Seenotrettung bei Seenot sind u.a. diese Seenotsignalmittel geeignet: Der Notruf: Mayday durch Sprechfunk im Seefunk Kanal 16 oder über Mobiltelefon, Digital Selective Calling (DSC), SOS durch Licht- oder Schallsignale, die rote Fallschirm-Leuchtrakete, Leuchtrakete mit einem roten Stern, orangefarbenes Rauchsignal, rote Handfackel, anhaltendes Ertönen eines Nebelsignalgerätes, Seewasserfärber, Signale einer Seenotfunkbake (EPIRB).

Das Beherrschen der Eskimorolle ist vorteilhaft.

Der Umgang mit Materialien wie z.B. dem Paddelfloat, als auch Rettungstechniken wie der Eskimorolle oder Wiedereinstieg mit der Parallel-Methode sollte geübt sein.

Ein Wiedereinstieg nach einer Kenterung, wird dann angewandt, wenn eine Eskimorolle, Handrolle oder Eskimorettung nicht erfolgreich waren, und man aus dem Kajak aussteigen musste.

Es kann das Kajak vor dem Wiedereinstieg gelenzt werden, oder man führt einen nassen Wiedereinstieg durch, und pumpt das Wasser danach aus dem Boot.

Dabei gibt es sowohl den Selbsteinstieg, als auch assistierte Wiedereinstiege.

Bei einem abgeschotteten Kajak kann eine T-Lenzung durchgeführt werden, bei der durch Anheben des Bugs durch einen anderen Kanuten das Wasser ablaufen kann. Der gekenterte Kajak und der rettende Kajak bilden von oben gesehen den Buchstaben T.

Bei der Selbstrettung reicht die Zeit des Anhebens meist nicht aus, dass das Wasser vollständig ablaufen kann. Mit einem Ruck wird die Oberflächenspannung durchbrochen, das Kajak wird von der Wasseroberfläche weggestemmt und gedreht.

Bei einem Kajak ohne Schott kann eine X-Lenzung versucht werden, bei dem der rettende Kanute, das gekenterte Kajak auf sein Deck zieht und durch eine schaukelnde Bewegung versucht, das Wasser zu entfernen.

Als Wiedereinstieg ist ein Wiedereinstieg mit Rolle (Reentry and Roll) möglich, bei dem man wieder in das Kajak einstiegt und mit einer Eskimorolle sich wieder aufrichtet.

Ein Abwandlung davon ist das Aufrichten mit der Eskimorettung.

Sind die Bedingungen nicht ausreichend dafür, kann auch ein Paddelfloat zur Hilfe genommen werden.

Bei einer Selbstrettung kann bei ruhigem Seegang auch von hinten auf den Kajak gerobbt werden.

Bei schwierigeren Bedingungen kann man das Paddelfloat als Ausleger verwenden.

Beim assistierten Wiedereinstieg hält der Retter den Süllrand des Bootes so fest, dass Bug und Heck der beiden Kajaks parallel stehen (daher auch Parallel-Methode genannt). Der gekenterte Kanute klettert auf das Heck des eigenen Kajaks und zieht sich bis auf den Bug des rettenden Kajaks rauf. Dann steigt er in sein Boot wieder ein.

Ist der gekenterte Kajaker zu erschöpft, selbst in sein Kajak zu gelangen, kann die Schöpfmethode angewandt werden. Das Kajak wird vom Helfer seitlich nach außen gehalten, und der Gekenterte gelangt mit seiner Hilfe in das Kajak. Durch Ausnutzung der Hebelwirkung wird dann das Kajak mit dem Kanuten aufgerichtet, wobei der Gekenterte seinen Oberkörper möglichst flach auf dem Heck hält, um den Schwerpunkt nach innen zu verlagern.

Beim All-in, also wenn alle Kanuten gleichzeitig gekentert sind und sich im Wasser befinden, kann entweder jeder zuerst eine Selbstrettung versuchen, und die ersten Kanuten nach Wiedereinstieg den anderen Kanuten helfen. Es können auch zwei Kanuten eine abgewandelte Form der assistierten Rettung verwenden.

