Die als Waschmaschinen Hersteller bekannte Herrmann Zanker KG, stellte 1948 einen Traktor mit einen Einzylinder-Zweittakt-Dieselmotor aus eigener Fertigung vor. Ab Ende 1949 wurde dieser auch vom Landmaschinenhersteller Bautz in Lizenz vermarktet. Als bei Bautz 1951 die Fertigung von eigenen Traktoren angelaufen war und somit keine Zanker Traktoren mehr abnahm, wurde kurz darauf die Traktorenfertigung eingestellt.
Die Firma wurde 1888 von Imanuel Zanker als Metallwarenfabrik in Tübingen gegründet. Es wurden Wirtshausschilder, Bettflaschen und Kutscherlaternen produziert. Ab 1930 wurden die ersten motorgetriebenen Waschmaschinen hergestellt, mit denen Zanker nach dem Zweiten Weltkrieg eine marktführende Position erlangte.
Während des Zweiten Weltkriegs wurden bei Zanker Holzgasgeneratoren gefertigt, somit entstand der erste Bezug zum Fahrzeugbau. Um 1947 begannen die Mitarbeiter Karl und Christian Schaal mit der Entwicklung eines Einzylinder-Zweitakt-Dieselmotor, der mit direkter Einspritzung und Kurbelkammer-Spülung arbeitete. Danach folgte dann ein Schlepper mit diesem Motor. Auf Initiative von Zanker fand im Januar 1949 in Tübingen eine der ersten Kraftfahrzeug-Ausstellungen der Nachkriegszeit in Westdeutschland statt, auf welcher sie ihren Schlepper vorstellten.[1] Dies war schon eine beachtliche Leistung, Fahrgestell, Motor und Getriebe (ab Ende 1949) aus eigener Fertigung, doch wirtschaftlich zahlte sich die Investition für Zanker nicht aus, da nur weinige Fahrzeuge gefertigt wurden.
Heute ist Zanker eine Marke des schwedischen Electrolux-Konzerns.
Dr. Klaus Herrmann: Traktoren in Deutschland - Firmen und Fabrikate von 1907 bis heute. 3. Auflage. DLG-Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-7690-04507, Hermann Zanker KG, Maschinen- und Metallwarenfabrik, Tübingen, S. 378-379.
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