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Linux-Praxisbuch/ Abstellraum/ Was ist Linux?

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< Abstellraum In diesem Kapitel werden zunächst die wichtigsten Grundbegriffe rund um Linux erläutert. Es folgen wesentliche technische Eigenschaften in Kurzform sowie eine Liste der unterstützten Plattformen. Die folgenden Abschnitte behandeln einige verstreute Themen, die für Linux-Einsteiger interessant sein könnten.


Begriffsklärung

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Es soll hier zunächst einmal klargestellt werden, was man unter dem Begriff „Linux“ eigentlich versteht.

Prinzipiell ist mit dem Begriff „Linux“ nur der Kernel gemeint, also der Teil des Systems, der z. B. die Ressourcen für die laufenden Programme und die Anwender verwaltet. Obwohl der Kernel ein essentieller Teil des Systems ist, wäre er ohne zusätzliche Software allerdings nutzlos. Um diesen Kernel effektiv nutzen zu können, ist weitere (teilweise sehr systemnahe) Software notwendig, also das eigentliche Betriebssystem. Derzeit wird in den meisten Fällen die Software des GNU-Projektes (www.gnu.org) in Verbindung mit dem Linux-Kernel verwendet. Das GNU-Projekt entwickelt bereits seit 1984 Freie Software (www.gnu.org/philosophy/free-sw.de.html), unter anderem das Unix-ähnliche Softwaresystem GNU. Als 1991 die Arbeit am Linux-Kernel begann, war dieses Softwaresystem bereits fast fertig, sodass man auf einen Großteil Freier Software für die Linux-Entwicklung zurückgreifen konnte.

Heute sind beide Komponenten, der Linux-Kernel und die GNU-Betriebssoftware, kaum noch voneinander zu trennen. Beide Teile haben sich gegenseitig vorangebracht und gegenseitig befruchtet. Korrekterweise müsste man also eigentlich, wenn man das Betriebssystem meint, von „GNU/Linux“ sprechen, da hier immer der Kernel (Linux) und die Systemwerkzeuge (GNU) gemeinsam gemeint sind.

Obwohl die Masse der Linux-Distributionen sich auf Linux als Kernel und das GNU-Userland abstützen, ist es gleichzeitig nicht unbedingt so, denn man kann sowohl das eine als auch das andere austauschen. So gab es über die Jahre teils Projekte mit einem anderen Unix-Kernel als Linux, auf dem GNU als die Basis bzw. als Systemsoftware läuft, wie beispielsweise Debian GNU/kFreeBSD (www.debian.org/ports/kfreebsd-gnu/) oder  Debian GNU/Hurd. Und mit Chimera Linux existiert ein Linux ohne GNU – die Linux-Distribution nutzt stattdessen das Userland von FreeBSD basierend auf der Standard-C-Bibliothek MUSL als Alternative zu glibc von GNU (chimera-linux.org).

Dennoch, die Masse der Linux-Distributionen ist ein „GNU/Linux“. Und so hat es sich eingebürgert, dass umgangssprachlich unter dem Begriff „Linux“ die Kombination aus Linux-Kernel und GNU-Systemwerkzeugen gemeint ist. An vielen Stellen in diesem Tutorial (beginnend bereits im vorliegenden Text) wird dies genauso gehandhabt. Es finden sich also als Bezeichnung für das Betriebssystem gleichbedeutend die Begriffe „Linux“ und „GNU/Linux“, und für den Kernel „Kernel“ oder „Linux-Kernel“. Dies soll keinesfalls eine Verunglimpfung der hervorragenden Arbeit des GNU-Projektes sein, sondern trägt eher der Tatsache Rechnung, dass diese Benennung heutzutage von den meisten Anwendern verstanden und benutzt wird. Eine detaillierte Erklärung über die Zusammenhänge zwischen GNU und Linux ist auf www.gnu.org/gnu/linux-and-gnu.html zu finden. HINWEIS: Natürlich wird auf GNU/Linux-Systemen nicht nur Software eingesetzt, die unter der GNU GPL steht. Es gibt viele andere Freie Lizenzen, unter denen Software stehen kann. Einen ersten Überblick kann man sich auch hier beim GNU-Projekt auf www.gnu.org/licenses/licenses.html verschaffen.