Hier ein paar Videos dazu:

Was beim Seekajaking passieren kann, zeigt dieses gestellte Video aus der Werbung für ein Sportgetränk: http://www.snopes.com/photos/animals/kayak.asp bzw. http://msgboard.snopes.com/photos/animals/video/kayak.mpg

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Durch die Entfernung zur Küste kommt der Navigation eine besondere Rolle zu, da man sich nicht immer am Ufer orientieren kann. Zur Navigation befindet sich ein festinstallierter Kompaß in Sichtweite. Ebenso gibt es eine Vorrichtung zur Befestigung von Kartenmaterial. Benutzt werden Seekarten mit Angaben meist in Seemeilen (sie wurde 1929 als 1852,01 m definiert), und in der Norm ISO 31-1 aus dem Jahre 1992 ist 1 Seemeile (sm) auf 1852 m festgelegt und entspricht einer Bogenminute eines Längenkreis. Ebenso festgelegt wurde die 'Lowest Astronomical Tide' (LAT) als Seekartennull seit 2004. Dargestellt sind ebenso Seezeichen wie die Betonnung durch Bober, Bojen, Dalben, Feuerschiffe, Pricke, Leuchttürme, Funkelfeuer, Richtfeuer und ihrer Kennung zur Kennzeichnung von Fahrwasser, Untiefen und Wracks.

Dabei ist wichtig zu wissen, ob man sich in einem Lateralsystem oder Kardinalsystem befindet (Europa ist System A). Eine weitere Voraussetzung ist die Kenntnis der Toppzeichen und Kennung.

Kardinalzeichen Nord

Kardinalzeichen Nord

Kardinalzeichen Ost

Kardinalzeichen Ost

Kardinalzeichen Süd

Kardinalzeichen Süd

Kardinalzeichen West

Kardinalzeichen West

Kardinale Kennzeichnung von Gefahrenstellen
Kardinale Kennzeichnung von Gefahrenstellen

Ein Einzelgefahr-Zeichen, markiert eine Gefahrenstelle geringer Ausdehnung die an allen Seiten passiert werden kann wie ein teilweise überschwemmter Felsen.

Es ist erkennbar an der schwarzen Farbe mit einem breiten waagrechten roten Band und zwei schwarzen Bällen übereinander als Toppzeichen. Die Form kann eine Leuchttonne, Bakentonne, Spierentonne oder eine Stange sein

Kennzeichnung
Kennzeichnung

Kennzeichnung

Kennzeichnung

Eine Mittefahrwasser-Zeichen bezeichnet die Mitte eines Schifffahrtsweges und dient zur Ansteuerung von Fahrwasser.

Sie ist erkennbar an den roten und weißen senkrechten Streifen. Ein roter Ball als Toppzeichen ist bei Spierentonnen und Stangen obligat und bei Kugel- und Leuchttonnen optional.

Kennzeichnung
Kennzeichnung

Kennzeichnung

Ein Sonder-Zeichen kennzeichnet Reeden besondere Gebiete etwa ein Sperrgebiet e.g. Warngebiete, Geschwindigkeitsbeschränkungen, Wasserskigebiete, Baggerschüttstellen, Rohrleitungen und Kabel.

Es ist erkennbar an der gelben Farbe und einem gelben X-Toppzeichen.

Kennzeichnung
Kennzeichnung

Kennzeichnung

Neben dem internationalen Betonnungssystem gibt es noch spezielle Seezeichen e.g. Sonderzeichen mit einem roten Kreuz oder Band für Sperrgebiete, oder weiße Tonnen mit einem gelben Kreuz oder Band für Badestellen.

Seezeichen werden unterschieden durch ihre Farbe, seien sie rot oder grün, und ihre Form. Aus historischen Gründen gibt es zwei verschiedene Systeme weltweit, die sich in der Verwendung der Farben unterscheiden. Die International Association of Lighthouse Authorities (IALA) definiert sie als System A und System B:

In System A:

  • Backbord Seezeichen sind rot und können eine rote Befeuerung zur Kennung besitzen.
  • steuerbord Seezeichen sind grün und können eine grüne Befeuerung besitzen.

(Port) (links) (Rot) _____________________________________ (Steuerbord) (rechts) (Grün)

In System B:

  • Backbord Seezeichen sind grün und können eine grüne Befeuerung besitzen.
  • steuerbord Seezeichen sind rot und können eine rote Befeuerung besitzen.

