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Multimedia im Überblick/ Anwendung/ Audio und Video/ Geschichte des Rundfunks

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Anfänge des Rundfunks

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Ab Anfang des 20. Jahrhunderts begann die Entwicklung für die Übertragung von Musik und Sprache konkreter zu werden. In das erste Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts fallen grundlegende Erfindungen wie z.B. die der Röhre und Kristalldetektoren (vgl. Erb 1991: 36). Die Radioamateure sind weit verbreitet und tragen zu der Popularität des Radios mit bei, so dass sie 1921 nach der Live-Übertragung des Boxkampfes zwischen Carpentier und Dempsey im Mittelpunkt des Interesses stehen. Die Bevölkerung verlangt in jedem industrialisierten Land auch seinen Teil bei der technischen Entwicklung des Radios seinen Teil beisteuern zu können. Dieses Verlangen der Bevölkerung wird von jedem Land individuell gelöst (vgl. Erb 1991: 53f.). 1923 entstanden die ersten Radiostationen in Deutschland und ein Jahr später, 1924, in Österreich. 1926 gab es in Deutschland ca. 1 Million Radioempfänger (vgl. ebd.).

Beispielhafter Aufbau eines Röhrenempfängers bis 1925

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Generell wurden früher die Radios selbst zusammen gebaut. Bis 1925 bestanden diese aus einzelnen in Hartgummiplatten eingelassene Buchsen, die Stiftröhren aufnehmen. Später bei den industriell gefertigten Radios wurden diese dann durch fertige Röhrenfassungen ersetzt. Die Verbindungen der einzelnen Elemente bestanden oft aus viereckigen, 1-2,5 mm starken, häufig im rechten Winkel gebogenen Kupferstäben. Die Bauteile wurden hauptsächlich mit Schrauben an Drahtaugen verbunden. Aus Widerstandsdraht bestehen die Rheostaten. Der Draht ist über einen kreisförmigen Isolator gewickelt. Außerhalb des Holzgehäuses befinden sich die steckbaren Bedienungselemente. Bei offenen Geräten befinden sich die Röhren auch außerhalb des Gehäuses, bei geschlossenen Geräten innerhalb des Gehäuses. Bei den geschlossenen Geräten wurden zur Kontrolle der Röhrenheizung Gucklöcher in die Frontplatte des Gehäuses geschnitten. (vgl. Erb 1991: 54). Zudem gab es noch Uni Sets. Das waren in sich geschlossene einzeln käufliche Baueinheiten, so dass der Radiobauer die Möglichkeit hatte je nach eigener Finanzlage sein Radio stückchenweise weiter auszubauen (vgl. ebd.: 54).

Detektorgeräte

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Beschreibung

Bis zum Jahr 1935 waren die Detektorgeräte sehr beliebt, da sie kostengünstiger als die Röhrenempfänger waren (vgl. Brummer 2002: o.S.) Sie funktionierten ohne eigene Stromquelle, denn der gesamte Strom, der den Kopfhörern und dem Gerät zugeleitet wurde, stammte aus der Energie der vom empfangenen Sender aufgenommenen elektromagnetischen Wellen. Der Nachteil war jedoch, dass nur ein Sender empfangen werden konnte und das hing zudem von der Länge des Empfangsdrahtes ab (vgl. Gittel o.J.:o.S.)

AM – FM – UKW

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Bei der Amplitudenmodulation wird eine hoch frequente Trägerquelle abhängig von zum übertragenden, nieder frequenten (modulierten) Nutzungssignal verändert (vgl. Schnabel: 2009: o.S.) „Die Frequenz des Informationssignals ist nicht mehr unmittelbar im Träger enthalten, sondern wirkt sich als Amplitudenschwankungen des Trägersignals aus“ (Schnabel 2009: o.S.).

Bei der Frequenzmodulation „wird ein hochfrequentes Trägersignal erzeugt und damit die Sendefrequenz um einen kleinen Betrag verändert. Die Amplitude des Signals bleibt unverändert“ (Schnabel 2009: o.S.). Die Frequenzmodulation ist weniger störanfällig als die Amplitudenmodulation und wird deshalb auch für die Stereo – Ton –Übertragung, wie z.B. bei UKW Radios verwendet (vgl. Schnabel 2009: o.S.).

Bei der Ultrakurzwelle befinden sich die elektromagnetische Wellen in einen Frequenzbereich von 30 MHZ bis 300 MHZ, die Wellenlänge liegt zwischen 10m – 1m). Im Englischen wird UKW synonym mit FM verwendet (it Wissen o.J.:o.S.).

Radioangebote in den 1920ern Jahren

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Im Juni 1924 gab es eine vierteilige Anzeigenserien in der Zeitschrift „Der Deutsche Rundfunk“. Ca. 8000 Rundfunkteilnehmer antworteten auf die Frage „’Was wollen Sie vom Rundfunk hören?’“ (vgl. Koch/Glaser 2005: 21). Es wurden 25 Programmkategorien vorgegeben, wovon hier jetzt die Top Ten aufgelistet sind: 1. Operetten 2. Tagesneuigkeiten 3. Zeitangabe 4. Kammermusik 5. Gemeinschaftskonzerte 6. Wetterdienst 7. Tanzmusik 8. Oper 9. Wissenschaftliche Vorträge 10. Humor (vgl. ebd.)

