Einige Begriffe und Definitionen werden im Weiteren vorausgesetzt, diese sind Bestandteil anderer mathematischer Bereiche und wurden im Zuge des Wikibooks-Projektes schon erklärt. Deshalb befindet sich hier nur eine Auflistung mit Verweisen auf die entsprechenden Bücher.
Definition:
- Wenn in einer nichtleeren Menge
eine Verknüpfung
existiert, durch die jedem Paar
ein eindeutig bestimmtes Element
als Ergebnis dieser Verknüpfung zugeordnet wird, heißt das Paar
ein Magma oder Gruppoid (Abgeschlossenheit). Die Menge
selbst wird in diesem Zusammenhang auch Magma genannt.
Beispiel:
- Die natürlichen Zahlen mit der Addition als Verknüpfung,
.
Definition:
- Ein Element
eines Magmas
heißt linksneutral (bzw. rechtsneutral), wenn es folgende Eigenschaft erfüllt:
( bzw.
).
- Ein Element, das sowohl links- als auch rechtsneutral ist, wird auch neutrales Element genannt.
Definition:
- Eine Halbgruppe
ist ein Magma, in dem die Verknüpfung assoziativ ist, d.h.
- (A)

Beispiele:
und
sind Halbgruppen.
und
sind Halbgruppen.
- Entsprechend sind auch
und
Halbgruppen.
- Für eine beliebige Menge
bildet die Menge aller Teilmengen von
, die Potenzmenge von X,
, mit der Vereinigung von Mengen
und mit dem Durchschnitt von Mengen
Halbgruppen,
und
.
Satz:
- Besitzt eine Halbgruppe
sowohl ein linksneutrales Element
als auch ein rechtsneutrales Element
so stimmen diese Elemente überein, d.h.
.
Beweis:
- Nach Voraussetzung gilt:
und
für alle
.Also gilt insbesondere:
nach den Voraussetzungen. 
Definition:
- Eine Halbgruppe
heißt Monoid, wenn sie ein neutrales Element besitzt, d.h.:
- (N) es existiert ein Element
, so daß für alle Elemente
gilt:
.
Beispiele:
ist ein Monoid, mit
als neutralem Element,
ist kein Monoid.
- Die Menge
aller Abbildungen einer Menge
in sich bildet mit der Hintereinanderausführung
ein Monoid,
. Das neutrale Element ist die identische Abbildung
.
Definition:
- Ein Tripel
heißt Gruppe, wenn
eine Halbgruppe ist, zusammen mit einem ausgezeichneten Element
und falls gilt:
- (N) Das Element
ist linksneutrales Element der Gruppe, d.h. es gilt
für alle 
- (I) Zu jedem
gibt es ein Element
, das linksinverse Element zu
, mit der Eigenschaft 
- Gilt darüber hinaus das Kommuntativgesetz
- (K)
für alle 
- dann heißt die Gruppe eine kommutative Gruppe (auch abelsche Gruppe).
- Wenn aus dem Zusammenhang klar ist, was das (links-)neutrale Element ist, so schreibt man für die Gruppe auch
bzw. auch nur
. Bei abelschen Gruppen wird meist die additive Schreibweise verwendet, also
. Entsprechend die
als Symbol für das neutrale Element und
für das Inverse eines Elementes
. Bei multiplikativer Schreibweise der Gruppe
wird ganz analog die
für das neutrale Element geschrieben und
für das Inverse eines Elementes
.
- Das neutrale Element spielt hier die gleiche Rolle wie die Null bei der Zahlenaddition oder die Eins bei der Multiplikation (deshalb auch Nullelement oder Einselement)
Beispiel:
(eigentlich:
) ist eine Gruppe.
- Ebenso bilden
und
eine Gruppe.
- Die Menge
aller bijektiven Abbildungen einer Menge
in sich bildet mit der Hintereinanderausführung von Abbildungen eine Gruppe, die symmetrische Gruppe
.
Gegenbeispiel:
und
bilden keine Gruppe.
- Falls die Menge
mindestens zwei Elemente besitzt, ist
keine Gruppe.