(Port) (links) (Grün) _____________________________________ (Steuerbord) (rechts) (Rot)

In beiden Systemen:

  • Backbord Zeichen können eine Stumpftonne, Leuchttonne, Spierentonne, Stange oder Pricke sein, optional mit einem roten Zylinder als Toppzeichen oder einem Besen aufwärts.
  • Steuerbord Zeichen können eine Spitztonne, Leuchttonne oder Stange sein, optional mit einem grünen Kegel als Toppzeichen oder einem Besen abwärts.

Ist man auf internationalen Gewässern unterwegs, kann man sich also auf die Toppzeichen verlassen, nicht aber auf die Farbgebung.

Nur im System B, gilt die Eselsbrücke "red right returning" die bedeutet, dass sich ein rotes Seezeichen an der rechten Seite bei der Rückkehr (i.e., einfahren) in einen Hafen oder Fluss befindet.

Beim Übergang zu einem Fluss bleibt die Farbe nur im System A gleich. Auf Flüssen wurde beim Treideln das Zugtier für ein Boot von links geführt, ebenso befand sich das Steuer wie schon bei den Wikingern rechts (steuerbord vom nordischen stýri). Eine Leuchte auf der Seite des Zugtieres schimmerte durch das meist rötlich braune Fell entsprechend zurück. Als Gegenfarbe wurde für die andere Schiffseite grün gewählt. So haben Schiffe ein rotes Positionslicht an der port, larboard, bæcbord oder backbord Seite, während die Steuerbordseite früher als die "vornehmere" Seite eines Schiffes galt.

Da beim Ausweichen zur Vermeidung einer Kollision das grüne Licht des Anderen meist freie Fahrt bedeutet, wurde diese Regelung bei Ampeln übernommen.

Fahrwasserzeichen
Fahrwasserzeichen

Hilfreich zur Abschätzung von Entfernungen auf der Karte sind Stechzirkel.

Seekarte von Stralsund.

Die Navigation ohne Karte bezeichnet man auch als Brötchentütennavigation. Man erkennt an der Brötchentüte des Bäckers am Morgen in welchem Ort man sich befindet.

Zur echten terrestrischen Navigation verwendet man e.g. die Kreuzpeilung durch Landmarken.

Hat man für den Kurs die Abdrift, Beschickung, die Deklination, Missweisung etc. berücksichtigt, kann man mit seinem Kurs auch eine Koppelnavigation durchführen.

Wetterkunde

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Auch das Wetter spielt eine stärkere Rolle. Einerseits ist auf offenem Gewässer die Wellenbildung durch Wind ausgeprägter, andererseits ist durch schlechtes Wetter (e.g. Nebel) die Orientierung erschwert, und durch die Entfernung zu einer geeigneten Küste ist ein Anlanden nicht immer möglich.

Wichtig ist es die Wettervorhersage des Seewetterdienstes einzuholen. Man kann sich auf einer Wetterkarte die Hochdruckgebiete, Tiefdruckgebiete (incl. Trog), die Warmfronten, Kaltfronten und andere Wetterfronten, sowie die Windrichtungen eintragen. Siehe dafür auch die meteorologischen Ausdrücke.

Symbole für Wetterfronten auf einer Wetterkarte:
1. Kaltfront
2. Warmfront
3. Stationäre Front
4. Okklusion
5. Troglinie
6. Squall/shear Linie
7. Trockenlinie
8. Tropische Welle

An weiteren Symbolen kann man unter anderem verwenden:

Symbol Beschreibung
Diesig
Wetterleuchten
Gewitter
Schneetreiben
Nebel
Sprühregen
Regen
Schnee
Regenschauer
Schneeschauer
Graupelschauer
Hagelschauer


Jeder verwendet dann noch zusätzliche Abkürzungen. So kann man zum Beispiel verwenden:

Symbol Beschreibung
H Hoch
T Tief
HK Hochkeil
TA Tiefausläufer
zunehmend
abnehmend
rechtsdrehend
rückdrehend


Für das aktuelle Seewetter siehe: http://www.dwd.de/de/WundK/W_aktuell/Seewetter/NOsee/Seewetter.htm

Siehe auch: http://www.kanu.de/nuke/downloads/Seewetterberichte-D.pdf

Empfangen werden kann es über Deutschlandfunk, Deutschlandradio, Deutsche Welle, NDR (NDR Info) und Radio Bremen.