Aus den Top Ten lässt sich erkennen, dass die favorisierten Programmkategorien, aus dem Bereich der Unterhaltung sind, mit einem deutlichen Hang zum Wunsch nach Musik im Radio. Zwischen den Nutzungserwartungen der Hörer und dem Programmangebot der Sender bestand in den 20er Jahren eine große Diskrepanz. Die Umfrage zeigte auch die Hörer Erwartungen bezüglich der Sendezeit. Die Hörer eine ausgeweitete Sendezeit von 19 Stunden täglich anstatt nur 6 Stunden. Das Programm sollte von 6 Uhr bis 1h nachts ausgestrahlt werden. In der Zeit von 20 Uhr bis 22 Uhr sollten die Unterhaltungssendungen gesendet werden. Nachrichten sollten immer um 10 Uhr, 12 Uhr und 20 Uhr gebracht werden (vgl. ebd.: 22). Die Radioredaktionen kamen den Wünschen der Hörer sehr unterschiedlich nach, es wurde in manchen Redaktionen mit der Bemerkung „Wem das Programm nicht gefällt, der kann ja abschalten oder sich das aussuchen, was ihm gefällt“ abgetan (Bessler 1980: 20f. zit. n. Koch/Glaser 2005: 22). In den 1920er sowie heute mussten Rundfunkgebühren gezahlt werden. Ende der 20er Jahre gingen in den Monaten Juni und August die Anmeldezahlen der zahlenden Zuhörer drastisch zurück, so dass die Sender und die Reichspost sich mit dem Problem „Sommerloch“ konfrontiert sahen (vgl. ebd. 23). Der Grund dafür war zum einen die hellere und wärmere Jahreszeit, in der sich das Freizeitverhalten der Radiohörer änderte. Zum anderen musste in der Urlaubszeit gespart werden und deswegen wurde u.a. an den Rundfunkgebühren gespart. (vgl. ebd. 23).

1930er und 1940er Jahre – Radio im 3. Reich

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Beschreibung
Beschreibung

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten 1933 wurden die 11 bis dahin unabhängig bestehenden Rundfunkgesellschaften verstaatlicht, aufgelöst oder dem Reichsministerium für Aufklärung und Propaganda unterstellt (vgl. Koch/Glaser 2005: 80, 85). Das Radioprogramm bestand während der Zeit hauptsächlich aus Übertragungen von Hitlers Reden und die anderer höher gestellter Nazioffizieren. Die Musikauswahl beschränkte sich auf leichte Unterhaltungsmusik wie z.B. „Lili Marleen“ von Lale Andersen aus dem Jahr 1939 (vgl. Folien zu der VO „Kulturgeschichte der Medien“ SoSe08)).

Ab 1935 wurde Radiohören zur staatspolitischen Pflicht erklärt (vgl. Folien zu der VO „Kulturgeschichte der Medien“, SoSe08). Damit sich das Volk Radiohören auch leisten konnte, wurde kostengünstig der Volksempfänger produziert, so dass eine weite Verbreitung der Radioempfangsgeräte garantiert werden konnte (vgl. Koch/Glaser 2005: 86f.). Der Volksempfänger VE301 wurde ab 1933 gefertigt. Die 301 in dem Namen steht für 30.1.1933, der Tag der Machtübernahme. Die Kosten für den VE betrugen im Jahr 1933 76 RM. 1938 kostete der VE301DYN 68 RM und der DKE (Deutscher Kleinempfänger) 35 RM (vgl. Herzig 2002: o.S.). Es war möglich, mit den Volksempfängern ausländische Sender zu empfangen, welches allerdings unter Strafe verboten war.

Trotz der aus heutiger Sicht günstig erscheinenden Preise konnten sich immer noch viele Haushalte, insbesondere die der Arbeiterschaft, keinen eigenen Volksempfänger leisten, wodurch das Ziel der totalen Rundfunkerfassung der „deutschen Volksgemeinschaft“ zum Zweck der Propaganda und Ablenkung, weit verfehlt wurde (vgl. Informationszentrum Obersalzberg). Die Ausbreitung der Radiogeräte in deutschen Haushalten erhöhte sich von 25% im Jahr 1933 auf 65% im Jahr 1941.

Technische Erweiterung bei den Radiogeräten

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Die Hersteller integrierten nun Lautsprecher in den Radiogeräten (vgl. Erb 1992: 63).