Satz:
- Es gibt in der Gruppe
genau ein neutrales Element
und für dieses gilt 
Das inverse Element
zu einem beliebigen Element
ist eindeutig bestimmt und es gilt
.
Beweis:
- Sei
beliebig,
linksinvers zu
und
linksinvers zu
.
- Dann gilt, und zwar nacheinander wegen (N), (I), (A), (I), (A), (N) und wieder (I)
,
- also
.
- Weiter gilt nach (I), (A), dem eben Bewiesenen und (N)
,
- also
.
- Ist jetzt
ebenfalls linksneutral, so folgt weiter
.
- Ist schließlich
ebenfalls linksinvers zu
, so
. 
Satz:
- Seien
, so sind die Gleichungen
- (1)

- (2)

- eindeutig lösbar.
Beweis:
- Existenz:
- Die Elemente
und
erfüllen die Gleichungen, wegen
und
.
- Eindeutigkeit:
- Umgekehrt folgt aus
auch

- bzw. aus


- Somit sind die Lösungen zu (1) und (2) auch eindeutig.

Bemerkung:
- Im Allgemeinen sind die Lösungen der beiden Gleichungen im vorhergehenden Satz verschieden. In abelschen Gruppen hingegen sind sie immer gleich.
- Gruppen lassen sich auch als Halbgruppen definieren, in denen jede Gleichung (1) und (2) eine Lösung besitzt.
Definition:
- Ist
eine Halbgruppe und
, so definieren wir
und rekursiv
. Ist
ein Monoid, definieren wir weiter
. Ist
sogar Gruppe, so definieren wir für
weiter
als das Inverse von
.
- Falls
additiv geschrieben wird, schreiben wir
statt
.
Bemerkung:
- Da hiernach
das Inverse zu
ist, besteht kein Konflikt mit der entsprechenden oben gewählten Schreibweise für Inverse.
- Man weist per Induktion unter Benutzung der Assoziativität leicht nach, dass
gilt, soweit
und
definiert sind. Entsprechend gilt auch
.
Definition:
- Eine Gruppe
, die aus endlich vielen Elementen besteht, heißt endlich.
Definition:
- Die Anzahl der Elemente einer Gruppe
, ihre Mächtigkeit
, bezeichnet man als die Ordnung der Gruppe.
- Hat
unendlich viele Elemente, so setzt man
.
Beispiele für Gruppen, Gruppentabellen
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Permutationen
- Für eine Menge
bildet die Menge aller bijektiven Abbildungen der Menge in sich, mittels der Hintereinanderausführung
als Verknüpfung, eine Gruppe, genannt die symmetrische Gruppe
.
- Ist
die
-elementige Menge
, so schreibt man auch gerne
.
Gruppenhomomorphismen, strukturerhaltende Abbildungen
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Sobald man Mengen mit einer Struktur versehen hat, wie es hier für Magmen etc. geschehen ist, wird es interessant, verschiedene Exemplare solcher Strukturen miteinander zu vergleichen. Dies geschieht vor allem, indem man Abbildungen zwischen den Mengen betrachtet, die die Struktur respektieren. Der allgemeine Begriff hierzu ist der Homomorphismus.
Definition:
- Seien
und
Magmen, dann nennt man eine Abbildung
einen Magmahomomorphismus von
nach
, wenn für alle
gilt:
.
- Für das Abbild eines Elementes
unter
schreibt man gewöhnlich
oder
und spricht vom Bild von
unter
.
- Sind
und
sogar Halbgruppen, so heißt
Halbgruppenhomomorphismus.
- Sind
und
sogar Monoide, so heißt ein Magmahomomorphismus
Monoidhomomorphismus, falls er zusätzlich das neutrale Element
auf das neutrale Element
abbildet, also

- Sind
und
Gruppen, so heißt ein Monoidhomomorphismus
Gruppenhomomorphismus), wenn er zusätzlich die Inversenrelation respektiert, d.h.
für alle
.
- Ist der Zusammenhang klar, spricht man auch vereinfachend von Homomorphismus.
Beispiele:
- Die Exponentialfunktion
ist ein Homomorphismus.
