Traktorenlexikon: Kaelble
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Der Motoren-, Nutzfahrzeug- und Baumaschinenhersteller Kaelble mit Sitz in Backnang in Baden-Württemberg, fertigte ab Mitte der 1920er Straßenschlepper. Von 1932 bis 1933 wurden auch Ackerschlepper produzierte. Bis zum Konkurs im Jahre 1996 wurden Schwerlastzugmaschinen und Sonderfahrzeuge gefertigt.
Geschichte
[Bearbeiten]- 1884 gründeten Gottfried und Caroline Kaelble in Bad Cannstatt eine Reparaturwerkstatt für Gerbereimaschinen und Dampfmaschinen.
- 1885 zog das Unternehmen nach Backnang um.
- 1890 wurde mit der Produktion von Maschinen begonnen.
- 1897 der erste Lastkraftwagen wird gefertigt.
- 1908 die Brüder Carl und Hermann Kaelble übernehmen die Geschäftsführung. Die Firma heißt nun ’’Carl Kaelble OHG’’.
- 1925 die erste Diesel-Zugmaschinen wird vorgestellt.
- 1931 wird die Firma in die ’’Carl Kaelble GmbH’’ umgewandelt. Es wird mit dem Bau von Dieseltraktoren begonnen.
- 1832 wird der Traktorenbau wieder eingestellt.
- 1945 der Maschinenbau-Ingenieur Paul Strohhäcker wird mit der Entwicklung eines Dieseltraktors für die Firma Allgaier beauftragt.
- 1963 die Lastwagenproduktion wird aufgegeben. Man fertigt nur noch Schwerlastzugmaschinen und Sonderfahrzeuge.
- 1983 die Libian Arab Foreign Investment Co. (Lafico) hat die Mehrheit am Unternehmen.
- 1988 auf Grund des Handelsembargo, nach dem Lockerbie-Anschlag, gehen die Umsatzzahlen stark zurück.
- 1996 meldet Kaelble Konkurs an.
- 2002 wurde Kaelble unter dem Namen TEREX-Kaelble ein Unternehmensbereich der Terex GmbH.
Kaelble und Allgaier
[Bearbeiten]Im Jahre 1939 heiratet Erwin Allgaier Elisabeth Kaelble, die Tochter von Carl Kaelble. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Erwin Allgaier auf der Suche nach neuen Einnahmequellen für sein Familienunternehmen. Dabei kam er mit seinem Schwiegervater Carl Kaelble ins Gespräch. Es wurde die Idee geboren einen einfachen und robusten Ackerschlepper zu entwickeln. Carl Kaelble stellte dazu Erwin Allgaier seinen Chefkonstrukteur für Motorenbau Paul Strohhäcker zur Verfügung. Zusammen entwickelten sie den Allgaier R 18. Der Motor wurde bei Kaelble gefertigt. Die Fertigung des Fahrgestells und die Montage erfolgte bei Allgaier. Auf dem Verdampfer des Motors stand KAELBLE manchmal beiden Seiten, bei anderen auf der anderen Seite auch ALLGAIER und später auf beiden Seiten ALLGAIER. Das hat mehrere Gründe, Allgaier herhielt 1946 von der Alliierten Besatzung nicht gleich Genehmigung zur Schlepperfertigung, Kaelble als bisheriger Fahrzeughersteller aber schon. Auch war der Name Kaelble war bereits einen Begriff in der Schlepperfertigung und Allgaier war für Traktoren noch völlig unbekannt. Doch bei den ausgeliefert Fahrzeugen steht auf dem Typenschild immer Allgaier Werkzeugbau GmbH als Hersteller.
Typen
[Bearbeiten]Straßenschlepper
[Bearbeiten]Für die ersten Zugmaschinen wurde die Bezeichnung "Suevia" (lateinische Bezeichnung für Schwaben) verwendet.
- Z1 Suevia AD 17 1925-1928 [1]
- Z2 Suevia F1 15z 1926-1928 [2]
- Z3 Suevia F1 15z 1928-1929
Als 1929 die Dreizylinder Varinate des Z3 Suevia auf den Markt kam wurde die Typenbezeichnung geändert. Statt der fortlaufen Nummer bezog sich nun die Zahl auf die Anzahl der Zylinder.
Ackerschlepper
[Bearbeiten]Auf Grundlage der Straßenzugmaschinen Z2 S und Z3 S entstanden von 1932 bis 1933 auch Ackerschlepper
Das sind Allgaier Tarktoren mit Kaelble Motor und sollten hier entfernt werden ( Diskussion).
Literatur
[Bearbeiten]- Joachim Wahl, Alexander Luig: Kaelble. Lastkraftwagen und Zugmaschinen. Podszun, 1999. ISBN 978-3861332077.
- Wolfgang Gebhardt: Deutsche Ackerschlepper. Historische Dokumente aus der Geschichte des deutschen Traktorenbaus. Motorbuch Verlag, 2006. ISBN 3-613-02654-6. S. 126.
- Wolfgang H. Gebhardt: Deutsche Traktoren seit 1907. 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-613-02620-1, Kaelble, S. 245-246 u 584.
- Für den Acker zu schwer - Abgeleitet von den Straßenschlepper: Kaelble Z2A und Z3A. In: Schlepper Post. Nr. 5/2002, Verlag Klaus Rabe, Willich, S. 15 ff..
Weblinks
[Bearbeiten]Wikipedia: Kaelble – enzyklopädische Informationen |

- Kaelble in: Archiv Axel Oskar Mathieu
- Kaelble Nutzfahrzeuge in: fahrzeugseiten.de
Einzelnachweise
[Bearbeiten]- ↑ Wolfgang Gebhardt: Eilschlepper und Straßenzugmaschinen 1903-1956 (Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-613-04177-6, Kaelble "Suevia", S. 69.
- ↑ Wolfgang Gebhardt: Eilschlepper und Straßenzugmaschinen 1903-1956 (Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-613-04177-6, Kaelble F1 15 Z, S. 70.
- ↑ Wolfgang Gebhardt: Eilschlepper und Straßenzugmaschinen 1903-1956 (Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-613-04177-6, Kaelble Z3, S. 72.
- ↑ Wolfgang Gebhardt: Eilschlepper und Straßenzugmaschinen 1903-1956 (Typenkompass). 1. Auflage. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-613-04177-6, Kaelble Z4 S, S. 73.
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