Physik Oberstufe/ Elektrizitätslehre/ Das magnetische Feld
Die Wechselwirkung von Magneten
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Experiment: Verschiedene Dauermagnete: Stabmagnet, Hufeisenmagnet Ergebnis:
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Beschreibung durch Felder
[Bearbeiten]Ein Magnet verändert den Raum in seiner Umgebung. Diese Raumänderung beschreiben wir durch ein Magnetfeld. Ein Magnetfeld an einem beliebigen Raumpunkt wird durch eine Magnetnadel nachgewiesen: Sie richtet sich im Feld aus.
Beispiele: Erdmagnetfeld, Kompass, geografischer und magnetischer Nord- bzw. Südpol; Feldlinienbilder Stabmagnet, Hufeisenmagnet. |
Auch magnetische Felder veranschaulichen wir durch Feldlinien. Der Nordpol einer Magnetnadel zeigt immer in Richtung des Feldes, d.h. das Feld verläuft vom magnetischen Nord- zum Südpol.
Das Feld stromdurchflossener Leiter
[Bearbeiten]Gerader Leiter
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Experiment: Stromdurchflossener Leiter |
Zur Bestimmung der Magnetfeldrichtung um einen stromdurchflossenen Leiter dient die „Rechte-Faust-Regel“:
- Daumen: Stromrichtung (definiert als die Bewegungsrichtung positiver Ladungsträger)
- gekrümmte Finger: Feldrichtung
Der Vollständigkeit halber soll hier noch die Formel, die man für die Abhängigkeit der Stärke des Magnetfelds vom Radius findet, angegeben werden:
Aufgabe: Magnetfelder um stromdurchflossene Leiter.
Spule
[Bearbeiten]Wir können den Leiter in vielen Windungen aufwickeln und erhalten eine Spule. Im Inneren der Spule verstärken sich die Felder der einzelnen Windungen und wir erhalten einen Elektromagneten. Bei einer langen Spule herrscht im Inneren ein homogenes Feld, außerhalb das Feld eines Stabmagneten.
Ein Maß für die Stärke des Magnetfelds
[Bearbeiten]Wir suchen ein Maß für die Stärke des Magnetfelds vergleichbar mit der Stärke des elektrischen Feldes:
- .
Eine analoge Definition ist aber nicht möglich, da es keine magnetischen Monopole gibt.
Experiment: Kraft auf einen stromdurchflossenen Leiter im Magnetfeld. Beobachtung: Auf den stromdurchflossenen Leiter wirkt im Magnetfeld eine Kraft . Liegt der Leiter allerdings parallel zu den Feldlinien, so wirkt keine Kraft mehr. Richtung der Kraft: „Dreifingerregel der rechten Hand“, UVW-Regel: U: Ursache, V: Vermittlung (Feld), W: Wirkung. Experiment: Untersuche, wovon die Kraft auf ein Rähmchen abhängt. Stromstärke: Länge des Leiters: Windungszahl: Also: Wobei die Proportionalitätskonstante mit bezeichnet wurde und allein von der Stärke des Magnetfelds abhängt. Sie kann damit als Maß für die Stärke des Magnetfelds dienen. |
Die Größe definiert als:
heißt magnetische Induktion oder auch Kraftflussdichte. Sie hat die Einheit:
Dabei ist die Kraft auf ein Rähmchen der Breite und der Windungszahl , durch das der Strom fließt und das sich senkrecht zu den Feldlinien befindet.
Aufgabe: Wie geht man vor, wenn der Leiter nicht senkrecht auf den Feldlinien steht?
Das Magnetfeld der langen Spule
[Bearbeiten]Gesucht ist eine Formel zur Bestimmung des Magnetfelds im Innern einer langen Spule. Wovon könnte abhängen?
- Windungszahl
- Stromstärke
- Länge der Spule
- Querschnittsfläche
- Material in der Spule
Experiment: Untersuche die Abhängigkeiten. Man findet: Ausserdem hat Material in der Spule einen großen Einfluss auf das Magnetfeld. Eine Abhängigkeit von der Querschnittsfläche besteht nicht, wie ein Gedankenexperiment (Zusammensetzen einer Spule großen Querschnitts aus vier quadratischen Spulen kleinen Querschnitts) zeigt. |
Für das magnetische Feld im Inneren einer langen Spule gilt:
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Dabei ist die magnetische Feldkonstante:
Das Material in der Spule wird mit der Permeabilitätszahl berücksichtigt.