Notation:
- Für Homomorphismen mit speziellen Eigenschaften haben sich besondere Bezeichnungen durchgesetzt. So bezeichnet man injektive Homomorphismen als Monomorphismen, surjektive Homomorphismen als Epimorphismen und bijektive Homomorphismen als Isomorphismen. Homomorphismen eines Objekts in sich nennt man Endomorphismen, bijektive Endomorphismen, also Isomorphismen eines Objekts in sich heißen Automorphismen.
Satz:
- Jeder Magmahomomorphismus
zwischen zwei Gruppen
und
ist bereits ein Gruppenhomomorphismus.
Beweis:
- Wegen
folgt
.
- Wegen
folgt weiter
.
.
Bemerkung:
- Sei
ein Monoid. Dann ist
ein Magmahomomorphismus von
nach
, der jedoch das neutrale Element von
nicht auf das von
(also auf die
) abbildet. Ein entsprechender Satz gilt für Monoidhomomorphismen daher nicht, für diese muss
jeweils nachgewiesen werden.
Beispiele:
- Ist
eine Gruppe und
, so ist
ein Endomorphismus von
, denn
. Die Abbildung heißt auch Konjugation mit
.
Satz:
- Sind
und
Homomorphismen, so ist die Hintereinanderausführung
ein Homomorphismus.
Beweis:
- Für
folgt
.
- Falls Monoide betrachtet werden, braucht man noch
. 
Satz:
- Ist
ein Homomorphismus, so ist
ein Isomorphismus genau dann, wenn ein Homomorphismus
mit
und
existiert.
- In dem Fall ist
ebenfalls ein Isomorphismus.
Beweis:
- Existiert ein Homomorphismus
mit den genannten Eigenschaften, so ist
offenbar bijektiv und somit ein Isomorphismus.
- Sei nun
ein Isomorphismus. Da
bijektiv ist, können wir
zunächst als Abbildung definieren, indem
zu gegebenem
als dasjenige eindeutig bestimmte
definiert wird, für das
gilt.
- Dann sind
und
offensichtlich die jeweiligen identischen Abbildungen. Sei jetzt
. Dann gilt
, also
. Falls Monoide betrachtet werden, ist wegen
noch klar, dass
gilt. Also ist
ein Homomorphismus und in der Tat, weil bijektiv, sogar ein Isomorphismus. 
Bemerkung:
- In allgemeineren Zusammenhängen definiert man Isomorphismus über die im Satz genannte Eigenschaft statt über Bijektivität.
Beispiele:
- Ist
eine Gruppe und
, so rechnet man leicht nach, dass
gilt. Insbesondere folgt zu
sofort
, d.h. Konjugation mit einem Gruppenelement ist ein Automorphismus. Ein Automorphismus dieser Form wird auch innerer Automorphismus genannt.
Satz:
- Ist
eine Gruppe so bildet die Menge
aller Endomorphismen von
mit der Hintereinanderausführung (oder Komposition) als Verknüpfung ein Monoid mit der identischen Abbildung als neutralem Element. Die Menge
aller Automorphismen bildet eine Gruppe.
Beweis:
- Für komponierbare Abbildungen gilt grundsätzlich
, denn für jedes
aus dem Definitionsbereich liefern beide Seiten
. Die Komposition von Endomorphismen ist außerdem ein Endomorphismus. Da schließlich die identische Abbildung
ein Endomorphismus ist und neutral bezüglich der Komposition wirkt, ist
folglich ein Monoid.
- Die Komposition bijektiver Abbildungen ist wiederum bijektiv, so dass
abgeschlossen bezüglich der Komposition ist. Die identische Abbildung ist wieder neutrales Element und laut dem vorhergehenden Satz existiert zu jedem Automorphismus ein inverser Automorphismus. 
Definition: Ist
ein Monoid und
eine Menge und
ein Monoidhomomorphismus mit
, so sagt man
operiert (von links) auf der Menge
und schreibt auch
oder, sofern keine Verwechselungsgefahr besteht,
statt
.