Kurze Einführung

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(GNU/)Linux ist ein hochstabiles, sehr schnelles und voll funktionsfähiges Unix-artiges Betriebssystem. Es wird von einer Gemeinschaft von tausenden von Leuten im Internet programmiert und unter der GNU General Public License verteilt, das heißt, es ist frei erhältlich. Es wird weltweit von mehreren Millionen Leuten, Organisationen und Firmen benutzt (aktuelle Zahlen gibt es beim Linux Counter).

Unix (bzw. UNIX), BSD, GNU und Linux

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 Unix wurde im August 1969 in den Bell Laboratories, maßgeblich von Ken Thompson und Dennis Ritchie, entwickelt. In den 1970er Jahren entwickelte Dennis Ritchie die Programmiersprache  C mit dem Ziel, die  Portierung auf andere Hardwarearchitekturen und Plattformen immens zu erleichtern. Daraufhin wurde auch UNIX (Eigenschreibweise damals in Großbuchstaben), das ursprünglich in Assembler geschrieben worden war, in C neu implementiert.

Da die Bell Laboratories UNIX an Universitäten frei zur Verfügung stellten, wurde das Betriebssystem vor allem und federführend an der Berkeley-Universität in Kalifornien im Rahmen des Studiums von Studenten und Professoren weiterentwickelt. Dieser als  Berkeley Software Distribution bezeichnete Entwicklungsstrang, der auch in UNIX der Bell Laboratories und dessen Eigentümer AT&T zurückfloss, wird auch als BSD-Unix bezeichnet. In den frühen 1980er Jahren beschloss AT&T allerdings, UNIX zu vermarkten, was dazu führte, dass der Quelltext nicht mehr öffentlich verfügbar war und lizenziert werden musste. Es entstanden kommerzielle Unix-Derivate wie UNIX System III (und später UNIX System V) der Bell Labs, Xenix von Microsoft und SCO, HP-UX von HP, Sun UNIX von Sun Microsystems, Ultrix von DEC, AIX von IBM, A/UX von Apple, IRIX von SCI, NeXTStep von NeXT (später Apple) usw., die jedoch allesamt sehr teuer waren.

Die Open-Source-Community an den Universitäten war mit dieser Entwicklung nicht zufrieden und wollte sich auch nicht geschlagen geben, und so wurde einerseits der letzte offen verfügbare Quelltext von BSD-Unix weiterentwickelt – jedoch war die Nutzung dieses Unix legal nur mit einer teuren Lizenz von AT&T möglich. Andererseits gründete Richard Stallman 1983 das  GNU-Projekt – aus dem Ärger über AT&T-UNIX unter der Bedeutung „GNU is Not Unix“ – mit dem Ziel, ein mit Unix kompatibles Betriebssystem nachzuprogrammieren.

Ende der 1980er Jahre war das GNU-Userland schon weit fortgeschritten und nutzbar, allerdings fehlte immer noch ein Kernel. An Universitäten wurde daher oft das von Andrew Tanenbaum entwickelte  Minix eingesetzt, das von ihm 1987 an der Freien Universität Amsterdam als Lehrsystem entwickelt worden war. Minix war jedoch nicht frei, obgleich es deutlich weniger kostete als die kommerziellen Lizenzen von AT&T.

Als Linus Torvals 1991 seinen Unix-kompatiblen Kernel mit dem Namen „Linux“ (Linus kombiniert mit Unix) der Welt vorstellte, trugen schnell zahlreiche Entwickler weltweit zum Projekt bei, denn damit war der lange ersehnte freie Kernel endlich verfügbar, der dem GNU-Projekt damals immer noch fehlte. Weil GNU und Linux (der Kernel) unter der  GNU General Public License (kurz GPL) frei verfügbar sind, entstanden schnell die ersten Linux-Distributionen, darunter seit 1992  Slackware und S.u.S.E. Linux (2006 umbenannt in  openSUSE), seit 1993  Debian GNU/Linux und ab 1994  Red Hat Linux (seit 2003 als  Fedora weiterentwickelt).

1993 erschien mit  386BSD das erste BSD-basierte PC-Unix und 1994 wurde der Lizenz-Streit zwischen AT&T und BSD beigelegt. Auf der Grundlage von 386BSD konnte daher auch der BSD-Unix-Strang frei weiterentwickelt werden.

UNIX in Großbuchstaben wurde seither zu eine Wortmarke. Jedes Unix und Unix-artige System darf sich nach einem Zertifizierungsprozess gemäß  Single UNIX Specification „UNIX“ nennen. Aus Kostengründen haben dies jedoch nur einzelne Linux-Distributionen jemals gemacht. Zusätzlich weichen einige Distributionen von Linux und Unix in einzelnen Detailbereichen absichtlich und aus guten Gründen von der vorgegebenen Spezifikation ab. Meist lässt sich jedoch schnell zumindest vollständige  POSIX-Kompatibilität herstellen, wenn man das als Anwender braucht oder will.