Aufgabe: Elektrisches und magnetisches Feld im Vergleich.
Dia-, Para-, und Ferromagnetismus
[Bearbeiten]Man beobachtet bei einigen Stoffen, den ferromagnetischen Stoffen, einen starken Einfluss auf Magnetfelder. Bei genauerer Untersuchung kann man Stoffe (oder besser: die in ihnen vorhandenen/dominierenden Effekte) u.a. in die Kategorien des Dia-, Para-, und Ferromagnetismus einteilen.
Wir beschreiben diese Effekte durch die Permeabilitätszahl , die die Magnetisierung eines Materials in einem äußeren Magnetfeld angibt.
Stoffe, deren Atome, Ionen oder Moleküle keine ungepaarten Elektronen besitzen, haben keine eigenen magnetischen Momente. Im Magnetfeld werden aber Ströme induziert, die ihrer Ursache entgegen wirken (Lenzsche Regel) und das Magnetfeld demnach (meist in geringem Maße) abschwächen.
Die meisten Materialien besitzen bereits kleine atomare magnetische Momente, die aber in alle möglichen Richtungen zeigen. Im Mittel gleichen sich diese also aus und die Stoffe sind nicht magnetisch. Bringt man sie aber in ein Magnetfeld, so richten sich die vorhandenen magnetischen Momente (teilweise) aus und verstärken dadurch das äußere Magnetfeld (meist geringfügig).
Ferromagnetische Stoffe (Eisen und Ferrite, Cobalt, Nickel) besitzen ebenfalls eigene magnetische Momente die sich im äußeren Magnetfeld ausrichten. Aufgrund quantenmechanischer Effekte im Festkörper erfolgt die Ausrichtung aber in einer viel stärkeren Weise als bei paramagnetischen Stoffen, wodurch sehr große Permeabilitätszahlen resultieren (siehe Tabelle).
Hysterese
[Bearbeiten]Die Lorentzkraft
[Bearbeiten]Bestimmung der Lorentzkraft
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Experiment: Elektronenstrahl und Magnetfeld. Aufgabe: Bestimme die Lorentzkraft auf ein Elektron aus der Formel: für den stromdurchflossenen Leiter. |
ToDo Bild
Es gilt mit , der Anzahl der bewegten Elektronen im Leiter:
Bestimmung der Anzahl der bewegten Elektronen
[Bearbeiten]Es ist
die Bewegte Ladung im Leiter, wobei die Zeit ist, die ein Elektron braucht, um den Leiter zu durchwandern:
Damit folgt:
und für die Lorentzkraft erhält man:
Allgemein: Ein Teilchen der Ladung bewegt sich senkrecht zu den Feldlinien eines Magnetfelds. Dann wirkt auf das Teilchen die Lorentzkraft:
In Vektorschreibweise gilt allgemein: |
Richtung der Kraft: Drei-Finger-Regel (UVW), die Lorentzkraft steht immer senkrecht zur Richtung des Magnetfelds und senkrecht zur Richtung der Geschwindigkeit .
Bewegung von Ladungen im Magnetfeld
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Aufgabe: Ein Elektron fliegt senkrecht zu den Feldlinien in ein homogenes Magnetfeld. Auf welcher Bahnkurve bewegt es sich? Lösung: Das Elektron bewegt sich auf einer Kreisbahn.
Magnetfeld und Geschwindigkeit sind gegeben, berechne den Radius der Kreisbahn. Experiment: Wehneltrohr, Fadenstrahlröhre |
Aus der Beschleunigungsspannung , der Magnetfeldstärke und dem Radius der Kreisbahn können wir den Quotienten , die sog. spezifische Ladung des Elektrons, bestimmen:
Kennt man die Elektronenladung aus dem Millikanversuch, so kann man nun die Elektronenmasse bestimmen.
Aufgabe: Elektronenstrahl im magnetischen Feld.
Massenspektrometrie
[Bearbeiten]Die Ablenkung geladener und sich bewegender Teilchen in elektrischen und magnetischen Feldern kann man ausnutzen, um den Quotienten und damit bei Kenntnis der Ladung die Masse von Teilchen zu ermitteln.
Je nach Anwendungsfall ist es erforderlich, die Teilchen zuerst durch einen Geschwindigkeitsfilter laufen zu lassen, der nur Teilchen mit der gleichen Geschwindigkeit hindurch lässt. Anschließend misst man die Ablenkung im Magnetfeld und berechnet daraus die gesuchte Größe.