Trägt
dagegen eine zusätzliche (algebraische) Struktur (ist z.B. eine Gruppe), so spricht man oft nur dann von einer Operation, wenn
ein Monoidhomomorphismus von
nach
ist.
Beispiele:
- Ist
ein Monoid, so operiert
auf der Menge
durch Linksmultiplikation:
.
- Ist
eine Gruppe, so operiert
auf der Gruppe
durch Konjugation:
. Für diese Operation benutzt man manchmal auch die Schreibweise
für
; damit gilt
.
Definition: Die Gruppe
operiere auf der Menge
und es sei
.
- Die Menge
heißt die Bahn oder der Orbit von
.
- Die Operation heißt transitiv, wenn zu
stets ein
mit
existiert.
- Enthält die Bahn von
nur
, so heißt
Fixpunkt.
- Die Menge
heißt Stabilisator von 
Satz: Operiert die Gruppe
auf der Menge
und ist
eine Bahn, so operiert
durch Einschränkung auch auf
und diese Operation ist transitiv.
Beweis: Sei
eine Bahn, etwa
mit
. Sind dann
und
beliebige Elemente von
, so ist einerseits für
auch
, andererseits gilt
.
Korollar: Operiert die Gruppe
auf der Menge
, so sind zwei Bahnen entweder gleich oder disjunkt.
Die Bahnen bilden also eine Partition von
.
Beweis: Seien
zwei nicht disjunkte Bahnen und etwa
. Dann ist einerseits
, da
transitiv auf
operiert, ebenso jedoch auch
.
Definition:
- Eine nichtleere Teilmenge
einer Gruppe
, die Bezüglich der Verknüpfung
wieder eine Gruppe ist, heißt Untergruppe. Man schreibt dann auch
.
Satz (Untergruppenkriterium):
Eine nichtleere Teilmenge
einer Gruppe
ist genau dann eine Untergruppe, wenn sie folgende Eigenschaften hat:


Beweis:
- Ist
eine Untergruppe von
, so beachte man, dass die Inklusionsabbildung
ein Gruppenhomomorphismus ist.
.Folglich ist das neutrale Element von
auch das von
.
.Ebenso ergibt sich, dass die Inversenbildung in
mit der in
übereinstimmt, so dass die Untergruppe
wegen der Abgeschlossenheit und der Existenz der Inversen natürlich die beiden Eigenschaften erfüllt.
- Sei nun andererseits
eine nichtleere Teilmenge mit den angegebenen Eigenschaften. Dann erfüllt
mit der auf
definierten Verknüpfung
die Abgeschlossenheit wegen der ersten Eigenschaft, und da die Verknüpfung auf ganz
assoziativ ist, also auch auf
, erfüllt
auch die Assoziativität bzgl.
.
.Da
, existiert mindestens ein
und wegen der zweiten Eigenschaft liegt auch das Inverse
zu
in
.
.Also liegt auch
in
und spielt natürlich auch für
die Rolle eines neutralen Elements. Schließlich enthält
wegen der zweiten Eigenschaft mit jedem Element auch dessen Inverses.
.
erfüllt also alle Gruppeneigenschaften und ist somit eine Untergruppe von
.
Satz (Variante des Untergruppenkriteriums):
Eine nichtleere Teilmenge
einer Gruppe
ist genau dann eine Untergruppe, wenn gilt:
.
Beweis:
- Ist
eine Untergruppe von
, dann erfüllt sie wegen der Abgeschlossenheit und der Existenz der Inversen natürlich das Kriterium.
- Sei nun
eine nichtleere Teilmenge von
, die das Kriterium erfüllt. Sind
und
beliebige Elemente von
, so liegen folglich auch
und
in
. Nach dem vorhergehenden Satz ist
somit eine Untergruppe 
Beispiele:
- Die Untergruppe
und die einelementige Untergruppe
bilden Untergruppen, die trivialen Untergruppen, von
.
- Die ganzen Zahlen bilden bezüglich der Addition eine Untergruppe der rationalen Zahlen.
.
- Für jede Gruppe
ist die Menge
der inneren Automorphismen eine Untergruppe von
. Dies folgt aus
.