Für den Anwender von Linux oder BSD-Unix ist der Unterschied oft gar nicht auf den ersten Blick erkennbar, denn Linux und BSD teilen sich viel Software. So läuft auch unter einem Desktop-FreeBSD u. a. der Gnome-Desktop. Andererseits haben viele kommerzielle Unix-Abkömmlinge proprietäre Eigenentwicklungen, sodass darauf zwar viele aus Linux-Distributionen bekannte Anwendungen ebenfalls laufen (können), aber nicht umgekehrt. Dies ist beispielsweise mit macOS (aus NeXTStep entwickelt und obendrein SUS-zertifiziertes „UNIX“) gut illustrierbar.

Linux

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„Linux“ – als Name ist das ursprünglich im Grunde „nur“ der Kernel. Ein Kernel ist ein Stück Software, das die Kommunikation zwischen den einzelnen Hardwarekomponenten und den Anwenderprogrammen regelt. Das mag trivial klingen, ist aber eine sehr komplexe Aufgabe. Jedes Betriebssystem (englisch Operating System, „OS“) hat einen Kernel, nur werden die wenigsten nach dessen Namen benannt.

Für die zahlreichen Linux-Distributionen hat sich aber der Begriff „Linux“ für das gesamte, auf dem Linux-Kernel basierte Betriebssystem durchgesetzt. Die meisten Unix- und Unix-artigen Systeme haben ohnehin einen eigenen Namen. So kann man von „Debian“ auch dann sprechen, wenn dieses einen Hurd-Kernel (den GNU-Unix-Kernel) oder einen FreeBSD-Kernel (den Unix-Kernel von FreeBSD) verwendet, obwohl die Masse Debian als „Debian GNU/Linux“ kennt. Und umgekehrt versteht man sofort, was unter einer  Linux-Distribution verstanden wird. Da Linux, das GNU-Projekt und viele weitere Programme, die das gesamte Betriebssystem ausmachen, quelloffen und frei verfügbar sind, ist ein Linux-Betriebssystem nicht zwangsweise auch immer eine Distribution – jeder, der will und kann, kann sich sein eigenes Linux machen. Mit einer Meta-Distribution wie  Gentoo Linux beispielsweise erstellt sich jeder Anwender sein persönliches, ganz individuelles, sich von anderen „Distributionen“ unterscheidendes Linux. Selbiges ist bei einigen klassischen Linux-Distributionen auch durch die Verwendung von  Distributionsbaukasten jederzeit möglich. Und mit Projekten wie  Linux From Scratch kann man sich das gesamte Betriebssystem gar ohne jegliche Zuhilfenahme einer (Meta-)Distribution direkt aus den Quelltexten selbst bauen.

Im allgemeinen Sprachgebrauch ist „Linux“ daher immer das Betriebssystem, das auf dem Linux-Kernel basiert – meist mit GNU-Userland, aber nicht zwingend. Meint man hingegen spezifisch den Kernel, so muss man dies immer dazusagen: Liest oder schreibt man von Linux, ist damit ein Linux-Betriebssystem gemeint, oder aber z. B. „Linux-Kernel“, wenn sich der Begriff allein auf den Unix-artigen Betriebssystem-Kernel beziehen soll.

Betriebssystem

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Ein Kernel allein nützt noch (fast) niemandem etwas. Genau wie bei GNU das Userland allein nichts bringt. Damit ein Mensch mit ihm arbeiten kann braucht ein Betriebssystem weitere, elementare Programme, um funktionieren zu können.

Shell

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Eine Shell ist ein Programm (Kommandozeileninterpreter), das zwischen dem Benutzer und dem System arbeitet. Auf der Shell hat man die Möglichkeit, Befehle und Programme auszuführen. Zudem verfügt jede Shell über eine Programmiersprache. Damit können Skripte zur Arbeitserleichterung geschrieben werden. Unter Linux ist die Bash (Bourne Again Shell) die Standardshell.

X-Server

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Heute möchten nur noch wenige den Komfort einer grafischen Benutzeroberfläche missen. Diese Funktion kann man in Form eines Programmes zusätzlich zur Shell installieren. Solch ein Programm nennt man X-Server. Dadurch werden Grundfunktionen der Ein- und Ausgabe für dritte Programme bereitgestellt, dazu gehört beispielweise grafische Ausgabe, aber auch Behandlung von Maus- und Tastatureingaben.