Man trägt die Wetterlage der verschiedenen Seegebiete ein:

Seewetterbericht
Seegebiete Wetterlage Vorhersage Aussichten
Deutsche Bucht
Südwestliche Nordsee (Humber/Themse)
Fischer
Dogger
Forties
Utsira (Nord)
Utsira (Süd)
Viking
Skagerrak
Kattegat
Belte und Sund
Westliche Ostsee
Südliche Ostsee
Boddengewässer Ost
Südöstliche Ostsee
Zentrale Ostsee
Nördliche Ostsee
Rigaischer Meerbusen
Englischer Kanal Westteil
Englischer Kanal Ostteil
IJsselmeer

Ergänzt wird dies durch Stationsmeldungen. Davon liegen in Deutschland:

Stationsmeldungen
Ort
Norderney
Helgoland
List
Kiel-Holtenau

+ Leuchtturm

Fehmarn
Arkona


Man erhält durch die Isobaren ein Bild ähnlich diesem:

Okklusion



Der Seegang ist unter anderen stark von der Windstärke abhängig die meist nach Sir Francis Beaufort angegeben wird.

Windstärke Bezeichnung der Windstärke Bezeichnung (english) Beschreibung
 Bft  Wirkung an Land Wirkung auf dem Meer
0 Windstille calm Keine Luftbewegung, Rauch steigt senkrecht empor Spiegelglatte See
1 Leiser Zug light air Kaum merklich, Rauch treibt leicht ab, Windflügel und Windfahnen unbewegt Kleine schuppenförmig aussehende Kräuselwellen ohne Schaumköpfe
2 Leichte Brise light breeze Blätter rascheln, Wind im Gesicht spürbar Kleine, kurze Wellen, Oberfläche glasig
3 Schwache Brise gentle breeze Blätter und dünne Zweige bewegen sich, Wimpel werden gestreckt Kämme beginnen sich zu brechen. Anfänge der Schaumbildung
4 Mäßige Brise moderate breeze Zweige bewegen sich, loses Papier wird vom Boden gehoben Kleine, länger werdende Wellen, ziemlich verbreitet Schaumköpfe
5 Frische Brise fresh breeze Größere Zweige und Bäume bewegen sich, Schaumköpfe auf Seen Wind deutlich hörbar; mäßige Wellen von großer Länge, überall Schaumköpfe
6 Starker Wind strong breeze Dicke Äste bewegen sich, hörbares Pfeifen an Drahtseilen, in Telefonleitungen Größere Wellen mit brechenden Köpfen, überall weiße Schaumflecken. Etwas Gischt
7 Steifer Wind moderate gale (or near gale) Bäume schwanken, Widerstand beim Gehen gegen den Wind Weißer Schaum von den brechenden Wellenköpfen legt sich in Schaumstreifen in die Windrichtung
8 Stürmischer Wind fresh gale (or gale) Große Bäume werden bewegt, Zweige brechen von Bäumen, beim Gehen erhebliche Behinderung Mäßig hohe Wellenberge, deren Köpfe verweht werden, ausgeprägte Schaumstreifen
9 Sturm strong gale Äste brechen, Ziegel werden von Dächern gehoben Hohe Wellen mit verwehtem Gischt, Brecher beginnen sich zu bilden ("Rollen")
10 Schwerer Sturm whole gale (or storm) Bäume werden entwurzelt, Häuser beschädigt; selten im Landesinneren Sehr hohe Wellen, weiße Flecken auf dem Wasser, lange, überbrechende Kämme, schwere Brecher
11 Orkanartiger Sturm storm (or violent storm) Heftige Böen, schwere Sturmschäden; sehr selten im Binnenland Brüllende See, Wasser wird waagerecht weggeweht, starke Sichtverminderung
12 Orkan hurricane Schwere Sturmschäden und Verwüstungen; sehr selten im Landesinneren See vollkommen weiß, Luft mit Schaum und Gischt gefüllt, keine Fernsicht mehr

Die 12-teilige Skala wurde 1946 auf Beschluss der Internationalen Meteorologischen Organisation auf 17 Beaufort erweitert. Für die Differenzierung von Windstärken oberhalb 12 Beaufort werden aber gebräuchlicherweise die Saffir-Simpson-Hurrican-Skala und die Fujita-Tornado-Skala verwendet.