Korollar:
Sei
eine Gruppe,
und
. Dann gilt:
.
Die Relation Untergruppe zu sein ist also transitiv.
Beweis:
- Sei also
eine Gruppe und es gelte
und
. Dann ist wegen
nach Voraussetzung
eine nichtleere Teilmenge von
. Und nach Voraussetzung auch eine Gruppe, also definitionsgemäß eine Untergruppe von
. 
Korollar:
Der Durchschnitt beliebig vieler Untergruppen
einer Gruppe
ist wieder eine Untergruppe von
, d.h.
.
Beweis:
- Sei
eine Gruppe,
für alle
und
. Dann ist
da
für alle
, insbesondere gilt also
.
- Seien nun
beliebig, dann sind
für alle
also auch
für alle
nach dem Untergruppenkriterium liegt dann auch
für alle
und somit letztlich auch im Durchschnitt
.
erfüllt also das Untergruppenkriterium, d.h.
. 
Definition:
- Für eine Teilmenge
einer Gruppe
definiert man die von
erzeugte Untergruppe
als den Durchschnitt aller
enthaltenden Untergruppen.
- Ist
schreibt man auch verkürzend
statt
.
Bemerkung:
- Da dieser Durchschnitt ebenfalls
enthält und eine Untergruppe ist, ist
offenbar die kleinste
enthaltende Untergruppe.
- Diese Definition ermöglicht es nun die von den einzelnen Elementen erzeugten Untergruppen zu betrachten, und so den Ordnungsbegriff von Gruppen auf die Elemente der Gruppen zu übertragen.
Definition:
- Eine Gruppe
heißt endlich erzeugt, wenn sie von einer endlichen Menge erzeugt wird, d.h. wenn
für eine endliche Menge 
- Eine Gruppe
heißt zyklisch, wenn sie von einem Element erzeugt wird, d.h. wenn
für ein
gilt. Als Ordnung eines Elementes
bezeichnet man die Ordnung der von
erzeugten Untergruppe
. Es gilt somit
. Besonders hervorzuheben sind Elemente der Ordnung 2, sie werden als Involution bezeichnet.
Beispiele:
und
sind beide zyklisch und es ist
.
Satz (Untergruppenkriterium für endliche Gruppen):
Eine nichtleere Teilmenge
einer endlichen Gruppe
ist genau dann eine Untergruppe, wenn gilt:
.
Bei endlichen Gruppen ist also jede bzgl. der Gruppenverknüpfung abgeschlossene nicht-leere Teilmenge eine Untergruppe.
Beweis:
- Sei
eine endliche Gruppe, und
. Dann folgt das Kriterium wie im vorvorigen Satz.
- Sei nun
eine endliche Gruppe und
nicht leer und erfülle das Kriterium. Sei
beliebig. Die Menge
aller Potenzen von
ist laut Kriterium eine Teilmenge von
. Da sie endlich ist, gibt es zwei natürliche Zahlen
mit
. Mit
ist dann auch
. Ist jetzt
, so
und somit auch
. Ansonsten folgt
. Es folgt also auf jeden Fall
und nach dem vorvorigen Satz somit
. 
Korollar:
Sei
eine Gruppe,
. Dann ist
die Menge aller endlichen Produkte von Elementen und Inversen von Elementen von
.
Beweis:
- Die Menge
aller endlichen Produkten von Elementen und Inversen von Elementen von
ist nicht leer (enthält nämlich
) und abgeschlossen gegen Produkt- und Inversenbildung, folglich gilt
, also
.
- Umgekehrt enthält
alle Elemente von
sowie deren Inversen und, wie per Induktion über die Anzahl der Faktoren folgt, auch alle endlichen Produkte hiervon. 
Satz: Die Gruppe
operiere auf der Mange
. Dann ist für jedes
der Stabilisator von
eine Untergruppe von
.
Beweis:
- Sei
. Wegen
ist
nicht leer. Sind
, so folgt auch
und
. Somit gilt
. 
Korollar:
Jede endliche Gruppe gerader Ordnung besitzt eine Involution.