Das X-Window-System basiert auf einem Client-Server-Prinzip. In der Regel befinden sich sowohl Client als auch Server auf dem selben Rechner, dies muss aber nicht sein. So ist es zum Beispiel möglich, ein Programm lokal anzeigen zu lassen, welches auf einem entfernten Rechner läuft. Anstatt das Ergebnis am entfernten Rechner auszugeben, sendet das entfernte Programm über ein Netzwerk (z.B. das Internet) die Informationen des grafischen Ergebnisses zum eigenen, lokalen X-Server, der das Ergebnis über den lokalen Rechner darstellt. Damit könnte zum Beispiel ein entfernter, leistungsfähiger Rechner eine aufwändige Kalkulation berechnen, und das Ergebnis zu einem lokalen, schwachbrüstigen Rechner schicken, der die Kalkulation nur noch darstellen muss. Der entfernte Rechner ist hier der Client, und der lokale der Darstellungs-Server.

Desktop

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Der X-Server bringt einem nicht den gewünschten Arbeitskomfort. Dazu dient ein Desktop wie KDE oder GNOME. Dieser ermöglicht das Arbeiten, wie man es von anderen grafischen Betriebssystemen her kennt. Man verfügt über eine Arbeitsfläche mit Fenstern und kann Programme über Icons starten.

Bibliothek

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Eine Bibliothek ist eine Sammlung von wiederkehrenden Programmteilen. Da viele Programme gleiche oder ähnliche Teile haben, ist es ineffektiv, diesen Teil immer wieder zu programmieren. Daher werden diese Teile in eine externe Datei ausgelagert. Da mehrere Programme darauf zugreifen, kann die Grösse des einzelnen Programms verkleinert werden. Fehlt die Bibliothek, läuft aber das gesamte Programm nicht mehr. Dies sind dann die berühmten fehlenden Abhängigkeiten.

Anwendungen

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Alles was wir so zum Arbeiten mit dem Computer brauchen, also z.B. eine Office-Software, Internet-Tools, Buchhaltungen, Spiele, Bildbearbeitung, Audio-Software, etc.

Distribution

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Alles oben Genannte zusammengestellt und aufeinander abgestimmt ergibt eine Distribution. Linux-Distributoren sind unabhängige Organisationen, die Software für Linux sammeln und vertreiben.

Eigenschaften von Linux

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  • 32- oder 64-bittig, abhängig von der Computer-Architektur. 128-Bit für RISC-V in Vorbereitung.[1]
  • Multi-User: mehrere Benutzer können gleichzeitig auf derselben Maschine arbeiten.
  • Multi-Plattform: Linux läuft auf den verschiedensten Prozessoren.
  • Multi-Processing: SMP (Symmetric Multi-Processing) für Multi-Prozessor-Systeme und Multi-Core-Prozessoren (das unterstützte Maximum hängt von der verwendeten Architektur ab und kann in der Kernel-Konfiguration eingestellt werden)
  • Clustering: Cluster von beliebiger Grösse (es gibt schon solche mit 520 Maschinen).
  • Geschützter Speicher: damit ein Prozess nicht das ganze System zum Absturz bringen kann.
  • Programme, die bestimmte Teile nur nachladen, wenn sie wirklich gebraucht werden.
  • Virtueller Speicher mit Paging (das heißt nur: Teile von Prozessen können auf die Festplatte ausgelagert werden).
  • Freier Speicher wird in einem Pool verwaltet, der sowohl Programme als auch Disk-Cache bedient: der gesamte freie *Speicher kann zum Cachen verwendet werden.
  • Verwendung von dynamisch gelinkten Bibliotheken; statische Bibliotheken können selbstverständlich auch verwendet werden.
  • Größtenteils kompatibel mit Unix (POSIX, System V und BSD), der UNIX98-Standard wird angestrebt.
  • POSIX-kompatible Job-Kontrolle. Realtime Scheduling ist ebenfalls möglich.
  • Ein nicht fragmentierendes Dateisystem: das „extended filesystem“ unterstützt in den Ausprägungen ext2 bis ext4 langen Dateinamen (255 Zeichen) und Partitionen von bis zu 4 Terabyte (ext2 und ext3) bzw. 32 Exabyte (ext4). Es unterstützt  Hard- und  Softlinks. Außerdem stehen weitere Dateisysteme zur Verfügung, die auch Journaling unterstützen. Dazu gehören neben ext3 und ext4 auch Btrfs, XFS und JFS. Unter Btrfs und XFS sind zudem  Reflinks möglich.
  • Unterstützt zahlreiche Dateisysteme, unter anderem VFAT (FAT12, FAT16 und FAT32; letzteres seit Windows 9x), NTFS (Windows NT/2000/XP), HFS und HFS+ von Mac OS, QNX, BSD 4.3 UFS/UFS2, Coda und Amiga AFFS, als auch das Netzwerkdateisystem NFS.
  • Bis zu 64 virtuelle Konsolen.
  • Der ganze Quellcode ist erhältlich, eingeschlossen der ganze Kernel und (fast) alle Treiber.
  • Ein Großteil der PC-Hardware wird unterstützt, dazu gehören auch Sound-, Ethernet-, ATM-, Appletalk-, TV-, ISDN- und Multiport-Karten, Joysticks etc.
  • Viele Netzwerk-Protokolle wie TCP/IP Versionen 4 und 6, IPX/SPX, Token-Ring, Ethertalk, Appletalk etc.
  • Viele konfigurierbare Netzwerk-Funktionen wie Masquerading (NAT), Tunneling, Forwarding, Routing, Firewalling etc.