Zahlen

Definiert sind die Werte in Knoten . Die anderen Geschwindigkeiten sind errechnete Annäherungen.

1903 wurde ein Zusammenhang von Beaufort-Stärke B zur Windgeschwindigkeit v festgestellt, der näherungsweise berechnet werden kann:

Windstärke Windgeschwindigkeit Staudruck Wellenlänge Wellenhöhe (m)
 Bft          kn                  m/s                 km/h              kg/m²             N/m²       m Tiefsee (Atlantik) Flachsee (Ostsee)
0 <1 <0,2 <1 <1
1 1 − 3 0,3 − 1,5 1 − 5 0 − 0,1 0 − 1 < 5 0,0 − 0,2 0,05
2 4 − 6 1,6 − 3,3 6 − 11 0,2 − 0,6 2 − 6 < 15 0,5 − 0,75 0,6
3 7 − 10 3,4 − 5,4 12 − 19 0,7 − 1,8 7 − 18 < 25
4 11 − 15 5,5 − 7,9 20 − 28 1,9 − 3,9 19 − 39 < 50 0,8 − 1,2 1,0
5 16 − 21 8,0 − 10,7 29 − 38 4,0 − 7,2 40 − 72 < 75 1,2 − 2,0 1,5
6 22 − 27 10,8 − 13,8 39 − 49 7,3 − 11,9 73 − 119 < 100 2,0 − 3,5 2,3
7 28 − 33 13,9 − 17,1 50 − 61 12,0 − 18,3 120 − 183 < 135 3,5 − 6,0 3,0
8 34 − 40 17,2 − 20,7 62 − 74 18,4 − 26,8 184 − 268 < 150 mehr als 6,0 4,0
9 41 − 47 20,8 − 24,4 75 − 88 26,9 − 37,3 269 − 373 < 200
10 48 − 55 24,5 − 28,4 88 − 102 37,4 − 50,5 374 − 505 < 250 bis 20,0 5,5
11 56 − 63 28,5 − 32,6 102 − 117 50,6 − 66,5 506 − 665 < 300 über 20,0
12 > 64 > 32,7 > 118 > 66,6 > 666 > 300

Auswirkungen auf den Kajaker

Windstärke Bft Seegang nach Petersen Bezeichnung (Windsee) Auswirkung auf den Kajaker
0 0 Völlig ruhige, glatte See Am besten für Anfänger. Man kann das Kanten üben
1 1 Ruhige, gekräuselte See Noch einfach für Anfänger
2 2 Schwach bewegte See Änfänger bemerken den Effekt des Windes auf den Kajak. Insekten bleiben in Ufernähe.
3 Leicht schwierig. Für die meisten noch Spaß. Gut für Fortgeschrittene. Man bemerkt es, wenn man in den Wind fährt
4 3 Leicht bewegte See Mäßig schwierig. Grenze für Anfänger. BCU tested bis zu dieser Stärke. Im Gegenwind deutlich langsameres Vorankommen. Erschöpfung nach vier Stunden.
5 4 Mäßig bewegte See Schwierig. Nur für erfahrene Kajaker. Rückenwind erfordert Korrekturen oder surfing. Gegenwind bremst auf zwei Knoten oder weniger. Rettungen nicht mehr leicht
6 5 Grobe See Sehr schwierig. Starkwindwarnung für Kleinfahrzeuge. Schwierig den Kajak zu drehen. Geschwindigkeit unter einem Knoten. Wind erfasst das Paddel. Rettungen und Verständigung schwierig
7 6 Sehr grobe See Äußerst schwierig. Selbst für Experten schwierig zu kontrollieren. Nur für sehr starke Kajaker mit guter Ausrüstung. Geschwindigkeit nahezu null. Wind kann das Paddel aus der Hand reissen
8 7 Hohe See Sturmwarnung. Befahrbarkeitsgrenze. Bootskontrolle problematisch. Bei Gegenwind Bewegung rückwärts. Verständigung und Rettung sehr schwierig. Jeder ist auf sich allein gestellt
9 Gefährlich. Ständiger Kampf um Kontrolle zu erhalten. Kommunikation und Rettungen beinahe unmöglich
10 8 Sehr hohe See Sehr gefährlich. Reiner Überlebenskampf. Einzige mögliche Option ist mit dem Wind zu gehen oder der Versuch einen Seeanker achtern auszubringen
11 9 Außergewöhnlich schwere See Name sollte auf dem Boot und Paddel stehen für die spätere Identifizierung
12 Sicht vom Kajak nahezu null

Nach der „Half Rule Theory“ („Fifty Per Cent Rule“) aus Nigel Hingston, Half rule theory (S Devon coast), (The Half Rule Theory or the Law of LoAR), (http://www.canoeist.co.uk/, No.10/1997,9.38.): Bei Erhöhung der Windstärke um 1 Bft. nehmen die Kraftreserven jeweils um 50% ab (gültig ab 4 Bft.).