Beweis:
- Sei
eine Gruppe. Dann operiert die zyklische Gruppe
der Ordnung 2 auf der Menge
, indem das nicht-neutrale Element von
jedes Element von
auf sein Inverses abbildet.
- Fixpunkte der Operation sind genau
und alle Involutionen, alle anderen Bahnen haben die Länge 2.
- Ist jetzt
endlich und besitzt keine Involution, so ist die Ordnung von
folglich ungerade, da
in eine einelementige und ansonsten lauter zweielementige Bahnen zerfällt.
- Umgekehrt enthält also eine endliche Gruppe gerader Ordnung mindestens eine Involution.

Definition:
- Sei
eine Gruppe und es seien
und
beliebige Teilmengen von
. Unter dem Produkt
versteht man die Menge
. Statt
und
schreibt man auch
bzw.
.
Bemerkungen:
- Auf diese Weise ergibt sich ein Monoid
mit neutralem Element
.
- Ist
, so gilt
. Die Umkehrung gilt nicht:
könnte auch ein Monoid sein.
Satz: Ist
eine Gruppe, so operiert
auf der Menge
von links vermöge
für
. Eine weitere Operation ist durch
gegeben.
Beweis: klar.
Definition:
- Es sei
eine Untergruppe von
und
. Dann heißt:
eine Linksnebenklasse von
und
eine Rechtsnebenklasse von
.
- Die Menge der Linksnebenklassen wird mit
bezeichnet, die der Rechtsnebenklassen mit
.
Satz: Ist
, so sind zwei Linksnebenklassen entweder gleich oder disjunkt. Ebenso sind zwei Rechtsnebenklassen entweder gleich oder disjunkt.
Beweis:
operiert auf (der Menge)
durch
bzw.
. Die Bahn von
unter dieser Operation ist gerade
bzw.
. Die Behauptung folgt aus der entsprechenden Aussage über Bahnen. 
Die Links- bzw. Rechtsnebenklassen bilden also eine Partition von
.
Satz, Definition:
Ist
, so wird durch
wird eine Bijektion
definiert. Es ist also
. Die Anzahl der (Rechts- oder Links-) Nebenklassen heißt der Index von
in
.
Beweis:
- Es wird die Nebenklasse
auf
abgebildet. 
Satz: Ist
, so operiert
auf der Menge der Linksnebenklassen vermöge
und auf den Rechtsnebenklassen vermöge
Beweis:
- Dies sind dieselben Operation wie auf
, d.h. es ist nur zu zeigen, dass Nebenklassen auf Nebenklassen abgebildet werden. Das ist jedoch klar. 
Satz: Die Gruppe
operiere auf der Menge
und es sei
. Dann ist
endlich genau dann, wenn
und
endlich sind. In dem Falle gilt weiter
Beweis:
- Falls
oder
unendlich sind, ist klar, dass auch
unendlich ist. Sei daher
und
. Ist
, so ist
eine Abbildung von
nach
mit Umkehrabbildung
. Also ist
. Da
die disjunkte Vereinigung aller
ist, wenn
über ganz
läuft, folgt die Behauptung.
Satz (Lagrange): Ist
eine endliche Gruppe und
, so ist
. Insbesondere sind die Ordnung einer Untergruppe und die Anzahl ihrer Nebenklassen Teiler der Gruppenordnung.
Beweis:
- Wende den vorhergehenden Satz an auf die Operation von
auf den Nebenklassen durch Links- (bzw. Rechts-)Multiplikation. Man muss nur beachten, dass der Stabilisator der Nebenklasse
gerade
ist und dass die Operation transitiv ist, d.h. die Bahn einer Nebenklasse umfasst sämtliche Nebenklassen. 
Definition: Ein Normalteiler (oder normale Untergruppe)
ist eine Untergruppe einer Gruppe
für die gilt:
und
|
Es sind also genau die Untergruppen, die unter den inneren Automorphismen invariant sind.
Beispiele:
ist ein Normalteiler von
, denn man rechnet leicht nach, dass für
und
stets
gilt.
Satz: Eine Untergruppe ist genau dann Normalteiler, wenn die Rechtsnebenklasse und die Linksnebenklasse identisch sind.