Unterstützte Plattformen

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  • Intel 80486: PCs mit Intel-, AMD- oder Cyrix-Prozessoren, die zum 80486 kompatibel sind.
    • bis Kernel-Version 3.7[2][3] auch Intel 80386: PCs mit Intel-, AMD- oder Cyrix-Prozessoren, die zum 80386 kompatibel sind.
  • Intel IA-64: der neue Intel-Prozessor wird von Beginn an unterstützt.
  • Intel 8086: Es gibt ein Projekt mit dem Ziel, Linux auf den 8086 zu portieren. Dieses Vorhaben ist noch nicht ganz abgeschlossen.
  • Power PC 604: Power Macintosh und Kompatible. Beachten Sie, dass es zwei Linux-Versionen für den PPC gibt: eine generische und eine, die auf dem Mach-Microkernel aufbaut.
  • Motorola 68020: Amiga oder Atari ST mit einem 68020 brauchen einen zusätzlichen Coprozessor für die Speicherverwaltung (PMMU MC 68851) oder einen 68030. Ebenso Sun 3/80 und Classic Macintosh.
  • Motorola 68000: MicroLinux und uClinux für 68000-Prozessoren ohne MMU: Palmpilot, Amiga 500, ColdFire, Atari ST und verschiedenste Embedded-Systeme
  • MIPS: Die meisten MIPS Prozessoren, zahlreiche Workstation, Serversysteme, Evaluation Boards und andere Geräte.
  • ARM: Acorn Archimedes.
  • Alpha: DEC Alpha und Kompatible. Dieser Port hat immer noch Geschwindigkeitsprobleme.
  • Sparc: Sun4c und höher. Ebenso UltraSparc-Prozessoren. Das ist einer der schnellsten und stabilsten Ports. Für aktuelle Informationen sei auf http://www.ultralinux.org verwiesen.

Voraussetzungen

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Linux benötigt mindestens 4 MB RAM, beziehungsweise 8 für das X Window System. 128 MB werden empfohlen. Es ist möglich, ein Minimal-System mit weniger als 50 MB Festplatten-Platz zu installieren, aber wir empfehlen 1 GB. Für die CPU ist bei Intel-Prozessoren ein 80386sx das Minimum.

Wer benutzt Linux?

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Viele Privatpersonen benutzen es als Workstation; speziell Studenten, System-Betreuer und Programmierer. Linux wird auch in vielen Firmen eingesetzt, dort vor allem als Server für verschiedene Aufgaben wie Mail, WWW, File-Server, Firewalls oder auch als Application-Server. Einige Firmen benutzen Linux als über das Netz wartbare Thin Clients.