Wellenkunde

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Der Wind bildet die Windsee, die in Entfernung zur Dünung wird. Treffen sich unterschiedliche Wasserwellen so kann eine Kreuzsee oder gar Clapotis entstehen. Treffen Wellen auf Untiefen kann Grundsee entstehen und Brandung. Gefährlich kann der Brandungsrückstrom werden, oder Brandungsresonanz. Aber auch eine Gezeitenwelle kann entstehen. Bestimmte Faktoren rufen einen sogenannten Kaventsmann hervor, der nicht zu verwechseln ist mit einem Tsunami.

Gezeitenkunde

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Die Berücksichtigung der Gezeiten, des Tidenhubs, der Nippflut, der Springflut und der Gezeitenströme sind essentiell für eine Planung. Für den Tidenhub gibt es die 12-er Regel, und für die Gezeitenströmung die 50/90-er und die 3-er Regel als Faustregel zum Abschätzen. Dies sind wie gesagt jedoch nur grobe Faustregeln, wie sie in etwa für Helgoland in der Deutschen Bucht gelten. Im Watt und in den Tidebereichen der Flussmündungen ist die Tidenwelle verformt und die Strömung korreliert nicht genau mit dem Wasserstand. Spezifischere Informationen gibt es auf der Homepage des BSH (http://www.bsh.de/) unter Meeresdaten/Vorhersagen/Gezeiten, bzw. Strömungen oder unter http://www.nlwkn.niedersachsen.de/ Aktuelle Meßwerte/Tidepegel.

Die Zwölferregel gilt nur bei einem annähernd sinusförmigen Verlauf, zum Vergleich steht in der Tabelle auch der theoretisch errechnete Sinuswert:

h n. NW Tidenhub Gesamt Dezimal Sin
1
2
3
4
5
6 1 1 1

Zur Berechnung der Stromgeschwindigkeit v gibt es als Näherungsformel die 50/90 Regel oder die 3-er Regel. Die Geschwindigkeit wird entweder berechnet als Prozent der maximalen Geschwindigkeit nach der Stunde n nach Stillwasser, beziehungsweise der Anteil der maximalen Geschwindigkeit jeweils in der Stunde n nach Stillwasser:

Std. n % d. max. v Anteil a. v max
1
2
3
4
5
6 0

Der Schwierigkeitsgrad ergibt sich aus der Summe von Windstärke und - charakter, Temperatur, Sicht und andere Wetterphänomenen und Randbedingungen.

Siehe auch http://www.kanu.de/nuke/downloads/SSG.pdf

Es gibt auch das Sea Conditions Rating System (SCRS) und das Trip-Risk-Assessment (TRA).

Knoten

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Zumindest für das Seekajaking sollte man auch ein paar Knoten beherrschen. Sinnvoll sind e.g.:

Bowline, Palstek, Bulin

Palstek Schritt-für-Schritt ("Bunny" Methode)
Palstek Schritt-für-Schritt ("Bunny" Methode)
Palstek Schritt-für-Schritt (schnelle Methode)
Palstek Schritt-für-Schritt (schnelle Methode)
Palstek
Palstek

Nichtzuziehbare Schlinge, wird u. a. beim Anlegen im Hafen benötigt, und ermöglicht das Festmachen am Poller oder Pfahl.

Figure 8, Achterknoten oder Achtknoten

Achtknoten
Achtknoten

Der Achtknoten wird benutzt um das Ausrauschen einer Leine aus einem Block oder einer Öse zu verhindern. Das Seil wird durch den Knoten an dieser Stelle auf ein vielfaches verdickt und passt somit nicht mehr durch Ösen oder ähnlichem, durch das das Seil geführt wurde.