Nachkriegszeit – ganz kurz zusammengefasst

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Beschreibung

Nach dem Krieg teilten sich die vier Besatzungsmächte den Rundfunk in Deutschland und Österreich auf (vgl. Technisches Museum Wien 2006: o.S., Glaser/Koch 2005: 160) . In Österreich wird die RAVAG (Radioverkehrs AG), wieder gegründet 1945 und in Westdeutschland wird 1950 die ARD gegründet. Bis dahin befanden sich zwar Deutsche in führenden Positionen bei den Radiobetrieben, dennoch behielten die jeweiligen Besatzungsbehörden weitgehende Eingriffsmöglichkeiten bis ins Jahr 1952 (vgl. Glaser/Koch 2005: 175 – 183). Deutschland erhielt nach dem Kopenhagener Wellenplan nur wenige Mittelwellenfrequenzen, die zu dem auf mehrere regionale Rundfunkanstalten verteilt werden mussten, und aus dem Grund wurde der Ausbau des UKW – Netzes intensiviert (vgl. Brummer 2010: o.S.)

Beschreibung

Technische Entwicklungen in den 50er Jahren

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Tastengeräte setzen sich vor allem in Deutschland durch und die Transistorradios kommen in Deutschland auf den Markt (vgl. Erb 1992: 68).

1960er bis 1980er Jahre

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In Österreich

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Der ORF hat eine Monopolstellung mit 3 Radioprogrammen. „Ö 1: Standort des geistigen und musischen Österreich Ö R: Vermittlung der Umwelt in der überschaubaren Region (Länderprogramm) Ö 3: Unterhaltungsprogramm mit Informationsakzenten“ (Mediaresearch ORF o. J.: o. S.) Eine wirkliche Innovation im österreichischen Radio ist die Entstehung von Ö3, dessen jugendliche Sendeinhalte mit der entsprechenden Musik sogar als Vorbild für den „Sender Freies Berlin“ diente (vgl. Wikipedia 2009: o.S.)

Aufgrund des Verbots für Privatradiosender gingen diese ab Mitte der 1980er Jahre aus dem benachbarten grenznahen Ausland auf Sendung und somit wurden die anliegenden österreichischen Bundesländer mit einem privaten österreichischen Radioprogramm versorgt (vgl. Wikipedia 2009: o.S.) Ab 1. Januar 1994 war es regionalen Privatradios erlaubt auf Sendung zu gehen. Antenne Steiermark war der erste österreichische private Radiosender, der am 22. September 1995 auf Sendung gehen konnte (vgl. Steinmaurer 2004: 510f.).

In Deutschland

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Deutschlandfunk war der erste Sender, der 1971 den Verkehrsfunk in dem deutschen Rundfunk etablierte. Der regionale Verkehrsfunk wurde Anfang der 70er von Bayern 3 eingeführt. Ab 1974 ermöglichte die ARI (Autofahrer Rundfunk Information) Kennung das Umschalten von Kassette/CD zum Verkehrsfunk, welches in das heutige RDS (Radiodatensystem) übernommen wurde. Das Radiodatensystem ermöglicht die Übermittlung zusätzlicher Daten beim Hörfunk (vgl. Koch/Glaser 2005: 287, IT-Wissen o.J.:o.S.)

Öffentlich – rechtlicher Rundfunk hat eine Monopolstellung in Westdeutschland. Mit dem Beginn des dualen Rundfunksystems in Deutschland Mitte der 80er Jahre, gibt es die ersten privaten Radiostationen, wodurch die Monopolstellung beendet wurde (vgl. Koch/Glaser 2005: 263-271).

Technische Entwicklungen

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1977 wird die Produktion von Röhrenradios eingestellt und die Transistorradios lösen diese ab (vgl. Erb 1992: 70f).

1990er bis heute - In Österreich

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1993 wird der Verband österreichischer Privatradiosender gegründet. 1997 wurden durch die Novellierung des Regionalradiogesetzes private Radiosender Wirklichkeit, aber erst 2001 durch die komplette Sanierung des Regionalradiogesetztes und der Schaffung des KommAustria Gesetzes war es zum ersten Mal für private Radiosender möglich bundesweit zu senden (vgl. Steinmaurer 2005: 512, 513). Kronehit ist der bisher einzige private Radiosender, der es geschafft hat eine Zulassung für eine österreichweite „Radiosenderkette“ zu bekommen (vgl. Reichel, Konvicka 2005: 7)

Webradio/Internetradio

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Internetradio ist die Verbreitung von Rundfunksendungen übers Internet, auch „Webcasts“ genannt. Es sind mehr als 10.000 Webcasts zugänglich, die via Webstream empfangen werden können. Sie können mit Hilfe einer Media-Player-Software im Computer oder mit einem eigenständigen Internetradio abgespielt werden. Die Webcasts werden von einer großen Anzahl an Organisationen oder auch von traditionellen Radiostationen ausgestrahlt (vgl. PC Mag.com 2010: o.S.). Internetradio kann gleichzeitig mit den regulären AM- und FM-Radiosendungen ausgestrahlt werden, oder es ist eine schon aufgezeichnete Radiosendung einer vergangenen Rundfunksendung. Wenn es eine schon aufgezeichnete Radiosendung ist, dann kann der Webcast zu jedem Zeitpunkt gestreamt werden (vgl. ebd.).

Quellenverzeichnis

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Alle Seiten zuletzt abgerufen am 04.06.2010