Gründe, Linux zu benutzen

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Es ist schneller, stabiler und besser skalierbar als so manches kommerzielle System. Anschaffungs- und Unterhaltskosten sind niedrig, was zu einem hervorragenden Preis-/Leistungsverhältnis führt. Die Hardwareunterstützung ist besser als bei den meisten anderen Unix-Systemen. Die Quellen sind verfügbar. Fehler werden sehr schnell behoben, oft innerhalb weniger Stunden nach der Entdeckung. Des Weiteren glänzt Linux durch seine Vielfalt. Für fast jede Aufgabe gibt es mehrere Programme, zwischen denen man auswählen kann. Man ist völlig frei, wie man sein System gestaltet. Es kann bunt und piepsend sein, oder ein viel einfacherer Fenstermanager ohne viel Komfort. Wer will braucht auch gar keinen Desktop, sondern kann mit der Konsole arbeiten. Mit Linux kann neuste Software auch auf alten Rechnern in angenehmer Geschwindigkeit laufen.

Wer leistet Support für Linux?

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Sie erhalten gratis Support von zahlreichen Internet-Newsgroups, Mailinglisten und ungezählten WWW-Seiten. Sie haben die Möglichkeit, dem Programmierer einer Software direkt eine Mail zu schicken. Sie können auch mit Ihrer lokalen Linux oder Unix User Group Kontakt aufnehmen. Wenn Sie kommerziellen Support benötigen, können Sie sich an einen der Distributoren oder eine Firma, die Linux einsetzt und unterstützt, wenden. Eine Liste solcher Firmen erscheint beispielsweise monatlich im Linux-Magazin ( http://www.linux-magazin.de).

Warum der Pinguin?

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Viele haben sich sicher schonmal gefragt, warum gerade ein Pinguin das am weitesten verbreitete Symbol für Linux auf der Welt ist.

Alles begann damit, dass eine Linux User Group in Bristol in England für Linus Torvalds einen Pinguin gekauft hat. Linus machte sich auf den weiten Weg um das Tier zu besuchen. Als er dort ankam, stellte sich heraus, dass sie ihm keinen Pinguin gekauft, sondern nur in seinem Namen eine Patenschaft für einen Pinguin übernommen hatten. Aber wie kam es jetzt, dass der Pinguin als Symbol für Linux genommen wurde?

Dies war die Idee von Tove, seiner Frau. Linus versuchte ein Symbol für Linux zu finden, da ihn viele Leute darauf ansprachen, dass es gut wäre, ein eigenes Symbol zu haben. Die anderen Linux Firmen hatten ja zu dem Zeitpunkt auch schon alle eigene Logos. Seine Frau dachte bei der Logosuche an Pinguine, weil Linus in einem Zoo in Australien einmal von einem Pinguin gebissen wurde. Dies geschah beim Versuch, die Pinguine einfach so über ihren Zaun hinweg zu streicheln.

Nach diesem Erlebnis entwickelte Linus komischerweise eine Leidenschaft für Pinguine und Tove machte den Vorschlag, er solle doch einfach einen Pinguin als Logo nehmen. Linus sprach die Idee des Pinguins nach langem Überlegen mit Henry Hall und Maddog ab und schließlich entschieden sie sich dafür, dass der Pinguin gut ist.

Als nächstes spornte Linus die Internetgemeinde an, ihm Bilder von Pinguinen zu schicken. Linus gab sich jedoch nicht mit einem x-beliebigen Pinguin ab, nein, sein Pinguin sollte glücklich aussehen, "so als hätte er eine Maß Bier genossen und den besten Sex seines Lebens gehabt". Er wählte die Version von Larry Ewing, einem Grafiker, der am Institute for Scientific Computing an der A&M University in Texas arbeitete, aus. Der Pinguin sollte unverwechselbar sein, was er mit Tux, so sein Name, auch geschafft hat.

Während normale Pinguine einen schwarzen Schnabel und schwarze Füße haben, sollte das Linux Maskottchen wegen der Einzigartigkeit einen orangen Schnabel und orangefarbene Füße haben, so dass es so aussieht, als sei die Mutter des Pinguins eine Ente. "Als hätte Daisy Duck sich auf einer Antarktis-Kreuzfahrt vergessen und einen wilden One-Night-Stand mit einem einheimischen Federvieh gehabt".

Literatur

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  • Linus Torvalds und David Diamond: Just for fun. Wie ein Freak die Computerwelt revolutionierte, München 2001 ISBN 3446216847

Einzelnachweise

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  1. Jonathan Corbet: The road to Zettalinux. In: LWN.net, 16. September 2022 (englisch)
  2. Thorsten Leemhuis: Linux läuft in Zukunft nicht mehr auf dem i386. In: Heise online. 13. Dezember 2012.
  3. Katherine Noyes: Linux 3.8: Hello 2013, Goodbye 386 Chips. In: Linux News. Linux Foundation, 20. Februar 2013 (englisch).