Clove hitch, Webeleinstek, Mastwurf

Webeleinstek

Webeleinstek auf Slip
Webeleinstek auf Slip

Zur Befestigung eines Seiles an einem Gegenstand, zum Festmachen an runden Stangen, oder nicht zu dicken Dolden oder Pollern, der sich für die Mitte einer Leine eignet, wenn deren Ende (seemännisch: Tampen) nicht frei ist.

Er ist ähnlich dem rolling hitch, oder Stopperstek der jedoch nur hält solange er unter Zug steht.

Round turn and two half hitches, 1½ Rundtörn mit 2 halben Schlägen

Anderthalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen
Anderthalb Rundtörn mit zwei halben Schlägen

Ein Befestigungsknoten zum vorübergehenden Festmachen an einem Ring oder an einer Stange, wenn nicht zu viel Kraft auf das Ende kommt.

Trucker's hitch

Zum Befestigen von Ladung am Auto wenn man keine Spanngurte verwenden will.

In der Knotenkunde - Knotenfibel für Outdoor-Aktivitäten finden man eine Übersicht zwischen nautischen Bezeichnungen und Bergsportbezeichnungen der Knoten, wobei im vorderen Teil, der die Knoten erklärt, die Bergsportbezeichnungen verwendet werden.

Ebenso hilfreich kann der Kopfschlag beim Belegen einer Klampe sein. Zuerst wird beim Belegen einer Klampe mit einem Rundtörn begonnen, der sich nicht selbst bekneifen darf, dann werden achtförmig Kreuzschläge gelegt, wobei der letzte Kreuzschlagmit einem Kopfschlag versehen wird. Dieser Kopfschlag muss die Klampe kreuzen.

Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag
Kopfschlag

Zum Verbinden zweier Enden kann der Schotstek verwendet werden, am besten als doppelter Schotstek.

Schotstek
Schotstek
Doppelter Schotstek
Doppelter Schotstek

Er ist besser als der Reef knot bzw. Kreuzknoten , der sich vor allem bei glatten Kunstfaser-Tauwerk aufziehen kann.

Ausbildung

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Der Erwerb des Sportküstenschifferscheins, den Sachkundenachweis nach dem Waffen- und Sprengstoffrecht, sowie das allgemeine Betriebszeugnis für Funker (SRC, bzw. LRC) können hilfreiche Qualifikationen sein.

Von der British Canoe Union http://www.bcu.org.uk/ gibt es ein bis zu 5 star assessment.

Siehe auch

Literatur

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DVDs sind e.g. "Sea Kayaking The Ultimate Guide" mit Ken Whiting und Alex Matthews von http://www.helipress.com/ Whi05. Diese DVD ist wegen einer Walbeobachtungsepisode umstritten, bei denen Seekajaker auf unsportliche Weise und unter Verstoß gegen amerikanische Naturschutzbestimmungen mit Motorbooten an Wale heranfahren und sie dann mit dem Kajak weiter verfolgen.

Von http://www.performancevideo.com/ gibt es "Performance Sea Kayaking" For03b, und für das Surfen in der Welle gibt es als DVD "In The Surf" Dav04a.

Ganze Serien auf DVD gibt es e.g. "Nigel Foster's Sea Kayaking Series" von http://www.nigelfosterkayaks.com/ ,

und die "In Depth" Serie mit Wayne Horodowich von http://www.useakayak.org/ .

Oder die Serie "Seamanship for Kayakers" von http://www.seakayakvideos.com/ mit John Dowd.

Bei http://www.seakayakvideo.com/ gibt es "Sea Kayaking: Getting Started", "Sea Kayaking: Beyond the Basics", "Sea Kayaking: The Eskimo Roll" und "Sea Kayaking: One Step Beyond" von Moving Pictures.

Von http://rockandseaproductions.com/sea-kayak-safety-DVD.asp gibt es "Sea Kayak Safety" von Leo Hoare und Olly Sanders(, endorsed by the BCU).

"This is the Sea 1" (ASIN: B000B73ZBI, 2004), "This is the Sea 2" (ASIN: B000CKAEIQ, 2005) und "This is the Sea 3" (ASIN:B000OFMKB8, 2007) von http://www.cackletv.com/ mit Justine Curgenven zeigt Experten beim Seekajaking. Kein Lehrvideo im klassischen Sinne, mehr eine Inspiration.