Beweis:
- Ist
Normalteiler,
eine Linksnebenklasse und
ein beliebiges Element hiervon, so gilt auch
, also
. Ebenso zeigt man
, also
.
- Stimmen umgekehrt Rechts- und Linksnebenklassen überein, gibt es also zu jedem
ein
mit
, so gilt wegen
sogar
. Somit gibt es zu
auch ein
mit
, also
. 
Korollar: Jede Untergruppe vom Index 2 ist ein Normalteiler.
Beweis:
- Es gibt genau zwei Linksnebenklassen
und
für ein
, ebenso zwei Rechtsnebenklassen
und
.
- Da
jeweils deren disjunkte Vereinigung ist, folgt
. 
Satz: Ist
ein Normalteiler, so ist das Produkt zweier Nebenklassen wieder eine Nebenklasse
Beweis:
- In der Tat ist
.
Definition:
- Für einen Homomorphismus
von Gruppen bezeichnet man die Menge
als den Kern von
und die Menge
als das Bild von
. Der Kern eines Homomorphismus beinhaltet also alle Elemente, die auf das neutrale Element abgebildet werden und das Bild eines Homomorphismus ist die Menge aller Bilder von Elementen aus
.
Satz:
- Ist
ein Homomorphismus von Gruppen, so ist
ein Normalteiler von
und
Untergruppe von
.
Beweis:
- Wegen
ist
nicht leer. Sind
, so wegen
auch
. Nach dem Untergruppenkriterium ist also
. Ebenso ist
nicht leer und mit
und
ist auch
in
und folglich
.
- Um einzusehen, dass
sogar Normalteiler ist, beachte man, dass für
und
gilt:
. 
Satz: Ein Gruppenhomomorphismus
ist genau dann injektiv, wenn
.
Beweis:
- Ist
injektiv, so kann
nicht mehr als das neutrale Element enthalten. Sei umgekehrt
. Dann folgt aus
stets
, also
und schließlich
. 
Satz, Definition:
Es sei
eine Gruppe und es sei
ein Normalteiler der Gruppe
,
Die Menge der Nebenklassen
mit dem Produkt
als Operation
ist eine Gruppe, die Faktorgruppe von
nach
, geschrieben
bzw.
.
Die Abbildung
ist ein Gruppenhomomorphismus und heißt kanonischer Hommorphismus auf die Faktorgruppe. Sein Kern ist
.
Hierbei ist zu beachten, das
in
nicht dasselbe bedeutet, wie
in
.
Beweis:
- Wegen
ist
unter Multiplikation abgeschlossen, insbesondere ist
und
. Die Assoziativität gilt bereits allgemein in dem Monoid
. Somit ist
in der Tat eine Gruppe.
- Dass
ein Homomorphismus ist, ist wieder eine unmittelbare Folge der Gleichheit
. Da
genau für
gilt, folgt die Aussage über den Kern.
Da wir bereits gesehen haben, dass der Kern eines Gruppenhomomorphismus immer ein Normalteiler ist, ergibt sich auf diese Weise eine andere Charakterisierung von Normalteilern: Normalteiler sind genau die Kerne von Homomorphismen.
Definition:
Das Zentrum
einer Gruppe
ist die
Menge
Das ganze ist natürlich nur für nicht-kommutative Gruppen interessant, da für kommutative Gruppen stets
gilt.
Satz:
ist ein Normalteiler von
Beweis
ist genau der Kern des Homomorphismus
.
Definition: Sind
und
Gruppen, so ist auf
durch
, also durch komponentenweise Verknüpfung, eine Gruppenverknüpfung gegeben. Die Gruppe
heißt das (äußere) direkte Produkt von
und
.
Satz: Sei
eine Gruppe und seien
Untergruppen mit:
für alle 


Dann ist die Abbildung
ein Isomorphismus,
also isomorph zum direkten Produkt von
und
.
heißt dann inneres direktes Produkt von
und
.
Beweis: Wegen der ersten Forderung gilt:
und damit ist
ein Gruppenhomomorphismus, und zwar, wegen des zweiten Punktes, ein surjektiver. Sei nun
. Dann ist
. Also ist der Kern trivial und
injektiv und somit ein Isomorphismus.
