Linux-Praxisbuch/ Was ist Wayland?
< Linux-Praxisbuch Dieser Artikel behandelt Wayland, einen minimalen Display-Server für Linux. Wayland ist dabei ein möglicher Ersatz für das X Windows System, der moderner und sicherer sein will.
Für den Anwender ist meist nicht direkt sichtbar, ob die Linux-Distribution X11 (meist in Form von X.org-X11) oder Wayland als Display-Server verwendet.
Hinweis: Lange Zeit war das X Window System, in seiner letzten Version auch X11 genannt, das grafische System unter Unix und Linux. Unter Wayland können bestehende X11-Anwendungen per XWayland weiterhin verwendet werden.
Geschichte
[Bearbeiten]2008 begann Kristian Høgsberg mit der Entwicklung von Wayland. Mit dem Projekt wollte er beweisen, dass X11 mit wenig Aufwand umstrukturiert und modernisiert werden kann. Im Gegensatz zu X11, das auf allen Unix-Varianten zu finden war, setzte Wayland auf die damals nur im Linux-Kernel vorzufindenden Schnittstellen Direct Rendering Manager, Kernel Mode-Setting und Graphics Execution Manager. Für andere Unix-Betriebssysteme war das ein Problem. Erst in den späten 2010er Jahren wurde Wayland auf FreeBSD portiert, wobei einige Linux-Eigenheiten übernommen wurden. Die Weiterentwicklung des Wayland-Protokolls ist jedoch weniger von Linux abhängig, wie z. B. Wayland 12 von Mitte 2023.
Unterstützung
[Bearbeiten]Obwohl Version 1.0 bereits 2012 veröffentlicht wurde, ging die Integration in bestehende Systeme nur sehr schleppend voran. Die erste Distribution, die Wayland als Standard-Compositor verwendete, war Fedora 25 von 2016. In den „großen“ Desktop-Umgebungen wurde in den 2010er Jahren ständig an der Wayland-Unterstützung gearbeitet. So priorisiert KDE Plasma 6 Wayland gegenüber X11 und die Gnome-Entwickler wollen die X11-Unterstützung sogar auslaufen lassen.
Weblinks
[Bearbeiten]- Sebastian Grüner: Die unerwartet (un)vollendete Desktop-Revolution. In: Golem.de. 4. Februar 2022
- Tim Schürmann: X11-Nachfolger: Wo ist Wayland? In: Heise online. 15. Februar 2024.