Es seien
eine Gruppe,
ein Normalteiler in
, und
eine Untergruppe von
. Dann ist auch das Produkt
eine Untergruppe von
;
ist ein Normalteiler in
und die Gruppe
ist ein Normalteiler in
. Es gilt:

Dabei bezeichnet
die Isomorphie von Gruppen.
Es seien
eine Gruppe,
ein Normalteiler in
und
eine Untergruppe von
, die Normalteiler in
ist. Dann gilt:

Sei
eine endliche Gruppe und
eine Primzahl, welche die Ordnung
der Gruppe teilt. Es gibt ein
mit
.
Definition
sei eine Primzahl
- Man nennt eine endlich Gruppe
-Gruppe genau dann, wenn es ein
gibt so, dass 
Definition
- Sei
eine endliche Gruppe und
eine Primzahl.
- Sei
mit 
- eine Untergruppe
nennt man eine
-Untergruppe, wenn
mit 
-Sylowuntergruppe, wenn 
- Eine
-Sylowuntergruppe ist also die
-Untergruppe von maximaler Ordnung.
Satz
hat eine Untergruppe der Ordnung
.
- Sei
eine
-Sylowuntergruppe. Dann enthält
von jeder Untergruppe
, die
-Gruppe ist, eine Konjugierte. Es gibt also ein
mit
.
- Die Anzahl der
-Sylow-Gruppen ist ein Teiler von
und von der Form
mit
.
Isometrien des dreidimensionalen Raumes
[Bearbeiten]
Die Isometrien des
(oder auch jedes anderen metrischen Raumes) bilden mit Hintereinanderausführung eine Gruppe.
Eine wichtige Untergruppe hiervon sind diejenigen Isometrien, die den Ursprung festhalten. Diese Gruppe wird orthogonale Gruppe genannt und mit
bezeichnet.
Eine Untergruppe hierin ist die spezielle orthogonale Gruppe
der orientierungserhaltenden Elemente von
. Es ist
ein Normalteiler von
vom Index 2.
Ebenso, wie die
dadurch innerhalb der Isometrien dadurch eingegrenzt wurde, dass ihre Elemente den Ursprung invariant lassen, kann man auch andere Teilmengen des
betrachten und überlegen, welche Bewegungen diese
(ggf. orientierungstreu) invariant lassen.
Meist ist hierbei
ein Polyeder. Die betrachteten Gruppen operieren dann auf der Menge der Ecken von
und lassen sich auf diese Weise als Untergruppen von Permutationsgruppen auffassen.
Permutationsgruppen / symmetrische Gruppen
[Bearbeiten]
Ist
eine endliche Menge, so heißt jede bijektive Abbildungen von
auf sich auch Permutation, die Gruppe dieser Abbildungen Permutationsgruppe.
Im Fall von
wird die Gruppe mit
bezeichnet (Symmetrische Gruppe).
Die Gruppe
enthält genau
Elemente.
- Elemente von

Element
kann als Wertetabelle geschrieben werden
Andere Schreibweise: Produkt disjunkter Zyklen
Sei
ein reguläres
-Eck,
.
Die Menge aller Isometrien des
, die
invariant lassen heißt dann eine Diedergruppe.
Je zwei solche Gruppen sind (bei gleichem Wert von
) isomorph.
Ein beliebig gewählter Vertreter dieser Isomorphieklasse wird mit
bezeichnet.
Die Diedergruppe permutiert die Ecken von
und kann dadurch als Untergruppe von
aufgefaßt werden.
Als solche wird
erzeugt von
und
.
Die orientierungstreuen Abbildungen bilden einen zyklischen Normalteiler.
Die allgemeine lineare Gruppe ist auf den invertierbaren
) Matrizen definiert und damit auf den ihr zugrundeliegenden Isomorphismen. Die Gruppenverknüpfung der allgemeinen linearen Gruppe ist die Matrizenmultiplikation, die Bezeichnung
beschreibt die Größe der Matrizen und den zugrundeliegenden Körper K.